Er ist das erste Kompakt-SUV von Alfa Romeo und auch der erste Plug-in-Hybrid der Marke: der Tonale. Schon lange, seit der ersten Studie auf dem Genfer Salon 2019, geisterte das neue Modell in den Köpfen der Automobilisten. Nun, drei Jahre später, hat Alfa Romeo auf Basis einer modifizierten Jeep-Compass-Plattform endlich die Tonale-Serienversion aufgelegt. Was uns freut: Die sexy Linien der Studie schaffen es zu großen Teilen auch auf die Straße.
Der Alfa Tonale zitiert historische Design-Vorbilder
4,53 Meter lang ist der Tonale, und auch das Kompakt-SUV ziert der markenprägende Dreiecks-Grill, besser bekannt als Scudetto. Dazu kommen schmale Scheinwerfer mit drei Leuchteinheiten je Seite, die Heckleuchten nehmen das vom 159, Brera und letzten Spider bekannte Stilelement ebenfalls auf. Und natürlich verbindet – ganz auf der Höhe der Zeit – ein durchgehendes Lichtband die Heckleuchten.
Auch an anderer Stelle zitiert der Tonale – gebaut im Werk Pomigliano bei Neapel und seit 2016 der erste neue Alfa Romeo – Historisches. Die untere Fensterlinie steigt in den Fondtüren stark an und soll an den Sportwagen 8C Competizione erinnern, die scharfe Sicke an der Flanke an die legendären GTV-Coupés aus den 60ern und 70ern des vergangenen Jahrhunderts. Und auch die V-förmigen Linien an Front und Heck sollen an alte Alfa-Modell erinnern. Dazu kommen 18 bis 20 Zoll große Leichtmetallfelgen im markentypischen Fünf-Loch-Design.
Erster Plug-in-Hybrid von Alfa Romeo
Aber, trotz aller Design-Zitate aus der Vergangenheit, der Alfa Romeo Tonale schaut vor allem in die Zukunft. Und da lauten die Stichworte auch für das italienische Kompakt-SUV: Elektrifizierung, Fahrerassistenzsysteme und Konnektivität. Beginnen wir bei den Antrieben: Die Basis bildet ein 1,5-Liter-Benziner mit 130 oder 160 PS. Weil im serienmäßigen Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe ein 48-Volt-System inklusive 21-PS-Elektromotor eingebaut ist, spricht Alfa Romeo von einem Hybridantrieb. Mild Hybrid wäre wohl der passendere Begriff, zumal der E-Antrieb das Auto vor allem beim Anfahren unterstützt und elektrisches Fahren nur beim Rangieren und kurze Strecken im Stau möglich ist.
Anders beim richtigen Hybrid im Alfa Romeo Tonale, dem Plug-in-Hybrid. Ein 1,3-Liter-Benziner mit 180 PS und ein Elektromotor mit 123 PS ergeben hier insgesamt 275 PS Systemleistung. Das soll reichen, auch den Alfa-Romeo-Anspruch der Fahrdynamik zu erfüllen. Rund 60 Kilometer soll der Tonale laut WLTP als PHEV rein elektrisch fahren können, in der Stadt sogar bis zu 80 Kilometer. Weil der E-Motor an der Hinterachse sitzt, ist der mit einer Sechsgang-Automatik kombinierte Plug-in-Hybrid der einzige Tonale mit Allradantrieb. Sonst fließt die Kraft über die Vorderräder auf die Straße. Das gilt auch für den dritten Motor in der Palette, den Diesel. 130 PS leistet der 1,6-Liter-Selbstzünder, er fährt wie der Benziner mit einem Doppelkupplungsgetriebe vor, in diesem Fall allerdings nur mit sechs Stufen.
Digitalisiertes Tonale-Cockpit
Aufgerüstet hat Alfa Romeo aber nicht nur bei den Antrieben, sondern auch bei digitalen Technologien. Erstmals gibt es eine 360-Grad-Kamera bei den Italienern, und die Kombination aus adaptivem Tempomat sowie Spurhalte- und Stauassistent soll autonomes Fahren auf Level zwei ermöglichen. Dazu kommen Datenservices auf Basis der Blockchain-Technologie: Als Weltneuheit, so Alfa Romeo, sollen Kundinnen und Kunden die Möglichkeit haben, wesentliche Fahrzeugdaten wie Service- oder bei Plug-in-Hybriden Ladeinformationen abzurufen. Aus Datenschutzgründen werde dieser Service aber nur auf Kundenwunsch aktiviert, und auch wer Zugriff auf die Daten habe, entscheide der Kunde.
Digitaler wird es aber auch bei der Fahrzeugbedienung. Zwar ist das Tonale-Cockpit in klassischem Alfa-Romeo-Layout gezeichnet, was die beiden Hutzen über den Instrumenten zeigen. Ansonsten ist der Tonale aber auf der Höhe der Zeit, bietet serienmäßig 12,3-Zoll-Digitalinstrumente und einen 10,25-Zoll-Touchscreen. Außerdem an Bord sind Amazon Alexa, dazu gibt es immer kabelloses Appel Carplay und Android Auto. Und mit der „Alfa Romeo App“ lassen sich Fahrzeuginformationen auch von außerhalb direkt auf dem Handy abrufen.
Erste Tonale Auslieferungen im Juni
Bei aller Digitalisierung legt Alfa Romeo aber auch bei seinem neuen Kompakt-SUV Wert auf das Thema Fahrdynamik – und das nicht nur beim Plug-in-Hybrid. Die Gewichtsverteilung liegt bei einem Verhältnis von fast 50:50, serienmäßig gibt es hydraulische Stoßdämpfer. In der Ausstattungsversion Veloce gibt es auch ein elektronisch gesteuertes aktives Fahrwerk.
Wo wir auch schon bei der Ausstattungsstruktur wären. Super, Sprint, TI und wie bereits erwähnt Veloce heißen die Linien des Alfa Romeo, die verschiedenartig ausgerichtet sind. Bestellbar ist der Alfa Romeo Tonale ab Frühjahr, die ersten Auslieferungen erfolgen im Juni. Genaue Preise nennen die Italiener noch nicht. Nur so viel: Preislich soll sich der Tonale ungefähr auf dem Niveau seiner Wettbewerber Audi Q3, BMW X1, Cupra Formentor oder den besser ausgestatteten Varianten des VW Tiguan bewegen.
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