Foto: bfp/Timo Bürger

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150-PS-Diesel im Test

Škoda Karoq: Viel mehr als nur ein Gimmick

Der Škoda Karoq bietet viel fürs Geld – aber ist das SUV auch für Vielfahrer eine gute Wahl? Im bfp FuhrparkCheck haben wir uns den Tschechen ganz genau angesehen.

Von Timo Bürger

Das ist wirklich eine nette Spielerei: Öffnet man Fahrer- oder Beifahrertür des Škoda Karoq, wird der Škoda-Schriftzug mittels LED auf den Boden projiziert. Soviel Pfiff kennt man sonst eigentlich nicht vom eher sachlich-praktisch orientierten tschechischen Autobauer. Doch das Kompakt-SUV hat viel mehr als nur Gimmicks zu bieten. bfp Fuhrpark hat sich den 150 PS starken Škoda Karoq Style 2,0l TDI mit 7-Gang-DSG und Allradantrieb genauer angesehen.

Škoda Karoq: Bequeme Sitze und ein schickes Infotainmentsystem

Der erste Eindruck: Nicht nur Vielfahrer werden sich über die sehr bequemen Leder-Alcantara-Sitze vorne (für 1.390 Euro Aufpreis) freuen. Der Arbeitsplatz im Karoq schmeichelt Wirbelsäule und Steiß, bietet er doch zahllose Verstellmöglichkeiten (optional für 549 Euro inklusive Memory-Funktion).

Greift die linke Hand allerdings an die Innenverkleidung der Tür, erfasst sie dünnes anthrazitfarbenes Plastik – das hätten die Škoda-Verantwortlichen gerne etwas schicker gestaltet werden dürfen. Deutlich angenehmer liegt dagegen das belederte Lenkrad in der Hand.

Ebenfalls erfreulich und sicherlich eine Option für diejenigen, die im kreuz und quer im Lande unterwegs sind: Das technisch und optisch hervorragend gestaltete Infotainmentsystem Columbus (2.290,00 Euro Aufpreis). Schade nur, dass auf dem sehr schicken Glas-Display jede Berührung einen hässlichen Abdruck hinterlässt.

Auf Wunsch variables Sitzsystem

Auch für die Passagiere in der zweiten Reihe ist es ein Leichtes, eine behagliche Sitzposition zu finden. Die drei Einzelsitze (die äußeren sind serienmäßig mit Isofix-Befestigungen ausgerüstet) lassen sich simpel mit einem Griff in die an den Sitzen befestigten Schlaufen nach vorne schieben; die Lehnen in der Neigung kippen.

390 Euro verlangen die Tschechen für diese praktischen Features (Sitzsystem Varioflex). Kippt man die Lehnen komplett um, entsteht eine fast ebene Ladefläche.

Škoda Karoq: Motor und Automatikgetriebe in Harmonie

Tadellos funktioniert das Zusammenspiel von 150-PS-Diesel und der 7-Gang-DSG. Das Fahrwerk ist ausgewogen abgestimmt, wenngleich dem einen oder anderen der Nomalmodus auf kurvigen Strecken vielleicht zu wenig straff vorkommen dürfte. Aber ein Druck auf die Fahrprofiltaste des "Sport"-Modus und der robuste Tscheche legt sich sogleich wieder satter auf den Asphalt. Dabei sind die 18-Zoll-Leichtmetallfelfen "Braga" optisch wie auch bezüglich der Größe eine gute Wahl.

Zu etwa 90 Prozent wurde der Škoda auf der Autobahn bewegt – und das ist auch das Terrain, auf dem er sich sehr wohl fühlt: Im Innenraum bleibt es auch bei Geschwindigkeiten deutlich jenseits der Richtgeschwindigkeit angenehm ruhig. Die Ohren nehmen sowohl Dieselmotor als auch Windgeräusche nur verhalten war – eine Wohltat bei langen Autobahnetappen.

Der Škoda Karoq lässt sich mit weniger als sieben Litern fahren

Durchschnittlich flossen 6,6 Liter Dieselkraftstoff durch die Leitungen. Das ist zwar kein Wert, bei dem unter Fuhrparkmanagern ekstatischer Jubel ausbricht. Aber Allradantrieb, 7-Gang-DSG und die eben typische, wenig windschnittige SUV-Silhouette fordern eben ihren Tribut – so gesehen geht das Ergebnis wieder in Ordnung.

Bei den Betriebskosten liegt der Kompakt-SUV bei 36,5 Cent pro Kilometer bei einer Laufleistung von 48 Monaten.

Wer viel Businessgepäck verstauen muss, wird sich schnell mit dem geräumigen Gepäckabteil anfreunden: Die elektrische Heckklappe (400 Euro Aufpreis, für noch einmal 170 Euro mehr auch per Fußschwenk zu öffnen) schwingt weit genug nach oben, so dass auch Personen mit 1,85 Meter Körpergröße keine Beulen am Haupt befürchten müssen. Sodann blickt man in ein Gepäckabteil, das gut 500 Liter Volumen Stauraum bietet. Das ist auch für den großen Wochenendeinkauf mehr als tauglich.

So ist der Karoq ausgestattet

Praktisch und Skoda-typisch: Jede Menge Verzurr-Ösen, Taschenhaken, Ablagen und Cargo-Elemente erleichtern das sichere Verstauen von Taschen, Tüten und sonstigem Gepäck. Das alles ist serienmäßig. Die Kofferraumwendematte ist ein praktisches Utensil, das sich die Tschechen allerdings mit 50 Euro bezahlen lassen. Ebenso den Mini-Abfalleimer in der Türverkleidung: 20 Euro bittschön!

Assistenz- und Sicherheitssysteme sind etliche serienmäßig an Bord – und das bereits in der Grundausstattung "Ambition": Der Frontradarassistent inklusive City-Notbremsfunktion mit Personenerkennung, elektrische Parkbremse, der Berganfahrassistent oder der Regenlicht- und Fahrlichtassistent beispielsweise.

Ansonsten bietet Škoda für sein knapp 4,40 Meter langes SUV ebenfalls serienmäßig die bekannten – und bewährten – Annehmlichkeiten: Sei es der Eiskratzer in der Tankklappe, der Regenschirm unterm Beifahrersitz, der Clip an der Windschutzscheibe oder die herausnehmbare Taschenlampe im Kofferraum, um nur einige der Features zu nennen.

Fazit Škoda Karoq 2,0 TDI Style

Sicherlich kann der eine oder andere gut auf den Allradantrieb verzichten – in der stärkeren Selbstzünder-Variante ist dies aber nicht möglich: Den 150-PS-Diesel gibt es nur mit "allen Vieren". Als gleichstarker Fronttriebler steht aber ein 150 PS starker und 1,5 Liter großer Benziner bereit. Diesel und Benziner sind allerdings mit Sechsgang-Handschalter zu haben, das drückt dem Preis immerhin um knapp 2.000 Euro.

Nein, mit dem Škoda Karoq machen sowohl sparsame Fuhrparkmanager als auch Kilometer abspulende Vielfahrer nichts falsch. Erstgenannte, weil die Betriebskosten im überschaubaren Rahmen bleiben. Letztgenannte, weil das Tschechen-SUV viel Komfort, Praktikabilität und Funktionalität bietet, was bei zahlreichen Außeneinsätzen unabdingbar ist. Da darf es dann auch noch ein nettes Gimmick wie das optionale LED-Türenlicht on top sein.

Škoda Karoq Style 2,0l TDI 7-Gang-DSG 4x4: technische Daten

  • Länge: 4382 mm, Breite: 1841 mm, Höhe: 1602 mm, Radstand: 2630 mm

  • Leistung: 110 kW/150 PS

  • max. Drehmoment: 340 Nm bei 1750 – 3000 U/min

  • 0 – 100 km/h: 9,3 s, Höchstgeschwindigkeit: 195 km/h

  • Verbrauch: 5,7l/100 km (innerorts), 4,9l (außerorts), 5,2l (kombiniert)

  • CO2-Emissionen: 137 – 138 g/km, Effizienzklasse: B, Euro 6

  • Kraftstoffbehältervolumen: 55 l

  • Gepäckraumvolumen (min. / max.) 521l – 1630 l

  • Wendekreis: 10,80 Meter

  • Leergewicht mit Fahrer mind.: 1591 kg

  • Zul. Gesamtgewicht: 2128 kg

  • Preis Testwagen: 45.049,98 Euro

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