Neues elektrisches SUV-Coupé ID.5 von VW: Top-Version GTX mit Allradantrieb und Badge vom Kotflügel in die Tür.
Foto: Dr. Susanne Roeder
Neues elektrisches SUV-Coupé ID.5 von VW: Top-Version GTX mit Allradantrieb und Badge vom Kotflügel in die Tür.

bfp-Fahrbericht

Aufgeräumt, agil, aufmerksam: SUV-Coupé VW ID.5

Nun also auch ein SUV-Coupé: Mit dem ID.5 baut VW seine Palette reiner Elektroautos weiter aus. Wir sind die Dynamik-Variante des ID.4 gefahren.

Elegant fließend wirkt der Dritte im Bunde der rein elektrischen VW-ID-Familie, der neue ID.5. Auf Basis des Modularen Elektro-Baukastens (MEB) ist das coupéförmige SUV mit seiner eigenständigen Linienführung die figurbetonte Variante des vergleichsweise mächtig wirkenden ID.4. Stellt man sich neben das ID.5-Heck, fällt allerdings auf, wie groß das Kompakt-SUV tatsächlich ist. Mit knapp 4,60 Metern Länge ist der ID.5 etwas länger als der ID.4) und mit 1,62 Metern Höhe etwas flacher. Bei der Breites (1,85 Meter) ändert sich nichts.

Das neue Familienmitglied zeigt zudem, dass VW seine ID-Modelle auch technisch kontinuierlich weiterentwickelt. So lädt der ID.5 wieder einen Tick schneller (maximal 135 statt 125 kW) und bedient sich der Schwarmintelligenz für zunehmend automatisiertes Fahren.

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Intuitive Bedienlogik im VW ID.5

Aufgeräumt, wenngleich ein wenig futuristisch wirkt der ID.5 im Cockpit. Die digitalen Instrumente im elektrischen SUV-Coupé sind clever an der Lenksäule befestigt, wodurch sie sich immer im Sichtfeld befinden. Wer mit dem ID.5 auf Tour geht, wählt mit dem Automatik-Wählhebel direkt neben der Tachoeinheit entweder die Fahrstufe D oder den Rekuperationsmodus B. Verschiedene Rekuperationsstufen gibt es nicht, aus Sicht von VW bieten frei wählbare Niveaus weder genügend Energiesparpotenzial noch Komfortvorteile. Bei der Prognose der Reichweite unterstützen leistungsstarke Bordrechner: Sie nutzen zum Beispiel auch Schwarmdaten wie Informationen aus dem Navigationssystem.

Auch wenn sich der VW ID.5 insgesamt sehr einfach bedienen lässt, eine Sache ist uns negativ aufgefallen: die elektrischen Fensterheber. Denn vier Seitenfenster sind über nur zwei Tasten zu bedienen. Will man die hinteren Scheiben öffnen oder schließen, ist eine berührungsempfindliche Umstelltaste zu bedienen. Ein bisschen zu viel des Aufräumens, sind Fehlbedienungen doch häufig. Das fanden auch viele ID.3- und ID.4-Kunden, weshalb es dort für das Facelift wieder die gewohnten vier Symbole für die Bedienung der einzelnen Fenster geben wird.

Öffnen lässt sich natürlich auch die Heckklappe, hinter der sich das geräumige Kofferabteil des SUV-Coupés offenbart: Trotz abfallender Dachlinie wartet der elektrische Wolfsburger mit 549 bis 1.561 Litern Stauraum auf. Und vorn genauso wie im Fond bietet der ID.5 ausreichend Platz auch für große Personen. Hinten sind es nur 12 Millimeter weniger Kopffreiheit als im Schwestermodell ID.4.

Maximal 520 WLTP-Kilometer Reichweite genug für Langstrecken im ID.5

Als Hecktriebler stehen in der ID.5-Palette der Pro mit 174 PS (ab 39.088 Euro; alle Preise netto zzgl. USt.) oder der Pro Performance mit 204 PS (ab 39.958 Euro) zur Wahl, dazu kommt der ID.5 GTX mit zwei Motoren, Allradantrieb und 299 PS (ab 45.055 Euro). Mit einem guten cW-Wert von 0,26 gleiten sie alle einen Hauch besser durch den Wind als der ID.4, was sich positiv auf die Reichweite auswirkt. Bei den Pro-Varianten liegt sie laut WLTP bei 520 Kilometern, beim GTX bei 490 Kilometern. Und das trotz der 16 Zentimeter Bodenfreiheit, mit dem der ID.5 seinem Label als SUV-Coupé gerecht wird und auch im Gelände bella Figura macht. Gefahren sind wir den ID.5 Pro Performance und den GTX: 19,6 beziehungsweise 21,4 kWh Stromverbrauch zeigte der Bordcomputer jeweils an.

Echte Reichweitenangst kommt also bei keinem der ID.5-Modelle auf, die immer mit einer netto 77 kWh großen Batterie vorfahren. Wer unterwegs trotzdem belegte Ladestationen fürchtet, für den hat VW jetzt eine mobile Wallbox im Angebot, den sogenannten „ID. Charger Travel“. Mit ihm können Fahrerinnen und Fahrer mit bis zu 11 kW laden, wobei die maximal zulässige Leistung vom Gerät automatisch geregelt wird. Was uns während der Fahrt auch gut gefiel: Der erfreulich geringe Wendekreis (10,2 Meter bei den Hecktrieblern und 11,6 Meter beim GTX) verfestigen das agile Fahrerlebnis.

Einparkassistent mit Memory-Funktion sinnvolle ID.5-Option

Übrigens: Eine Zusatzausstattung, die sich schnell bezahlt machen kann, weil sie beim Ein- und Ausparken Lack- und Blechschäden vermeidet, ist der Park Assist Plus mit Memory Funktion. Er ist Teil des Assistenz-Pakets Basis (1.300 Euro) und kann bis zu fünf Einparksituationen abrufen. Dazu muss die Fahrerin oder der Fahrer einmal selbst einparken und das jeweilige Manöver im System speichern. Danach wiederholt der ID.5 das eingespeiste Parkmanöver beliebig oft. Warnt das System vor einem plötzlich auftauchenden Hindernis, müssen Fahrerin oder Fahrer aber weiterhin manuell eingreifen.

Fazit: Der VW ID.5 ist ein Fahrzeug, das ausgewogen dynamisch unterwegs ist und mit solider Eleganz außen wie innen auf Zierrat und Schnörkel verzichtet. Beim elektrischen SUV-Coupé überzeugt insbesondere der GTX mit seinem noch drehmomentfreudigeren Schub.

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