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Reine Fahrzeugnutzung

Das Autoabo: Zwischen Leasing und Sharing

Ein Autoabo ist sehr flexibel bei der Wahl und Nutzung des abonnierten Fahrzeugs. Doch flexibel heißt nicht unbedingt auch individuell anpassbar.

Von Bettina Göttler

Flottenbetreiber müssen Sorge dafür tragen, dass ihre Mitarbeiter mobil sind. Ein Mobilitätsengpass sollte nie entstehen. Und dennoch gibt es Situationen, in denen der Fuhrpark kurzfristig um ein oder sogar mehrere zusätzliche Fahrzeuge aufgestockt werden muss. Etwa, wenn neue Mitarbeiter eingestellt werden und diese schon in der Probezeit mit einem Fahrzeug ausgestattet werden müssen. Oder um die Lieferzeit eines Fahrzeugs zu überbrücken. Hier kann das Autoabo eine Lösung sein.

Für wen sich ein Autoabo lohnt

Ein solches Abo eignet sich für Kunden, die kein Fahrzeug kaufen wollen oder können, denen das Leasing zu langfristig ist – nämlich mehrere Jahre – und Carsharing zu kurzfristig – nämlich nur Stunden oder wenige Tage. Das Autoabo grätscht sozusagen in die Mietzeit-Lücke zwischen Leasing und Sharing.

Bei einigen Anbietern beginnt die Mietzeit im Autoabo schon ab einem Monat. Meist endet das Abo nach einem Jahr oder 18 Monaten und verlängert sich automatisch, sofern der Abonnent nicht fristgerecht kündigt. "Rechtzeitig circa drei Monate vor Beendigung des Vertrages kommen wir wieder auf die Kunden zu und besprechen das mögliche Wunsch-Folgefahrzeug und ein neuer Vertrag wird abgeschlossen", erklärt Heike Fass, Leiterin Kommunikation bei der Fleetpool Group, zu der Like2drive gehört.

Um wie lange sich das Abo automatisch verlängert, hängt vom Anbieter ab. Bei Faaren zum Beispiel beträgt die Verlängerung einen Monat. Das kann gerade für Gewerbetreibende vorteilhaft sein. Etwa wenn ein Mitarbeiter nur auf Probe eingestellt wird und das Unternehmen jederzeit verlassen könnte. Beim Leasing würde dann ein Fahrzeug ungenutzt im Fuhrpark stehen und unnötige Kosten verursachen.

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Modelltausch ist die Ausnahme

Ein Modelltausch während der Abolaufzeit ist im Gegensatz zur klassischen Langzeitmiete so gut wie nie möglich. Eine Ausnahme bildet eFlat, dessen Fahrzeugpark rein aus Elektrofahrzeugen besteht. Hier ist im monatlichen Paket ein Tausch inkludiert. Der Kunde hat dann die Wahl zwischen sechs Elektroauto-Modellen: Peugeot Ion, Renault Zoe, BMW i3, Citroën Berlingo, Seat Mii und Tesla-Fahrzeugen.

Wer ein ganz bestimmtes Fahrzeugmodell abonnieren möchte, kann einen Blick in die Fahrzeugparks der Anbieter werfen. Während Hersteller-Services wie BMW Rent oder Care by Volvo ausschließlich ihre eigenen Marken führen, betonen freie Autoabo-Anbieter, wie flexibel sie auf Kundenwünsche bezüglich der Modellauswahl reagieren können. Etwa Faaren aus Rottendorf bei Würzburg: Das Unternehmen führt aktuell rund 200 Autos auf seiner Plattform. "Zudem haben wir Zugriff auf viele weitere hunderte Fahrzeuge von unseren Partnern und können daher auf verschiedenste Kundenwünsche eingehen", so Konstantin Stenzel, Marketingchef und Mitgründer von Faaren. Die Partner sind Autohäuser und Autovermieter im gesamten Bundesgebiet.

Ganz ohne eigenen Fuhrpark

Dass es auch nur auf Basis von Kooperationen und ganz ohne eigenen Fahrzeugpool geht, zeigt Autoabo-Anbieter Vive le car. Die Stuttgarter greifen auf Bestandsfahrzeuge von Händlern zurück. Ein Nachteil für den Abonnenten ergibt sich daraus nicht. Überhaupt biete die Möglichkeit, ein Fahrzeug zu abonnieren, gerade für Gewerbetreibende Vorteile und das zeige sich auch im Kundenanteil: "Das Autoabo bietet die ideale Voraussetzung für gewerbliche Abonnenten, nämlich eine einzigartige Flexibilität bei Laufzeit und -leistung sowie eine sehr schnelle Verfügbarkeit der Fahrzeuge", findet Mathias Albert. Er ist CEO und Gründer von ViveLeCar. "Rund 40 Prozent unserer Kunden sind Gewerbetreibende", sagt er. Viele Autoabo-Unternehmen bieten spezielle Services für Gewerbe- und Flottenkunden, etwa hinzubuchbare Tankkarten.

Ein weiterer Vorteil für Kunden kann das Outsourcing des Managements sein. Mittelständische Betriebe ohne professionelles Fuhrparkmanagement können dies einem Autoabo-Anbieter überlassen und müssen sich dann etwa um die saisonale Bereifung, die in jedem Autoabo inklusive ist, nicht mehr kümmern. Ebenso sind in der Regel im Abopreis inkludiert: Wartungs- und Verschleißreparaturen, Steuern, Gebühren und Versicherungen.

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Der mögliche Nachteil beim Autoabo

Was auf den ersten Blick positiv klingt, hat für größere Fuhrparks einen Haken: Ist bereits ein professionelles Fuhrparkmanagement etabliert, schlägt ein Autoabo wegen seines all-inklusive-Pakets doppelt zu Buche. Denn wie der Name schon sagt, beinhaltet das Paket alles. Einzelne Posten können nicht entnommen werden. Eine bestehende Flottenversicherung könnte zum Beispiel günstiger sein als die im Abo inkludierte.

Zum Teil beinhalten die Pakete auch einen Hol- und Bringservice. Wenn nicht, wird er zumindest von jedem Autoabo-Unternehmen gegen Gebühr angeboten. Die Gebühr richtet sich nach der Entfernung zum Lieferort. Darauf sollte der Abonnent achten, denn die Lieferung an entlegenere Orte könnte die Kosten durchaus in die Höhe treiben, zumal einige Start-ups derzeit nur regional vertreten sind. Gleiches gilt bei der Rückgabe, die manchmal nur an einem Ort möglich ist.

Kosten für das Autoabo sind sehr gut planbar

Davon abgesehen kann der Nutzer eines Autoabos die Kosten für selbiges fast bis auf den Cent genau planen: Zu den fixen monatlichen Kosten muss der Abonnent lediglich noch seine Tankkosten addieren, denn diese hat kein Autoabo inkludiert.

Voraussetzung, um ein Auto im Abo zu nutzen, ist zunächst nur eine gültige Fahrerlaubnis. Manche Anbieter setzen eine gewisse Fahrerfahrung voraus und haben daher ein Mindestalter von 21 oder 25 Jahren festgelegt, das auch nur für bestimmte Modelle gelten kann. Auch eine Höchstgrenze ist möglich. Cluno, Finn Autoabo und ViveLeCar haben diese auf 75 Jahren festgesetzt.

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