Foto: Stephen Reuss

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Seit zehn Jahren auf deutschem Markt

Abarth gibt weiter mächtig Gas

Die kleinen Italiener offerieren ein weiteres 124 Spider Derivat. Auch ansonsten ist Abarth weiter ziemlich umtriebig.

Von Timo Bürger

Abarth – das ist doch der Fiat-Tuner, oder? Nein, das war einmal. Abarth ist eine eigenständige Marke im Fiat-Chrysler-Automobiles (FCA) Verbund. In Deutschland startete das 1949 vom umtriebigen Carlo Abarth in Turin gegründete Unternehmen im Jahr 2008 mit 17 Händlern. Zehn Jahre später betreuen über 130 Händler die Fahrzeuge mit dem Skorpion im Logo. Zeit für ein Jubiläumsfazit.

Abarth legt weiter zu

Und das ist ein erfreuliches: 3787 Fahrzeuge wurden im Jahr 2017 an den Kunden gebracht. Auch in diesem Jahr zeigt die Formkurve weiter nach oben: Die ersten fünf Monate waren stärker als der vergleichbare Vorjahreszeitraum. Man ist stolz auf jährliche Zuwachsraten im zweistelligen Bereich – freilich: Der Hersteller ist 2008 auch von sehr niedrigem Niveau gestartet – und absolut gesehen sind die Zulassungszahlen natürlich auch heute noch sehr gering.

Zwei Modelle in vielen Variationen

Abarth lebt von zwei Modellen: Vom Kleinstwagen Fiat 500 und seit 2016 vom Roadster Fiat 124 Spider. Bei erstgenannten setzen die Italiener auf die Porsche 911er-Strategie: Von einem Modell leiten die Ingenieure unzählige Derivate ab und versehen es mit immer neuen Bezeichnungen oder Kürzeln. Folglich gibt es vom Basismodell Fiat 500 diverse Varianten: Als Abarth 595 stehen aktuell vier Versionen zur Verfügung, als Abarth 695 sind es zwei. "Der Abarth 595 ist das Rückgrat der Marke", heißt es dann auch folgerichtig.

Jede der Versionen ist unterschiedlich ausgestattet, mit unterschiedlichen Leistungen ausgestattet. Vom Spider sind drei Varianten zu haben: Abarth 124 Spider, Abarth 124 Spider Turismo und ganz frisch: Abarth 124 GT. Letztgenannter kommt mit abnehmbaren Hardtop.

Eine schnelle Runde im Abarth 124 Spider Turismo

Allen Modellen ist gleich: So viel Fahrspaß, gepaart mit überschaubaren Preisen und schickem Design gibt es sonst kaum auf dem Markt. „Einzigartig, exklusiv, erreichbar“ wolle man sein, heißt es bei Abarth. Das durfte bfp Fuhrpark im besten Wortsinn erfahren. Selten ist man nach einer Erkundungsfahrt so frohgelaunt wieder ausgestiegen.

170 PS, lediglich 1135 Kilogramm schwer, nur 4,06 Meter lang, eine Gewichtsverteilung von nahezu 50:50, Heckantrieb, Bilstein-Dämpfer und ein mechanisches Sperrdifferenzial: Beste Voraussetzungen also, um auf dem kurvigen Badener Umland jede Menge Roadster-Freuden zu erfahren

"Fahrspaß in jeder Kurve"

Zahlen und Daten sind graue Theorie, was zählt, sind Praxis und Fakten, und ja: Der 124 Spider ist dermaßen wendig, dass er sich kinderleicht um die Kurve zirkeln lässt.

Da kann man den Damen und Herren des Abarth-Teams nur beipflichten, wenn sie konstatieren, der Abarth 124 Spider bringt "Fahrspaß in jeder Kurve".

Die Lenkung so exakt eingestellt, dass es direkter kaum geht. Die Schaltwege sind so kurz und knackig wie man es nur selten erlebt. Dazu liefert die Dual-Mode-Sportabgasanlage „Record Monza“ ein Klangspektakel, das seinesgleichen sucht: Mal sonor-brummend, mal frech röhrend, mal unanständig spotzend – alleine die Akustik ist ein Erlebnis.

Im Inneren kann es eng werden

Praktisch gelöst ist die Öffnung des Stoffdaches: zwei, drei Handgriffe und die Mütze ist runter und hinten verpackt. Kinderleicht und ohne Motor. Kurzum: Der Abarth 124 Spider Turismo bietet Roadster-Vergnügen vom Feinsten und das zu einem erschwinglichen Preis: Ab 33.000 Euro ist der 124 Spider zu haben, der üppiger 124 Spider Turismo ab 37.500 Euro.

Einziges Manko des heißblütigen Italieners: Über 1,80 Meter sollte man nicht groß sein – und auch das eine oder andere Kilo weniger auf den Rippen ist angesichts des engen Sportgestühls sicher nicht verkehrt.

Abarth 695 Rivale – die italienische Knallbüchse

Ganz anders, aber nicht weniger spektakulär ist die Charakteristik des Abarth 695 Rivale: Geschmackvoll-elegant dagegen tritt der aufgemotzte Fiat 500 auf. Der Namensannex ist eine Referenz an den traditionsreichen Bootsbauer Riva – das Fahrzeug ist eine Gemeinschaftsproduktion.

Und genauso lifestylig kommt auch der kleine Italiener daher. Äußerlich fällt sofort die Bicolore-Lackierung ins Auge: Oben Sewra Blau, im unteren Bereich Shark Grau. Im Inneren setzt sich der Blauton dann mit den blauen Ledersitzen fort. Schaltknauf und Einstiegsleisten sind in aus Mahagoni-Holz gefertigt.

Klein, aber gemein

Was innen und außen optisch geschmackvoll ist, ist unter der Motorhaube fast schon etwas irrwitzig: Über die Fahrleistungen muss man nicht viele Worte verlieren, da sie bereits beim Blick ins Datenblatt die Luft zum Atmen rauben: 180 PS (aus einem 1,4 Liter großen Vierzylinder) bei gerade mal gut 1000 Kilogramm machen aus dem sonst zahmen Italiener ein Kugelblitz sondergleichen.

In 6,7 Sekunden knackt der Abarth 695 Rivale die 100 km/h-Marke, akustisch mehr als präsent untermalt von der Dual-Mode-Abgasanlage von Akrapovic. Erst bei 225 km/h ist Schluss mit der Beschleunigung. Dass so viel Leistung und Exklusivität seinen Preis hat, ist fast überflüssig zu erwähnen: Der Abarth 695 Rivale ist ab 28.000 Euro zu bekommen.

Rennsport-Engagement und eine Abarth-Community

Bei so viel Speed-Enthusiasmus verwundert es auch nicht, dass Abarth im Rennsport aktiv ist: Die Italiener veranstalten die Trofeo Abarth Selenia und unterstützen die deutsche ADAC Formel 4 als Motorenlieferant. Fans der Marke mit dem Skorpion finden ihr Zuhause im Abarth-Club "The Scorpionship".

"Wir verlieren keine Käufer an Fiat"

Dass man der Mutter Fiat mit diesen Spaßgranaten Kunden abspenstig macht, glaubt man bei Abarth übrigens nicht: „Wir verlieren keine Käufer an Fiat“, ist man sich im Produktmanagement überzeugt, "wir kannibalisieren uns nicht, das ist reines Zusatzvolumen".

Das mag man den Verantwortlich gerne abnehmen, ebenso gerne wie auch das Versprechen: "Der Mythos Carlo Abarth lebt hier jeden Tag".

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