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Kaufberatung

Assistenzsysteme: Unnötiger Aufpreis oder Investition?

Wir haben uns in der Branche umgeschaut und die nützlichsten Assistenzsysteme der Nutzfahrzeughersteller ausfindig gemacht.

Dennis Gauert

Nachdem bei den Pkws ein regelrechter Hype im Gange ist, was Assistenzsysteme betrifft, sind auch die Nutzfahrzeuge längst erfasst. Dadurch, dass nicht jeder Transporter oder Pick-up eine elektromechanische Lenkung besitzt, meist jedoch im kleineren Rahmen.

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Beim Einkauf eines 3,5-Tonners oder eines Pick-ups für den Fuhrpark kommt man als Fuhrparkmanager nicht an den prall gefüllten Aufpreislisten vorbei. Besonders die Assistenten sind es, die langes Grübeln am Schreibtisch entstehen lassen. Schließlich bedeutet jede Option einen Aufpreis, der das Budget vielleicht sprengt. Doch langfristig richtig teuer werden erst Parkrempler, Totalschäden und gestresste Mitarbeiter, die häufig krank sind. So wird aus dem früher so simplen Nutzfahrzeugkauf mit geringer Ausstattung eine Gesamtinvestition in das Unternehmen.

Assistenzsysteme: Der Hintermann im Display

Die am leichtesten bezahlbaren Assistenten sind Rückfahrkameras und Parksensoren. Bereits in der letzten Ausgabe von bfp konnten wir herausstellen, dass sie unangefochten den ersten Platz bei den aufpreispflichtigen Ausstattungsoptionen belegen. Kein Wunder: Mit geringen Aufpreisen im dreistelligen Bereich schützen sie vor Einparkschäden, die gerade bei Transportern im Lieferverkehr nicht selten sind und schnell vierstellige Reparaturkosten verursachen. Alle Hersteller bieten Rückfahrkameras und Parksensoren an.

Hersteller wie etwa Volkswagen, Mercedes-Benz, PSA und Ford haben mittlerweile auch einen sensorbasierten Flankenschutz im Programm, der niedrige Hindernisse erkennt. Auch wenn Bagatellschäden kleine Zwischenfälle sind, können sie den geschäftlichen Ablauf empfindlich beeinflussen und zu Verdienstausfällen durch Verspätungen und den folgenden Werkstattaufenthalt des Fahrzeugs führen. Ebenfalls hilfreich und günstig zu bekommen sind Totwinkelwarner, die im Seitenspiegel durch eine LED anzeigen, wann der Nebenmann überholt. Beim Einscheren nach einem Überholvorgang helfen sie.

Den Donner vor dem Blitz hören

"Pre Collision Assist" heißt die Wunderwaffe mit der Ford im Nutzfahrzeug-Bereich 2017 eine Initialzündung entflammte. Das System, das in ähnlicher Form nur aus Premium-Fahrzeugen bekannt war, hielt Einzug in die neue Transit-Generation. Der Assistent erkennt Verkehrsschilder, den stehenden Vordermann aber auch Fußgänger, die den Weg kreuzen könnten und leitet notfalls eine Vollbremsung zur Kollisionsvermeidung ein. Der Assistent verhindert damit folgenschwere Unfälle und auch das Ende mancher Fahrerkarriere.

Die meisten der Auffahr- und Fußgängerunfälle sind auf Unachtsamkeit zurück zu führen, die im stressigen Lieferverkehr leicht entsteht. Auch das Spielen an Navigationssystemen und Mobiltelefonen trägt seinen Teil zu gefährlichen Situationen bei, die ein solches System wirkungsvoll verhindern kann. Daimler bietet ein ähnliches solches System unter dem Begriff „Collision Prevention Assist“ in seinen Nutzfahrzeugen an.

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Schon wieder eine Kupplung hin

So traurig es klingt: Nicht jeder weiß, wie man ein Schaltgetriebe richtig bedient. Der eine schleift jeden Gang mit hoher Drehzahl ein (erhöhter Kupplungsverschleiß), der andere will sich mit dem Fuß auf der Kupplung bei eingelegtem Gang einen schnellen Start an der Ampel verschaffen (Kupplungsdruckplatte verschleißt). Wieder andere vergessen dass in vielen Nutzfahrzeugen der Rückwärtsgang auf den Fünften folgt und zerlegen gleich das komplette Getriebe auf der Autobahn. Was Taxiunternehmer an den Rand der Existenz bringt, kennen auch Fuhrparkmanager zu Genüge. So kann ein aufpreispflichtiges Automatikgetriebe langfristig ebenfalls Geld sparen. Die Bedienung gelingt quasi jedem Fahrer und die Wartung entfällt.

Durchschnittlich kostet ein Automatikgetriebe allerdings 2000 Euro Aufpreis, die erst einmal wieder eingefahren werden müssen. Glücklicherweise kann das über die Nutzungsdauer durch die resultierende Kraftstoffersparnis funktionieren. Moderne Automatikgetriebe sparen je nach Ausführung außerdem bis zu 0,5 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer.

Sicher in der Spur bleiben

Freilich, die großen Hilfen sind auch im Nutzfahrzeugbereich nur gegen saftige Aufpreise zu bekommen. Für Langstreckenfahrzeuge ist der Spurhalteassistent aber ein hilfreiches Extra, das – je nach Ausführung – einen Moment Passagiergefühl auf dem Fahrersitz entstehen lässt. Wichtig für die Nutzung sind deutlich markierte Fahrbahnbegrenzungen auf der Wegstrecke. Ohne sie sind die Systeme nicht aktivierbar. Hinzu kommt der teils hohe Preis, der den Spurhalteassistenten meist in ein Paket einbettet.

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Im Kleinen findet man den Spurwarner oder Spurverlassenswarner genannten Assistenten auch in Nutzfahrzeugen mit einem älteren Entwicklungsstand. Der Fiat Ducato und der Renault Trafic bieten ihn mit einer einfachen Vibrationswarnung, sobald das Fahrzeug die Spur zu verlassen droht. Lenkeingriffe finden hier aber nicht statt. Dennoch ist schon diese grobe Lösung eine sinnvolle Hilfe im täglichen Verkehr. Voll beladene Transporter neigen bei Maximallast oder Seitenwind dazu, die ganze Breite der Spur einzunehmen, ohne dass der Fahrer das sofort bemerkt.

Daran knüft der Seitenwind-Assistent an, dessen Nutzfahrzeug-Premiere Mercedes-Benz in der aktuellen Sprinter-Generation feierte. Er gleicht Einflüsse durch starke Windströmungen aus und hält das Fahrzeug dabei in der Spur. Für Transporter, die häufig an der Küste unterwegs sind, empfiehlt sich das System.

Automatisch Abstand halten

Ein großer Komfort- und Sicherheitsgewinn sind Geschwindigkeitsregelanlagen mit Abstandsassistent. Mithilfe des Systems kann der Transporter zum Beispiel auf der Autobahn die Geschwindigkeit dem Vordermann selbstständig anpassen. So wird ein automatisches Mitschwimmen erzeugt, das den Fahrer auf Langstrecken entlastet. Die Systeme erkennen auch, wenn ein langsameres Fahrzeug auf die eigene Spur zieht und passen die eingestellte Geschwindigkeit vom Tempomat an die Geschwindigkeit des vorausfahrenden Fahrzeugs an.

In der Regel sind die Systeme in drei Stufen einstellbar. Fahrer, die viel auf der Bundesautobahn oder Landstraße unterwegs sind, entlastet ein solches System. Das kann zu mehr Leistungsfähigkeit im Berufsalltag führen. Auch Müdigkeitswarner helfen, gefährliche Situationen auf langen Fahrstrecken zu verhindern.

Gespann per Knopfdruck stabilisieren

Einige Hersteller bieten heute Anhängerassistenten für Transporter an. Sie sorgen in Grenzsituationen für eine Stabilisierung des Gespanns. Dadurch soll das typische Schlingern verhindert werden. Ist das Gespann erst einmal ins Rutschen gekommen, schaukeln sich die Folgeeffekte schnell zum totalen Kontrollverlust hoch. Für Transporter, die einen Anhänger ziehen ist das System damit ein enormer Sicherheitsgewinn, der vor folgenschweren (Total-)Schäden schützt. Volkswagen bietet im neuen T6.1 sogar einen Einparkassistenten für den Anhänger an. Damit soll das Umdenken beim rückwärtigen Einparken des Anhängers unnötig werden.

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Auf vergangene Unfälle reagieren

Mit Assistenzsystemen in Zukunft Geld sparen heißt, genau zu analysieren welche typischen Unfallsituationen es in der Flotte bisher gab. Je nach Kilometerlaufleistung und Einsatzgebiet der Transporter kann das von Parkschäden bis zu dramatischen Unfallsituationen durch Übermüdung oder Umwelteinflüsse reichen. Ans Herz gelegt sein jedem Fuhrparkmanager die Parkhelfer, deren Aufpreis sich nur auf mehrere hundert Euro beläuft.

Auch Systeme wie der Pre Collision Assist von Ford können im umtriebigen urbanen Raum Unfälle verhindern und damit Ausfälle von Fahrern und Fahrzeugen verhindern. Hilfen wie Geschwindigkeitsregelanlagen mit Abstandsassistent, sowie Spurhalteassistenten kosten deutlich mehr und eignen sich vor allem für Langstreckenfahrzeuge. Dadurch wird etwas Druck vom Fahrer genommen und die Arbeitsleistung möglicherweise sogar gesteigert.

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