Der 4,92 m lange BMW X5 der mittlerweile vierten Generation wirkt länger, schlanker und die Motorhaube präsenter als sein Vorgänger.
Foto: Clemens Noll-Velten
Der 4,92 m lange BMW X5 der mittlerweile vierten Generation wirkt länger, schlanker und die Motorhaube präsenter als sein Vorgänger.

Inhaltsverzeichnis

bfp Fahrtest

BMW X5 xDrive45e: Langes Laden für reichlich Reichweite

BMWs Oberklasse SUV X5 ist als Plug-in-Hybrid xDrive45e ein beliebter Dienstwagen. Doch rechnet er sich auch für den Fuhrparkmanager und die Umwelt?

Das SUV X5 ist für BMW seit Jahren ein Erfolgsmodell. Besonders bei User Choosern ist der 394 PS starke Plug-in-Hybrid (PHEV), xDrive 45e, als Dienstwagen ein Renner. Das zeigten auch die Zahlen der Neuzulassungen des X5 im Januar 2021, bei denen der Plug-in-Hybrid bei über 64 Prozent lag. Das überrascht nicht wirklich. Für Freude am Fahren sorgt in der einzigen PHEV-Variante der vierten Generation des X5 ein 3,0 Liter großer Reihensechszylinder Benziner mit 286 und für das lokal emissionsfreie Fahren in der Stadt ein E-Antriebskonzept mit bis zu 80 Kilometer Reichweite (E-Motor: 113 PS). Für Freude im Portemonnaie des Dienstwagennutzers sorgt die geringe Versteuerung des geldwerten Vorteils mit nur 0,5 Prozent des Bruttolistenpreises. Damit der Funke der Freude auch beim Fuhrparkmanager überspringt, muss dieser aber dafür sorgen, dass der Mitarbeiter auch regelmäßig die Batterie lädt und primär elektrisch mit dem Fahrzeug unterwegs ist. Dazu eignen sich sowohl die Car Policy als auch die Nutzervereinbarung. Hier muss explizit geregelt sein, dass der Dienstwagennutzer sich verpflichtet, den Plug-in-Hybrid regelmäßig zu laden und dies nachzuweisen.

BMW X5 xDrive45e: Elektrische Reichweite bis zu realen 75 Kilometern

Denn wie jeder Plug-in-Hybrid kann man auch den BMW X5 xDrive45e mit leerem Akku im Alltag bewegen. So verbraucht er allerdings rund 10 Liter Super. Dann könnte man aber auch einen BMW X5 xDrive40i mit 300 Kilogramm Ballast beladen und durch die Gegend fahren, es wäre wahrscheinlich der gleiche Fahreindruck. Effizient ist der BMW xDrive 45e aber nur, wenn er regelmäßig geladen wird, um eine stets gefüllte Batterie zu haben. In unserem Test im Sommer schaffte der BMW X5 xDrive45e locker die laut WLTP 67 bis 87 Kilometer rein elektrische Reichweite. Wir kamen rein elektrisch im Schnitt 75 Kilometer. Damit kommt der statistische Durchschnittspendler lokal emissionsfrei zur Arbeit und wieder zurück nach Hause. Im Idealfall bietet der Arbeitgeber am Dienstort auch eine Lademöglichkeit an. Für das Laden der 20,9 kWh Batterie (24 kWh Brutto-Speicherkapazität) von 0 auf 100 Prozent gönnt sich der BMW X5 rund fünf Stunden an einer Wallbox. Denn anders als die Mitbewerber, Mercedes (GLE 350 de 60 kW) oder Audi, bietet BMW für seinen PHEV X5 nur einphasigen 3,7 kW AC-Stromfluss an. Das können Fuhrparkmanager auch als Vorteil sehen: Der Arbeitgeber kann den Dienstwagenfahrern von Plug-in-Hybriden auch einen regulären Stromanschluss mit Schuko-Steckdose (2,3 kW) anbieten und das gleich in größerer Anzahl, ohne Wallboxen anschaffen zu müssen. Dann ist die Batterie des Plug-in-Hybrids nach acht Stunden und am Ende des Arbeitstages vollgeladen.

Harmonisch abgestimmtes Motorenduo

Kommen wir zurück zur Fahrfreude. Das hybride Antriebskonzept arbeitet sehr harmonisch auf höchstem Niveau. Umschaltvorgänge zwischen beiden Antriebskonzepten sind nicht spürbar und der 3,0-Liter Reihensechser ist so gut gedämmt, dass auch sein Einsatz im Fahrzeuginnenraum unbemerkt bleibt. Auch die ZF-Achtgang-Wandlerautomatik ist perfekt mit dem Motorenduo abgestimmt. Das trägt auch zum insgesamt fast luxuriösen Gesamteindruck des Innenraums bei. Alles ist sehr gut verarbeitet und wertig. Der Arbeitsplatz des Fahrers ist ergonomisch ausgerichtet und alle relevanten Einstellungen lassen sich intuitiv vornehmen. Das griffige und dicke Lenkrad liegt gut in der Hand und die Lenkung selbst schlägt einen Spagat aus angenehm leichtgängig und dennoch kräftig direkt. Fahrer und Beifahrer nehmen auf sehr gut ausgeformten und mehrfach einstellbaren Sportsitzen (serienmäßig) Platz, die optional mit Lederbezug (ab 1.900 Euro; alle Preise zzgl. USt) zu haben sind. Der serienmäßige Bezug „Lederoptik“ als einzige Alternative steht in Sachen Wertigkeit dem echten Leder kaum nach. Die Luftfederung lässt den BMW X5 xDrive 45e sanft über die Straße oder das Gelände gleiten. Über einen Kippschalter in der Mittelkonsole kann die Bodenfreiheit zudem angepasst werden. Das Infotainment-System des BMW X5 xDrive45e bietet serienmäßig LTE-Connectivity samt WLAN-Hotspot, Navigationssystem, DAB+ und das große 12,3-Zoll-Touch-Display sowie Connected Drive Services sowie die Gestensteuerung und die Remote Services an. Sehr zu empfehlen ist das Head-up-Display mit detailreichen Einblendungen auch im Navimodus (1.218 Euro). Neben den zahlreichen Bedienmöglichkeiten per Sprache, Berührung und Gestik gibt es bei BMW glücklicherweise auch noch klassische Taster für die wirklich wichtigen Dinge, wie Klimaeinstellung, Lautstärke und frei belegbare Funktionstasten.

BMW X5 xDrive 45e: guter Durchschnittverbrauch

Wie bei vielen Plug-in-Hybriden üblich, lassen sich auch beim BMW X5 xDrive45e über den Drive-Select-Schalter verschiedene Fahrmodi auswählen. Von rein elektrisch über Hybrid bis hin zum Eco-Pro-Modus. Dieser Fahrmodus wirkte bei unseren Testfahrten am effektivsten und somit am sparsamsten bei der Verbrauchsbetrachtung, ohne dabei auf Agilität und Dynamik verzichten zu müssen. Optimal arbeitet der Eco-Pro-Modus, wenn eine Route im Navi aktiv ist. Dieser Modus arbeitet vorausschauend und lässt sowohl Kartenmaterial des Navis als auch die aktuell erfasste Fahrsituation mit in die Antriebswahl und Energierückgewinnung einfließen. In diesem Modus hatten wir einen Durchschnittverbrauch von 7,2 Litern Super und 10,3 kWh Strom pro 100 Kilometer. Serienmäßig ist der BMW X5 xDrive45e mit dem Geofencing-Tool E-Drive Zones ausgestattet. In einer E-Drive Zone – bislang sind 138 europäische Städte als solche hinterlegt - wechseln BMW Plug-in-Hybride beim Einfahren automatisch in den elektrischen Fahrmodus – vorausgesetzt der Akku ist geladen. Dazu kann der xDrive45e auch Strom in der Batterie zurückhalten oder während der Fahrt über den Verbrenner die Batterie aufladen, was den Momentanverbrauch dann in die Höhe treibt. Für jeden rein elektrisch gefahrenen Kilometer in der E-Drive Zone, erhält der Fahrer Punkte, die er gegen Ladestromkontingente einlösen kann. Auch während der Ladevorgänge sammelt er Punkte.

Preise und Kosten

Kommen wir zu den Kosten. Den BMW X5 xDrive45e gibt es in drei Ausstattungsvarianten (Serie: 67.226 Euro, X-Line: 68.445 Euro und M Sportpaket: 71.344 Euro). Schon die Serie ist ordentlich mit Assistenzsystemen und Infotainment ausgestattet. Wem der Außenauftritt wichtig ist, sollte zum M Sportpaket greifen, das 20 Zoll Reifen (Serie: 19 Zoll) und ein Aerodynamikpaket beinhaltet. Sehr zu empfehlen ist das Innovationspaket für 4.243 Euro. Es beinhaltet ein Head-Up Display mit detaillierten Anzeigeinformationen auch bei der Navigation, das sehr gute LED-Lichtkonzept inklusive Laserfernlicht, das blendfrei bis zu 500 m weit scheint, das kamerabasierte Sicherheitspaket Driving Assistant und den Komfortzugang. Optional ist im Paket der Driving Assistant Professional mit erweiterten Assistenten zu einem reduzierten Preis, je nach Ausstattungsvariante, erhältlich. Bei den Betriebskosten können Fuhrparkmanager mit 59,8 Cent pro Kilometer rechnen bei 48 Monaten Laufzeit  und mit 59,49 Cent pro Kilometer bei einer Laufzeit von 36 Monaten. Hier ist interessant, dass die kürzere Laufzeit etwas geringere Betriebskosten beinhaltet als die sonst üblichen 48 Monate, die für geringere Kosten stehen. Das könnte an den relativ hohen Restwerten liegen. 

Fazit

Das SUV BMW X5 xDrive45e ist ein großzügiges Familienauto mit einem hochwertigen Interieur, vielen aktiven und passiven Assistenzsystemen sowie einem vorbildlichen Infotainment-System. Es zeigt, wie agil, dynamisch, effizient und feinfühlig die Plug-in-Hybrid-Technologie umgesetzt werden kann. Doch bleibt ein Geschmäckle, allerdings gilt das für die gesamte Antriebstechnik: Seine elektrische Reichweite mag für viele alltägliche Aufgaben wie das Pendeln zum Arbeitsplatz mittlerweile gut sein, als reines Stadtauto ist er aber schlicht zu groß und zu schwer. Für Mitarbeiter, die viele Kilometer auf der Langstrecke unterwegs sind, und Fuhrparkmanager verpuffen die elektrischen Vorteile allerdings im Benzintank.

Betriebskosten TCO BMW X5 xDrive45e 2022

Mit knapp 1,90 Meter Breite und immerhin 4,96 Meter Länge steht der BMW 530e xDrive satt auf der Straße.

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