Foto: Mario Hommen/SP-X

Inhaltsverzeichnis

Besser Radfahren im Modelljahr 2020

Bosch mit vielen Innovationen in der E-Bike-Technik

Kompaktere Akkus, neue Steuerungssoftware und weniger Geräusche: Bosch hat sein Antriebsportfolio weiterentwickelt, um das E-Bike-Fahren komfortabler zu machen.

Vor gut acht Jahre sind die ersten Pedelecs mit Bosch-Antrieb auf den Markt gekommen und wurden Wegbereiter eines E-Bike-Booms. In den kommenden Jahren entwickelte Bosch die E-Bike-Technik immer weiter. Das sind die Innovationen zum Modelljahr 2020:

Performance-CX-Motor verschlankt

Flaggschiff im Bosch-Antriebsportfolio bleibt die für E-Mountainbikes und Cargobikes besonders beliebte Performance Line CX. Der wie bisher 75 Newtonmeter starke Mittelmotor wurde allerdings optimiert. So fällt das Packaging kompakter und dank Magnesiumgehäuse zudem leichter aus.

Neben der um 50 Prozent reduzierten Baugröße sank das Gewicht um gut ein Viertel auf 2,9 Kilogramm. Den Mountainbike-Herstellern erlaubt der neue CX eine bessere Rahmenintegration sowie kürzere Kettenstreben, was zusammen mit der Gewichtsreduzierung kommende Modelle wendiger und agiler machen soll.

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Neue Steuerungssoftware

Zudem verspricht Bosch eine neue Steuerungssoftware, die in klassischen Mountainbike-Disziplinen besser als bisher unterstützt. Wichtig ist zudem die Entkopplung von Motor und Getriebe durch einen Freilauf, was leichtes Treten ohne Motorunterstützung zulässt. Problemlos kann der Fahrer so allein mit Muskelkraft das Pedelec auf über 30 km/h treiben.

Ein Nachteil des CX war bislang ein vergleichsweise hohes Geräuschniveau. Auch in Zukunft bleibt er gut hörbar, doch die neue Version arbeitet zumindest leiser. Ein neuer 12-Volt-Anschluss erlaubt die Stromversorgung zusätzlicher Komponenten aus der Batterie.

Ebenfalls ein Upgrade bekommt die für Trekking- und Tourenräder optimierte Performance Line. Wie bisher stehen zwei Varianten zur Wahl, die bis 25 beziehungsweise 45 km/h unterstützen. Die Version für Pedelecs bietet künftig 65 Newtonmeter Drehmoment und bis zu 300 Prozent Unterstützung, bei der Speed-Version für S-Pedelecs sind es gar 75 Newtonmeter und 340 Prozent.

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Akku mit weniger Gewicht

Damit geht dem kleinen Kraftwerk selbst an steileren Anstiegen kaum die Puste aus. Trotz der hohen Leistung bleibt der Motor auch bei voller Unterstützung akustisch im Hintergrund. Die kompaktere Bauform entspricht dem 2017 erneuertem Active Line Plus. Das Gewicht sinkt von rund vier auf unter drei Kilogramm.

Eng verwandt mit dem Performance ist die neue Cargo Line, die auf die Anforderungen 25 und 45 km/h schneller und bis zu 250 Kilogramm schwerer Lastenräder ausgelegt wurde. Auch hier liegt das Drehmoment bei 75 Newtonmeter, allerdings wird die Unterstützung mit 400 Prozent angeben, was Anfahren mit hoher Zuladung erleichtern soll. Die Cargo-Line-Aggregate stecken ebenfalls in kompakten Magnesiumgehäusen und wiegen 2,9 Kilogramm.

Eine weitere Neuheit ist ein in den Rahmen vollständig integrierbarer Intube-Akku mit 625 Wh. Bislang gab es bei Bosch zwei Akkugrößen mit 400 und 500 Wh. Der rund 3,5 Kilogramm schwere 625er verspricht entsprechend mehr Reichweite, in einer Dualbatterie-Konfiguration sind sogar 1,25 kWh möglich, was auch Lastenräder eine über jeden Zweifel erhabene Stromversorgung beschert.

Energiedichte der Lithium-Ionen-Technik fast ausgereizt

Mit dem Plus an Speicherkapazität wächst auch die Baugröße. Laut dem Geschäftsführer von Bosch E-Bike, Claus Fleischer, ist die Energiedichte der Lithium-Ionen-Technik weitgehend ausgereizt, weshalb er in den kommenden fünf Jahren nicht mit kleineren Akkus bei gleichzeitig höherer Leistung rechnet.

Ebenfalls ein neues Mitglied der Akkufamilie ist der kleine 400er als Intube-Variante. Der 2,9 Kilogramm schwere Stromspeicher bietet die gleichen Abmessungen wie der 500er-Powertube-Akku und empfiehlt sich unter anderem als vergleichsweise leichter Mitnahme-Ersatzbatterie.

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Neues Smartphonehub mit Diebstahlschutz

Zum Modelljahr 2020 bietet Bosch ein neues Smartphonehub mit einem im Sockel integrierten Mindisplay an. Wie bisher ersetzt das gekoppelte Handy durch einfaches Aufsetzen den Bordcomputer, doch die neue Variante informiert auch über Geschwindigkeit oder Akkustand, wenn das Smartphone zuhause bleibt. Wer bereits ein Bosch-Bike mit einem Active-Line-Motor ab Modelljahr 2018 besitzt, wird diese Lösung auch nachrüsten können.

Wer künftig ein Bosch-Bike in Kombination mit abnehmbarem Kiox-Display erwirbt, kann zusätzlich für rund zehn Euro noch eine elektronische Sperre für den E-Motor ordern. Wird das Display aus der Halterung genommen, bleibt der Motor deaktiviert. Entwendet ein Dieb das so zusätzlich gesicherte Pedelec, fehlt ihm das an das einzelne Bike abgestimmte Gegenstück, welches zur Nutzung des E-Antriebs unverzichtbar ist.

Diese Funktion bietet zwar keinen dem klassischen Schloss gleichwertigen Diebstahlschutz, doch ein dauerhaft deaktivierter Motor macht die Weiterverwertung eines gestohlenen E-Bikes unattraktiv.

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Schutz vor Manipulationen

Schließlich stattet Bosch zum Modelljahr 2020 seine E-Antriebe mit einem Tuningschutz aus. Eine Software erkennt dann, ob eine Manipulation vorliegt, die ein schnelleres Fahren als gesetzlich erlaubt ermöglicht. Im Fall einer Manipulation wird eine Fehlermeldung ausgewiesen und der Notlaufbetrieb aktiviert, der nur Fahren mit gedrosselter Leistung erlaubt.

Kommt es drei Mal zu einer solchen Situation, lässt sich der Normalzustand nur beim Fachhändler über ein Diagnosetool wiederherstellen. Wird auch danach manipuliert, hilft selbst das nicht mehr.

Erste neue E-Bike-Modelle mit den neuen Bosch-Komponenten wird man auf der kommenden Eurobike (4. bis 7. September) in Friedrichshafen sehen können. In etwa zu dieser Zeit dürften bereits auch erste E-Bikes mit diesen Innovationen am Markt verfügbar sein. (SP-X/cr)

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