Der Dacia Spring 65 kommt immer in der Ausstattung Extreme mit kupferfarbenen Zierelementen.
Foto: Martina Göres
Der Dacia Spring 65 kommt immer in der Ausstattung Extreme mit kupferfarbenen Zierelementen.

Inhaltsverzeichnis

bfp-Fahrbericht

Dacia: Ein starker Jogger und mehr Spring-Kraft

Der Jogger als Vollhybrid, der Spring mit mehr PS: Dacia bietet neue Varianten in Sachen Elektrifizierung.

Nach dem reinen Elektro-Floh Spring (Neues dazu siehe weiter unten) elektrifiziert Dacia jetzt ein zweites Modell. Denn den Jogger, 4,55 Meter langer Mix aus Kombi, Kastenwagen und Van, gibt es jetzt erstmals auch als sparsamen Vollhybrid und damit als Teilzeitstromer ohne externe Auflademöglichkeit.

Dacias erstes Hybridmodell kombiniert einen 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner mit zwei Elektromotoren. Die Technik stammt von Renault und wird dort unter anderem im neuen Clio E-Tech eingesetzt. Geboten werden im Jogger Hybrid 141 PS, die den fünf- oder siebensitzigen Großraum-Kombi zum Standardsprint von 0 auf 100 km/h in knapp zehn Sekunden und zur Höchstgeschwindigkeit von 167 km/h befähigen.

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Dacia Jogger Hybrid: Hoher Elektroanteil im Stadtverkehr

Der Hybridantrieb passt zum nunmehr stärksten Jogger, er überzeugt mit guter Kraftentfaltung und knauserigem Umgang mit Kraftstoff. Nach einer ersten Testfahrt mit dem knapp 1,5 Tonnen schweren Siebensitzer zeigte der Bordcomputer 4,9 Liter je 100 Kilometer an. Die 1,2-kWh-Batterie ist unter dem Fahrzeugboden im Bereich des Reserveradfachs untergebracht und schränkt Platzangebot und Laderaum des geräumigen Familienfahrzeugs nicht ein.

Vor allem im B-Modus mit stärkerer Bremsenergierückgewinnung wird der kleine Akku immer wieder geladen, und das System schaltet auf alleinigen Elektroantrieb. Im Stadtverkehr soll der Jogger bis zu 80 Prozent aller Strecken elektrisch zurücklegen können. Gestartet wird grundsätzlich im Elektromodus, irgendwann schaltet sich der Verbrenner dazu, der bei voller Leistungsanforderung allerdings etwas laut wird. Das kupplungslose Multimode-Getriebe verfügt über zwei Schaltstufen für den Elektroantrieb sowie vier weitere für den Verbrenner und wechselt die Gänge recht komfortabel.

Jogger Hybrid ist teuerstes Dacia-Modell

Mit mindestens 21.092 Euro (alle Preise netto zzgl. USt.) muss für den Jogger Hybrid für Dacia-Verhältnisse recht tief in die Tasche gegriffen werden. Im Vergleich: die Version mit 110 PS starkem Dreizylinder startet bei 14.453 Euro. Allerdings kommt der Teilzeit-Elektriker stets mindestens in der zweiten Ausstattungslinie Expression mit Klimaanlage, Nebelscheinwerfern, 8-Zoll-Zentraldisplay und Tempomat. Darüber rangiert die Linie Extreme – die neue Topausstattung für alle Dacia-Modelle – mit Klimaautomatik, Rückfahrkamera und schlüssellosem Zugang.

Und wo in Kombination mit dem Dreizylinder-Benziner oder der alternativ angebotenen Autogas-Variante analoge Instrumente verbaut sind, schauen Fahrerin oder Fahrer im Jogger Hybrid stets auf ein digitales Cockpit. Bisher hat sich rund ein Viertel aller Jogger-Kunden für die starke Hybrid-Version entschieden.

Dacia Spring mit 65 PS exklusiv als höherwertiger Extreme

Nun aber zum Spring und seinem neuen 65-PS-Spitzenmotor. Kein batterieelektrischer Neuwagen auf dem deutschen Markt ist derzeit günstiger zu bekommen als er. Das gilt auch für die jetzt verfügbare, um 21 auf 65 PS erstarkte Variante des 3,73 Meter kurzen Stadtflohs. Sie ist mit einem Basispreis von 20.630 Euro gerade einmal 1.500 Euro teurer als die 44-PS-Version, die als Einstiegs-Spring weiter im Programm bleibt.

Während das schwächere Elektrowägelchen mit 44 PS nur in der Basisversion Essential zu haben ist, kommt der Spring Electric 65 ausschließlich in der Top-Variante Extreme. Sie umfasst neben elektrisch verstellbaren Außenspiegeln auch ein Infotainmentsystem mit 7-Zoll-Touchscreen, Parksensoren am Heck und eine Rückfahrkamera.

Aber auch beim Spring 65 bleibt es bei vier Plätzen und einfachen Materialien im Innenraum. Der wird allerdings durch die kupferfarbenen Ziereinlagen der Extreme-Ausstattung an Türverkleidungen, Lüftungsdüsen und rund ums Zentraldisplay etwas aufgehübscht.

Bessere Beschleunigungswerte im Spring 65

Lohnt sich der Spring mit mehr Power? Für Pflege- oder Lieferdienste taugt sicher auch die schwächere Variante, die sich im Stadtverkehr wuseliger und spritziger gibt, als es die mageren 44 Elektro-PS vermuten lassen. Deutlicher werden die Unterschiede bei Überlandfahrten. Wo im Basis-Spring quälend lange 26,2 Sekunden für den Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h vergehen, schafft das der Spring Extreme Electric 65 in 13,5 Sekunden. Da kann jetzt auch mal ein Überholmanöver gewagt werden, ohne dass es gleich gefährlich wird. Von 0 auf 100 km/h stehen 19,1 Sekunden jetzt 13,7 Sekunden gegenüber.

Und nur für den stärkeren Spring gibt es optional gegen 672 Euro Aufpreis einen 30-kW-Schnellladeanschluss, mit dessen Hilfe der Elektro-Winzling in einer knappen Stunde auf 80 Prozent aufgeladen ist. Am Wechselstrom laden beide Varianten mit 3,7 kW in achteinhalb Stunden. An der Haushaltssteckdose hängt der Spring zum Laden für 13,5 Stunden, das passende Stromkabel lässt sich Dacia inzwischen mit 252 Euro extra bezahlen.

Neues Getriebe, überarbeitete Lenkung im stärkeren Spring

Der größere Elektromotor benötigt nicht mehr Bauraum als der kleine, auch die Batteriekpazität ist mit einem Bruttoinhalt von 26,8 kWh gleich geblieben. Die WLTP-Reichweite ist mit 305 Kilometer im Stadtverkehr identisch, sinkt aber kombiniert um 10 auf 220 Kilometer. Nach einer längeren Testfahrt in und um Wien lag der Stromverbrauch mit 13,9 kWh je 100 Kilometer unter dem Normwert von 14,5 kWh. Wer fleißig den Eco-Modus nutzt, kann mit stärkerer Rekuperation ein paar Extra-Kilometer an Reichweite herauskitzeln.

Ein neues Getriebe im stärkeren Spring ist für dessen höhere Drehzahlen ausgelegt. Neben den Stoßdämpfern wurde auch die leichtgängige Lenkung modifiziert. Sie kann ihre Vorteile in der Stadt ausspielen, ist aber bei Fahrten auf der Landstraße für unseren Geschmack immer noch zu indirekt.

Worauf leider auch die stärkere Version verzichtet, ist eine Lenkradverstellung. Auch kann der Fahrersitz nicht in der Höhe variiert werden. Fazit: die 20 Extra-PS tun dem Spring richtig gut. Der Preis geht angesichts besserer Ausstattung und etwas schickerer Optik in Ordnung. Große Komfortansprüche dürfen aber auch an den Spring 65 nicht gestellt werden.

Technische Daten Dacia Jogger Hybrid:

  • Segment: Kompaktklasse
  • Karosserie: Fünftüriger Kombi (5 oder 7 Sitze)
  • Maße | Kofferraum: 4.547 x 1.784 x 1.674 mm | 607 – 1.819 (5 Sitze) l bzw. 160 – 1807 l (7 Sitze)
  • Vollhybrid (Benzin): 141 PS | 4,8 l | 108 g CO2 | ab 21.092 Euro (5 Sitze)
  • Versicherung: KH: 20 | VK: 23 | TK: 17
  • Verbrauch, Emissionen und Reichweiten nach WLTP; Preise netto zzgl. USt.

Technische Daten Dacia Spring Electric Extreme:

  • Segment: Kleinstwagen
  • Karosserie: Limousine fünftürig
  • Maße | Kofferraum: 3.734 x 1.579 x 1.513 mm | 290 – 1.100 l
  • Elektro: 65 PS | 14,5 kWh | 0 g CO2 | ab 20.630 Euro
  • Max. Ladeleistung | Ladezeit Elektro (AC/DC): 3,7/30 kW| 8:28/0:56 h
  • Akkugröße (brutto): 26,8 kWh
  • E-Reichweite: 220 km
  • Versicherung: KH: 17 | VK: 20 | TK: 15
  • Verbrauch, Emissionen und Reichweiten nach WLTP; Preise netto zzgl. USt.

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