Der bZ4X ist Toyotas erstes Modell auf der batterieelektrischen e-TNGA-Plattform.
Foto: Christian Frederik Merten
Der bZ4X ist Toyotas erstes Modell auf der batterieelektrischen e-TNGA-Plattform.

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Elektroautos und alternative Mobilität

Beyond Zero: Vier Strategie-Säulen für Toyota und Lexus

E-Autos, elektrifizierte Fahrzeuge sowie vernetzte Mobilitätsangebote sind wesentliche Säulen der neuen Toyota-Strategie Beyond Zero.

Lange haben sie sich gesträubt bei Toyota, was das Thema Batterieelektroautos angeht. Die bewährten Hybride seien doch immer noch die optimale Lösung, außerdem sei man führend in Sachen Brennstoffzelle unterwegs, so die Aussage. Bereits vor einiger Zeit kündigte Toyota aber die Kehrtwende an, erstes Ergebnis war Anfang 2021 der vollelektrische Lexus UX 300e auf bestehender Plattform. Mit dem Toyota bZ4X sowie dem Lexus RZ 450e rollen jetzt aber auch die ersten Modelle auf der neuen, komplett batterieelektrischen Plattform e-TNGA auf die Straße. Damit unterstreicht der Global Player, dass er das Thema Batterie-Elektromobilität künftig richtig ernst nimmt.

So formuliert es auch die neue Toyota-Nachhaltigkeitsstrategie Beyond Zero, die Toyota und Lexus ihren Business-Kunden Anfang Juni in Madrid vorstellten. Sie besagt aber auch: Das eine tun, ohne das andere zu lassen. Denn dass bis 2025 90 Prozent aller in Europa verkauften neuen Toyota-Modelle elektrifiziert sein sollen, bedeutet auch, dass Hybride und Plug-in-Hybride bei den Japanern auch in Europa weiterhin eine Zukunft haben. Zumindest, solange der Gesetzgeber die Neuzulassung von Verbrennerfahrzeugen erlaubt.

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Neue Elektroautos von Toyota und Lexus

Was also kommt auf die Toyota- und Lexus-Kunden zu mit Beyond Zero? Mehr reine Elektroautos und Plug-in-Hybride sowie weiterhin eine große Auswahl an Vollhybriden ist nur eine der insgesamt vier Beyond-Zero-Säulen. Darüber hinaus wollen sich Toyota und Lexus mit modernen und vernetzten Mobilitätskonzepten, mit der Steigerung des Kundenerlebnisses sowie mit der Übernahme gesamtgesellschaftlicher Verantwortung nicht nur mit Blick auf das Thema Nachhaltigkeit im Automobil- und Mobilitätsmarkt positionieren.

Beginnen wir mit den Autos. Wie gesagt, Toyota bZ4X und Lexus RZ 450e sind die ersten Neuheiten auf e-TNGA-Basis. Den Toyota gibt es als Fronttriebler mit 204 oder als Allradler mit 218 PS, der Lexus kommt immer mit Allradantrieb und 230 PS. Die 71,4-kWh-Batterie liefert laut WLTP Strom für maximal 513 Kilometer Fahrt im Toyota und für mehr als 400 Kilometer im Lexus. Geladen wird an der AC-Säule mit maximal 11 kW, am CCS-Schnelllader mit bis zu 150 kW. Beide Modelle kommen im klassischen Crossover-Layout, 4,69 Meter misst der Toyota, 4,81 Meter der Lexus. Besonderheit beider Modelle ist die optionale Steer-by-Wire-Lenkung ohne physische Lenksäule oder sonstige mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und Vorderachse. Apropos Lenkrad: Mit der rein digitalen Lenkung kommen bZ4X und RZ 450e mit sogenanntem Yoke-Lenkrad. Es sieht aus wie ein Steuerknüppel im Flugzeug und erfordert aus der mittleren Position bis zum linken oder rechten Anschlag auch lediglich eine 150-Grad-Drehung.

Aber auch für Verbrenner-Freunde und Transporter-Kunden gibt es Neuigkeiten bei Toyota. Anfang 2023 startet der überarbeitete Corolla. Neben optischen Detail-Retuschen gibt es vor allem mehr Digitalisierung sowie Hybridantriebe der fünften Generation. So zählen je nach Ausstattung 12,3-Zoll-Digitalinstrumente und ein neuer 10,5-Zoll-Touchscreen zu den Änderungen im Kompaktwagen. Und die Hybride kommen mit mehr elektrischer Leistung, weshalb die Gesamtleistung auf 140 beziehungsweise 196 PS steigt. Ebenfalls Anfang 2023 startet mit dem Corolla Cross ein weiteres Kompakt-SUV von Toyota, das sich in die Lücke zwischen C-HR und RAV4 schiebt. Deutlich später als das Corolla-Facelift und den Corolla Cross bringt Toyota seinen neuen großen Transporter auf die Straße. Das Modell, das im Rahmen der bestehenden Kooperation mit Stellantis erscheint und somit ein Ableger von Fiat Ducato und Co. wird, rollt erst 2024 auf die Straße. Damit entwickelt sich Toyota auch im Transporter-Geschäft zum Vollsortimenter. Derzeit bieten die Japaner kompakte und mittelgroße Transporter der Proace-Reihe sowie den Pick-up Hilux an.

Toyotas Bestseller Corolla kommt ab Anfang 2023 mit leichten optischen Retuschen, stärkeren Hybridantrieben und mehr Digitalfeatures.
Foto: Christian Frederik Merten
Toyotas Bestseller Corolla kommt ab Anfang 2023 mit leichten optischen Retuschen, stärkeren Hybridantrieben und mehr Digitalfeatures.

Kinto als Multi-Brand-Konzept

All den Neuheiten zum Trotz will Toyota künftig aber deutlich mehr sein als ein reiner Automobilhersteller, sondern integrierter Mobilitätsanbieter. Hier kommt Kinto ins Spiel, nach Toyota und Lexus seit 1937 erst die dritte Marke des Konzerns. Unter der Dachmarke bietet Toyota als Kino One nicht nur sein Full-Service-Leasing an, sondern fasst unter diesem Label auch alle anderen Mobilitätsservices zusammen, die über das Auto hinausgehen. Beispiele sind das Autoabo Kinto Flex, das Corporate Carsharing Kinto Share oder das Corporate Carpooling Kinto Join. Je nach Markt sind diese Services bereits verfügbar oder werden auf absehbare ausgerollt. Und weil sich Toyota als ganzheitlicher Mobilitätsanbieter sieht, ist Kinto nicht nur als Service für Toyota- und Lexus-Fahrerinnen und -Fahrer gedacht, sondern als Multi-Brand-Konzept aufgebaut. Allerdings: Während der Kinto-Mehrmarken-Ansatz in Großbritannien und Portugal schon heute gelebte Praxis ist, ist der Rollout in Deutschland, Frankreich, Italien, Polen und Spanien noch in Planung.

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