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Immer mehr Assistenten im Transporter

Ausstattungstrends: Drei Kreuzchen für die Sicht

Früher reichten drei Sitze und ein Radio in der Transporterkabine aus. Nun nimmt auch der Transporter seine Außenwelt über Sensoren wahr und bietet dem Fahrer Informationen und Hilfe. bfp zeigt die Trends im Nutzfahrzeuggeschäft.

Von Dennis Gauert

"No WiFi on mars, but in our cars" - so lautet ein Werbeclaim des Autovermieters Sixt. Im Pkw-Bereich ist er Realität. Im Nutzfahrzeugbereich? Ebenfalls. Daimler und Volkswagen bieten solche Systeme in den Personentransportern V-Klasse und T6 Multivan immerhin tatsächlich an.

Im Transporter dürfte der Bedarf danach aktuell noch gering sein. Aber auch das wird sich mit der Zeit möglicherweise ändern, wie die aktuellen Entwicklungen zeigen.

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Denn Nutzfahrzeug kommt von Nutzen. Und den muss man erkennen. Neue Technologien stoßen auf immer mehr Interesse bei den Kunden. Im langsamen Nutzfahrzeugbereich etwa gehört eine Klimaanlage bei einer Bestellung heute zur Standard-Wahl, Parksensoren aber auch Rückfahrkameras und Toter-Winkel-Warner werden häufig mit angekreuzt. Kunden die ihr Fahrzeug auch privat nutzen, bestellen sich gar Kabinen zusammen, neben denen manche Limousine alt aussieht.

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In der Realität stehen Transporter - je nach Hersteller - zumindest einem aktuellen Kompaktwagen in nichts nach was die Ausstattung betrifft. Vorbei sind die Zeiten, in denen Paketlieferanten im Sommer unter dem Brennglas der riesigen Frontscheibe wie Wachsfiguren zerfließen mussten.

Eine Klimaanlage ist heute in praktisch jedem neu bestellten Transporter zu finden. Denn sie dient letztlich dem gesamten Unternehmen. An einem schwitzigen 10-Stunden-Tag Transporter zu fahren kann ein riskantes Unterfangen werden.

Die Assistenten sind im Kommen

Gerade diese Sicherheiten sind es, die nicht jeder in einer Klimaanlage erkennt, durchaus aber in Assistenzsystemen. ESP haben welche in allen aktuellen Transportern serienmäßig installiert. Das Fahrstabilitätsprogramm rettet im Notfall Leben und verhindert auch so manchen Bagatellschaden im Winter.

Nun stehen aber auch Assistenzsysteme, die den Fahrer beim Rangieren unterstützen auf dem Zettel. "Es ist ein Trend zu mehr Komfort und Sicherheit zu verzeichnen. So wird etwa ein Komfort-/Sicherheitsfeature wie die Rückfahrkamera deutlich schneller geordert", weiß Ulrike von Hau, Nissan Deutschland. Rückfahrkameras sind als beliebtes Extra im Kommen – das erleben im Moment alle Hersteller. Das anstrengende Rangieren nur mit den Außenspiegeln ist damit schließlich nicht mehr nötig. Damit werden auch kleine Schäden am Transporter unwahrscheinlicher.

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Volkswagen Nutzfahrzeuge kann neben einem größeren Interesse an Einparkhilfen auch feststellen, dass der Geschwindigkeitsregelanlagen mit automatischer Distanzregelung (ACC) im Kommen sind. Gerade bei häufigen Langstreckenfahrten rund um Metropolregionen eignen sich diese Systeme, um Stop-and-Go-Situationen angenehmer zu gestalten.

Auch Müdigkeitserkennung und Xenon-Scheinwerfer stehen hoch im Kurs. Im Umkehrschluss lässt dieser Trend darauf schließen, dass VWN-Kunden ihre Fahrzeuge häufig für die Langstrecke verwenden.

Komfort-Wünsche auch bei den Japanern

Sandra Tibor, Pressereferentin Toyota Deutschland, stellt ebenfalls einen Zuwachs bei den Komfort-Ausstattungen fest. So wird die Ausstattungslinie "Meister" beim Toyota Proace aktuell zu 75 Prozent bestellt. Heckkameras, Paarksensoren aber auch Toter-Winkel-Warner sind damit sowohl einzeln als auch im Paket in den Büchern angekreuzt.

Bei Personentransportern sind es sogar die Top-Motorisierungen wie der 2.0-Liter-Diesel mit 177 PS und Automatikgetriebe, die bei Proace Combi und Verso heute das Rennen machen. Auch beim Hilux geht der Trend zum Komfort. Obwohl zu 50 Prozent in der Duty-Variante und zu 75 Prozent als Doppelkabine bestellt, liegt auch hier der Fokus zunehmend auf Fahrerkomfort.

Der Trend geht zu Sound und Karte

Fest eingebaute Navigationssysteme ab Werk sind ebenfalls ein Renner. Volkswagen Nutzfahrzeuge liefert 60 Prozent der Crafter mit Composition Media aus, 20 Prozent davon mit Navigationssystem. So kann auch Axel Seegers von Opel Deutschland bestätigen, dass sowohl im Combo als auch im Movano und Vivaro entweder das Multimedia Navi Pro oder das Navis mit Intelli-Link aus der Aufpreisliste gewählt werden.

Besonders interessant: Bei den kleineren Transportern aus Rüsselsheim werden häufig Kurzvarianten mit erhöhter Zuladung bestellt, der Movano hingegen steht in der Variante L2H2 an der Spitze. Große Sprünge in puncto Ausstattung sind vom Opel Combo Cargo und dem neuen Vivaro zu erwarten. Hier bietet Opel Komfort-Features in einem Umfang an, den man sonst nur vom Pkw gewohnt ist.

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Während die meisten anderen Hersteller ihre Transporter neuerdings an die Steckdose anschließen, bringt Fiat einen Kraftstoff in seinen Ducato, der schon lange auf dem Markt ist: CNG.
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Etwas größer und mit Strom

Bei Renault wachsen die Fahrzeuge sogar. Simone Müller, Koordinatorin Kommunikation, erklärt: "Im Bereich Master geht der Trend von L2 zu L3." Der günstige Transporter lädt beim Kaufpreis also zu mehr Raum ein.

Ähnliche Trends sind auch bei Fiat zu beobachten. Eine eher neue Entwicklung bei den Franzosen ist hingegen die zunehmende Rolle der Elektromobilität. Der Renault Kangoo Z.E. war 2018 das zweitstärkste elektrische Nutzfahrzeug auf dem deutschen Markt. Die Zulassungen stiegen mit einem Plus von 74,3 Prozent auf 760 Zulassungen. Auch der im letzten Jahr vorgestellte Master Z.E. dürfte in diesem Jahr wachsendes Interesse erleben.

Individualisierung vor allem bei gemischter Nutzung

Bei Mercedes-Benz sind naheliegende Entwicklungen zu erkennen. Der Stuttgarter Automobilhersteller ist seit jeher für seine umfangreichen Ausstattungen bekannt - und die halten auch beim Firmenfahrzeug Einzug. "Der Weg geht weg von der klassischen 'weißen Ware', hin zu Sport-Modellen mit Leichtmetallfelgen", erklärt Albrecht Eckl, Produktkommunikation Mercedes-Benz Vans.

So werden zum Beispiel auffällige Lackierungen und Sondereditionen gekauft, um den Wiedererkennungswert des eigenen Betriebs zu steigern. Im reinen Flottengeschäft gibt es auch weiterhin Großbestellungen auf geringem Ausstattungsniveau. "Eine Klimaanlage", so Eckl, sei aber im Kastenwagen "heutzutage fast ein Standard geworden".

Hier setzt auch Ford an. Mit dem Transit Custom haben die Kölner ein variables Nutzfahrzeug auf den Markt gebracht, das vor allem hinsichtlich des aktiven Fahrverhaltens und der Ausstattung viel mitbringt. Ford reagiert mit den höherwertigen Ausstattungen „Limited“ und „Sport“ auf die steigende Nachfrage nach Zusatzoptionen und Optik-Paketen.

So ist der Custom auch in orangenem Effektlack zu bekommen. Extras, die man aus der Pkw-Sparte von Ford kennt sind bis zu einem gewissen Grad ebenfalls an Bord. Da die Pakete großzügig geschnürt sind, sind viele Kunden mit Navigation, Klimaautomatik und Rückfahrkamera unterwegs. Auch Zubehör für den Laderaum ist – wie auch bei anderen Herstellern beliebt.

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Wenn der Aufpreis bares Geld spart

Das Geschäftsjahr 2019 wird den Trend bei den Herstellern langsam fortsetzen. Bekanntlich dauert es ja eine Weile, bis aus Innovation Routine wird. Die vielen Sicherheitsfeatures, die im Nutzfahrzeugbereich angekommen sind, erfreuen sich jedenfalls steigender Beliebtheit. Bis zum standardmäßigen WLAN im Fiat Ducato wird die Reise innerhalb der kommenden Jahre sicherlich nicht gehen.

Hilfreiche Systeme wie Abstandstempomat und Spurhalteassistent sowie Rangierhilfen werden aber weiter fröhlich angenommen. Schließlich sparen die Euros im Buch ja später potentielle Euros im laufenden Betrieb. Gerade Toter-Winkel-Warner, Querverkehrwarner und Parksensoren verhindern so manches Ärgernis im Tagesgeschäft.

Fazit: Das Nutzfahrzeug wird mehr zum Pkw, die Bereitschaft, für Komfort zu zahlen, steigt. Gespannt sind wir auf die Entwicklungen bei den alternativen Antrieben. E-Transporter stehen spätestens seit der letztjährigen IAA Nutzfahrzeuge in Hannover zur Bestellung bereit, erste Großkunden steuern die lokal emissionsfreien Transporter bereits durch die Metropolen.

Wie viele lokale Handwerker auf E-Fahrzeuge wie den Nissan eNV200, den e-Crafter von Volkswagen, e-Sprinter von Mercedes-Benz und den in Kürze erhältlichen Ford Transit Hybrid tatsächlich zurückgreifen werden, wird sich im Laufe dieses Jahres zeigen.

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