Der Saft scheint bald raus zu sein. Jetzt hat die Ampelregierung beim Umweltbonus für Elektroautos auf Dunkelgelb gestellt und bei Plug-in-Hybriden ganz den Stecker gezogen. Etliche Experten hatten schon immer gewarnt, durch exorbitante Förderung getriggerte Nachfrage geht am Ende meist nach hinten los. So scheint es nun auch mit der sogenannten Innovationsprämie zu laufen. Dies befürchtet jedenfalls der Bundesverband Betriebliche Mobilität e. V. (BBM) und wirft der Politik gleich mehrere Fehler vor. Härtester Vorwurf: Mit dem neuen Fahrplan breche die Bundesregierung ihr Versprechen zur Mobilitätswende aus dem Koalitionsvertrag und lasse dabei speziell Unternehmen im Stich.
Bundesregierung lässt speziell Unternehmen im Stich
Die neuen Maßnahmen seien nicht akzeptabel. Wenn die Mobilitätswende das Ziel sein soll, mache die Bundesregierung durch die Neugestaltung einen deutlichen Rückschritt. Die Pläne der Regierung sehen vor, die Förderung von Plug-in-Hybriden zum Ende des Jahres 2022 komplett einzustellen und die Zuschüsse für Elektrofahrzeuge schrittweise zu senken. Zwar sei der Verzicht auf die Förderung von Plug-In-Hybriden sinnvoll, gleichwohl stelle die Deckelung der Gesamtförderung auf 2,5 Milliarden Euro einen erheblichen Einschnitt für die Fördermaßnahmen dar. Dabei weist der BBM daraufhin, dass bereits zum jetzigen Zeitpunkt hunderttausende Käuferinnen und Käufer auf der Warteliste stünden, und deswegen die Fördersumme bereits früh im nächsten Jahr ausgeschöpft sein könnte.
Ab 1. September 2023 wird Förderung für Unternehmen eingestellt
Damit aber noch nicht genug. Hinzu komme ein weiteres gravierendes Problem: Ab 1. September 2023 wird die Förderung für Unternehmen eingestellt. Die Signalwirkung von Unternehmen hinsichtlich der Mobilitätswende scheine der Regierung nicht bewusst zu sein, kritisiert der BBM nachdrücklich. Zudem werde die Zugkraft übersehen, die Unternehmen bei der Anschaffung von Neufahrzeugen hätten. Es sei zudem nicht zu erkennen, wie eine Mobilitätswende erreicht werden soll. Denn nur ein Tausch einer Antriebsart greife zu kurz.
Förderung nach wie vor an Liefertermin gekoppelt
Des Weiteren mahnt der BBM an, die Förderung endlich an die Realität anzupassen. Nach wie vor ist die Bewilligung der Förderung an den Liefertermin geknüpft und nicht an die Bestellung. Folge: Bei den Vorlaufzeiten und der vorhandenen Deckelung für 2023 sei die Elektrifizierung der Flotte schon jetzt zum Scheitern verurteilt. (BBM/MN)