Sie sind die Brot- und Butter-Modelle vieler Marken: Kompaktwagen mit Steilheck. Und obwohl ihnen ihre SUV-Geschwister in den Modellpaletten mittlerweile vielfach den Rang ablaufen: Auch heute entscheiden sich noch eine Menge Menschen für ein klassisches Kompaktauto. Für unsere aktuelle Betriebskostenübersicht haben wir uns die TCO wichtiger Kompaktautos näher angeschaut. Ihnen gemein: Benzinmotoren mit 150 bis knapp 180 PS, Automatikgetriebe, 20.000 Kilometer Jahresfahrleistung sowie 36 oder 48 Monate Haltedauer. Für unseren Betriebskosten-Detailvergleich fokussieren wir uns an dieser Stelle auf die Werte bei 36 Monaten Haltedauer.
Platz 1: Audi A3 Sportback 35 TFSI S-Tronic
Mit 45 Cent je Kilometer (alle Werte netto zzgl. USt.) ist keiner der zehn Kompakten im Feld günstiger als der Ingolstädter. Schon der Listenpreis des kompakten Audi liegt am unteren Ende der Vergleichsskala, zusammen mit einem durchschnittlichen Nachlasswert ergibt das den drittniedrigsten Einkaufspreis im Vergleich. Dazu kommen der höchste relative Restwert und die zweitniedrigsten Servicekosten. Auch beim Reifenverschleiß fährt der Audi zusammen mit seinen Geschwistern von Skoda und VW die Bestmarke ein – und so auf unseren Betriebskosten-Thron.
Platz 2: Skoda Octavia 1.5 eTSI Style DSG
Den geringen Reifenverschleiß des Tschechen haben wir bereits erwähnt. Der allein reicht aber nicht für den guten Betriebskosten-Rang. Zwar ist der Skoda überraschenderweise das laut Liste drittteuerste Auto im Vergleich, bietet dafür aber nach dem Audi den zweithöchsten prozentualen Restwert. Weitere Gründe für die 47 Cent Betriebskosten: die geringsten Servicekosten und die drittniedrigsten Versicherungs- sowie Kraftstoffkosten.
Platz 2: Hyundai i30 1.5 T-GDI Trend DCT
Auch der Hyundai kommt auf 47 Cent Betriebskosten je Kilometer. Beim Listen- und beim Transaktionspreis schlägt den Koreaner kein Wettbewerber im Vergleichsfeld. Zwar kommt der Hyundai mit den dritthöchsten Servicekosten im Vergleich. Kein Vergleichs-Kompakter ist jedoch im Leasing günstiger, weshalb der hohe Verbrauch des Hyundai den dritten Rang in unserem Betriebskostenvergleich nicht verhindert.
Platz 4: Seat Leon 1.5 eTSI FR DSG
Vom höchsten zum niedrigsten Verbrauch. Dass der Seat mit 48 Cent je Kilometer im oberen Bereich unseres Betriebskosten-Treppchens landet, hat er nämlich vor allem seinen geringen Kraftstoffkosten zu verdanken. Kein Kompakter im Feld ist laut WLTP sparsamer als der Spanier. Außerdem punktet der Seat im Einkauf: Sowohl beim Listen- als auch beim Transaktionspreis zählt er zu den günstigsten drei Modellen unseres Vergleichs. Was einen besseren Rang verhindert? Eine nur mittelmäßige Leasingrate, vor allem aber das schlechteste Restwertverhalten.
Platz 4: VW Golf 1.5 eTSI Life DSG
In Sachen Betriebskosten macht der Golf nichts wirklich falsch – sticht aber eben auch nur in zwei Punkten heraus: Denn eine geringere Versicherungsprämie bringt im Vergleich kein Kompakter mit, auch beim Reifenverschleiß ist der Golf spitze. Beim Service ist er hier das drittgünstigste Modell. Dafür patzt er, untypisch für einen VW, in Sachen Restwertprognose: 49,7 Prozent sind der drittniedrigste Wert. Das Ergebnis: Wie beim Seat 48 Cent je Kilometer.
Platz 6: Ford Focus 1.0 Ecoblue Hybrid Titanium Automatik
Mit 49 Cent je Kilometer etwas teurer als Seat und VW ist der Ford Focus. Woran liegt´s? Nicht an den Kraftstoffkosten, hier ist nur der Seat günstiger. Dass er zusammen mit der Mercedes A-Klasse die höchsten Reifenkosten verursacht, ist es auch nicht. Eher bewegen sich die Unterhaltskosten des Focus in allen Disziplinen im Mittelfeld, was eine bessere Platzierung verhindert.
Platz 7: Mercedes-Benz A 200 DCT
Drei Cent teurer als der Ford ist der Kompakte aus Stuttgart. Macht also 52 Cent je Kilometer. Eine Ursache ist gleich beim Einkauf zu beobachten: Ein nicht ganz günstiger Listenpreis gepaart mit dem niedrigsten Nachlasswert ergibt den dritthöchsten Transaktionspreis – mit entsprechendem Einfluss auf die TCO. Außerdem ist kein Vergleichsmodell teurer beim Reifenverschleiß, und auch die mit Abstand höchsten Servicekosten wirken sich auf die Betriebskosten aus.
Platz 8: BMW 120i Advantage Steptronic
Kein Kompakter im Ranking ist beim Einkauf teurer als der BMW: Der höchste Listen- und der höchste Transaktionspreis haben zusammen mit der teuren Versicherungsprämie wesentlichen Anteil an den 55 Cent Betriebskosten je Kilometer. Da rettet den Bayern auch die dritthöchste Restwertprognose nicht mehr. Zumal der BMW 120i auch bei den Kraftstoffkosten nicht knausert; teurer sind hier nur der Hyundai und der Mini Clubman.
Platz 9: Mini Clubman Cooper S Steptronic
Gerundet kommt auch der BMW-Bruder Mini Clubman auf 55 Cent Betriebskosten. Auch er ist teuer im Einkauf, nur der 1er übertrifft ihn noch bei Listen- und Transaktionspreis. Ein Grund auch für die höchste Leasingrate im Vergleich. Außerdem ist auch der Mini teuer in der Versicherung, und dass er zusammen mit dem Hyundai die höchsten Kraftstoffkosten einfährt, ist ebenfalls nicht hilfreich für ein besseres Betriebskosten-Ranking.
Platz 10: Renault Megane TCe RS-Line EDC
Mit 57 Cent Betriebskosten je Kilometer markiert der Franzose das Schlusslicht unseres Vergleichs. Zwar liegt der Einkaufspreis dank hohem Nachlass im Mittelfeld, auf die Leasingrate wirkt sich das aber nicht aus. Sie ist die dritthöchste in unserem Vergleich. Dazu ist der Megane der zweitteuerste Kompakte im Service und beim Reifenverschleiß. Und: Kein Modell im Ranking wartet mit einer höheren Versicherungsprämie auf als der Renault.
Fazit
Premium ist nicht immer teuer im Unterhalt. Das zeigt unser aktueller Betriebskostenvergleich für klassische Kompakte. Allerdings: Klassische Preis-Leistungs-Marken fahren hier ebenfalls ganz vorne mit.
Das könnte Sie auch interessieren:
Betriebskostenvergleich kompakte Benziner mit Automatik Dezember 2022