Mit Nutzfahrzeug-Technik kennt sich BPW aus Wiehl bei Gummersbach aus. 1898 als Bergische Patentachsenfabrik gegründet, haben sich die Nordrhein-Westfalen mittlerweile zum Systemlieferanten für die Transport- und Logistikbranche entwickelt. Eines ihrer neuesten Produkte: der Elektro-Lkw Bax 7.5.
Zahlreiche Aufbauten für den Bax 7.5 möglich
Wie der Name schon andeutet, handelt es sich bei dem elektrischen Nutzfahrzeug um einen Lkw mit bis zu 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Fahrerhaus und Fahrgestell bezieht BPW bei Isuzu, der Antrieb ist eine Eigenentwicklung. In zwei Gesamtlängen bietet BPW den im bayerischen Passau montierten Bax 7.5 an: Die Standardvariante kommt bei 3,97 Meter Radstand auf 5,99 Meter Länge, die XXL-Variante bei 4,48 Meter Radstand auf 7,82 Meter Länge – selbstverständlich ohne Aufbauten.
In beiden Bax-Varianten steckt einheitliche Antriebstechnik. Der komplett in die Hinterachse integrierte Elektromotor leistet 136 PS und zieht seine Energie aus zwei verschieden großen Batterien: 84-oder 126-kWh-Akkus bietet BPW für seinen Elektro-Lkw an. Bei 50 bis 55 kWh Normverbrauch reicht das für maximal 130 oder 200 Kilometer Fahrt. Damit ist der Bax 7.5 prädestiniert für den Einsatz im Regionalverkehr. Weil die Batterien unterhalb des Lkw-Fahrgestells montiert sind, lassen sich auch zahlreiche Aufbauten realisieren. Ein klassischer Koffer oder eine Pritsche sind möglich, aber auch Sonderfahrzeuge für kommunale Dienste wie die Müllabfuhr oder Straßenreinigung. Ebenso Tank-, Kran- oder sogar Kühlaufbauten. Auch als Abschleppwagen eignet sich der Bax 7.5 laut BPW.
Bax-Zuladung je nach Akku-Größe
Die Zuladung des Elektro-Lkw unterscheidet sich je nach Akku-Größe deutlich. Mit dem kleinen Akku beträgt sie – ohne Aufbauten – knapp 4,3 Tonnen, mit der schwereren großen Batterie rund 3,8 Tonnen. Immer gleich bleibt die Anhängelast: gebremst bis zu 3,5 Tonnen, ungebremst maximal 750 Kilogramm.
Ist der Akku leer, lässt er sich mit Wechselstrom mit bis zu 22 kW laden, am DC-Schnelllader mit maximal 100 kW. Von 20 bis 80 Prozent ist die kleine Batterie in 2 Stunden und 35 Minuten (AC) oder 30 Minuten (DC) beziehungsweise der große Akku in 3 Stunden und 20 Minuten (AC) oder in 45 Minuten (DC) gefüllt. Aber auch während der Fahrt lässt sich die Batterie laden, denn der rein elektrische Lkw verfügt über eine Rekuperationsfunktion. Deren Intensität richtet sich automatisch nach dem Fahrzeuggewicht. Nebenverbraucher wie Ladebordwände versorgt außerdem eine zusätzliche 24-Volt-Batterie mit Strom.
Bax 7.5: Teuer, aber förderfähig
Bestellbar ist der Bax 7.5 ab sofort, und zwar ab 155.000 Euro (alle Preise netto zzgl. USt.). Ein stolzer Preis für ein Nutzfahrzeug dieser Klasse. Allerdings betont Bax-Hersteller BPW die Fördermöglichkeiten für seinen Elektro-Lkw: Über das KsNI-Förderprogramm des Bundesamts für Güterverkehr ließe sich der Kaufpreis um 80.000 Euro mindern. Außerdem sei via THG-Quoten ein jährlicher Rückfluss in Höhe von 1.750 Euro möglich. Im Leasing ist der Bax 7.5 ab monatlich 1.349 Euro zu haben. Die Lieferzeiten betragen drei bis vier Monate.
Das Vertriebs- und Servicenetz für den Bax befindet sich allerdings noch im Aufbau. BPW will beim Service vor allem auf Partner zurückgreifen, mit denen das Unternehmen bereits in anderen Geschäftsfeldern zusammenarbeitet. Bislang konzentrieren sich die Bax-Service-Stützpunkte aber nur auf einige wenige Ballungsräume wie Berlin, Hamburg, München, Köln oder Leipzig. Der Vertrieb soll überwiegend direkt erfolgen.
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