Frank Jung
Huch, stimmt ja, das ist ja ein Japaner. Der üblichen Gewohnheit folgend haben wir uns beim Führen der Testwagenkarte Anmerkungen gemacht, den Preis für das eine oder andere Ausstattungsmerkmal zu eruieren. Im Falle des Nissan Qashqai mit der Ausstattung Tekna+ war dies einfach: Es ist alles enthalten. Das wirklich einzige Extra unseres Testwagens war dann auch die Metalliclackierung, die mit 650 Euro zu Buche schlägt.
Was bekommt man an Ausstattung?
Somit bekommt man für unter 35.000 Euro ein SUV in der Top-Version mit einem 120 kW (163 PS) starken 1,6 Liter-Benziner, das wirklich keine Wünsche mehr offen lässt. Enthalten sind unter anderem Panorama-Glasdach, eine beheizbare Frontscheibe,-Nappaleder-Paket, Audiosystem von Bose mit acht Lautsprechern, Navigationssystem mit Around View Monitor sowie Voll-LED-Scheinwerfer mit adaptivem Lichtsystem. Das Nissan Safety Shield liefert mit Bewegungs- und Müdigkeitserkennung, Einpark-Assistenten, Querverkehrs-Warner und Totwinkel-Assistent. Für letzteren dürfen wir auch gleich das erste richtige Lob aussprechen, denn das System geht zwar mit der notwendigen Auffälligkeit, aber doch unaufdringlich zu Werke. Genau so wünscht man sich diese Helferlein.
Wie sieht es mit der Bedienung aus?
Und auch die Bedienelemente wünscht man sich so übersichtlich und intuitiv bedienbar wie in diesem SUV. Das schließt ausdrücklich die Menüführung über den großen Monitor mit ein, für die man keine seitenlange Gebrauchsanweisung studieren muss. Elektrisch einstellbare Vordersitze mit Memory-Funktion und Lordosenstütze nebst Armlehne inklusive riesigem Staufach in der Mittelkonsole lassen den Qashqai für den Fahrer auch auf der Langstrecke zu einem angenehmen Gefährt werden. Es sind zwei praktische Tassenhalter vorhanden, und große Getränkeflaschen lassen sich gut in den Türen unterbringen.
Wie immer in dieser Fahrzeugklasse muss man beim Frachtraum, der zwischen 430 und 1.585 Liter Volumen bietet, mit einer etwas höheren Ladekante leben. Vier Ösen stehen in dem in mehreren Ebenen geteilten Kofferraum zu Sicherung von Gepäck zur Verfügung.
Welcher Motor?
Wir fuhren den Qashqai wie erwähnt in der Topversion mit dem 163-PS-Benziner in Verbindung mit manuellem Schaltgetriebe. Dieses Gespann überzeugte uns nur mit Abstrichen. Erstaunlicherweise ist gerade diese stärkste Maschine nicht mit einer Automatik kombinierbar. Und auch als Allradler ist leider nur der größte Diesel mit 96 kW (130 PS) verfügbar. Unser Tipp ungeachtet der Diesel-Debatte: Lieber auf ein wenig Ausstattung verzichten und zum nahezu gleichen Preis genau diesen Selbstzünder mit Allrad oder Automatikgetriebe in der Version Tekna gewählt.
Was kostet der Qashqai?
Als Verbrauch stehen in der Liste von Nissan 5,8 Liter Super, real waren es bei uns 7,5 Liter auf 100 Kilometer. Daraus errechnete unsere Expertin Anne Hübner Gesamtkosten von 35,76 Cent je Kilometer.
Mit dem Qashqai möchte Nissan bald den nächsten Schritt in Richtung autonomes Fahren beschreiten: Schon in den nächsten Wochen erhält erstmals die Pro Pilot-Technologie Einzug, die teilautonomes Fahren im einspurigen Autobahnverkehr, im Kolonnenverkehr und in Staus ermöglicht. Man darf gespannt sein.
Fazit:
Der Quashqai lässt als Tekna+ in der Ausstattung keine Wünsche offen. Aber ob man ausgerechnet bei ihm vom Diesel auf einen Benziner umsteigen möchte, sollte man sich überlegen.