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Marktübersicht Tankkarten

Das haben Tankkarten in petto

Kontaktloses Bezahlen, CO²-Emissionen verfolgen und alternative Kraftstoffe beziehen – der praktische Alltagshelfer ist unverzichtbar im Fuhrpark. bfp fuhrpark & management verrät, was die Tankkarten der Mineralölgesellschaften zu bieten haben.

Von Sabine Neumann (Aktualisierung: Esra Tatlises)

Bei allen Diskussionen um Diesel und Emissionen - das Bedürfnis nach Mobilität wird weiter wachsen. Eine Studie, die Aral in Zusammenarbeit mit dem Institut für Verkehrsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zur "Tankstelle der Zukunft" durchgeführt hat, sieht für 2040 in Deutschland eine Zunahme der zurückgelegten Kilometer um etwa 24 Prozent auf dann 900 Milliarden Kilometer im Vergleich zu 2010 voraus.

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Laut den Experten werden Hybridfahrzeuge hoch im Kurs stehen. Bei den Pkw-Neuzulassungen werden sich voraussichtlich Benzin- und Diesel-Hybride mit 68 Prozent durchsetzen.

Die Verkehrsforscher sagen voraus, dass dann noch zwei Drittel der Fahrzeuge Benzin- und Dieselkraftstoffe - allerdings in einer weiterentwickelten Form - tanken. Dazu könnte ein Anteil von Elektrofahrzeugen in der Größenordnung von 1,3 Millionen Einheiten kommen. Ein Szenario, auf das sich die Energieunternehmen bereits heute einstellen müssen.

Energiewende verändert den Markt

"Die Energiewende verändert unseren Markt. Auch wenn das Thema Elektromobilität bei schweren Nutzfahrzeugen an Bedeutung gewinnt, gehen wir davon aus, dass Tankstellen künftig verstärkt zu Multi-Energie-Hubs werden, wo neben Strom auch verstärkt alternative Kraftstoffe wie CNG, LNG oder Wasserstoff erhältlich sind", sagt auch Dirk Simon, Abteilungsleiter für Kraftstoffe beim DKV Euro Service. "Mit einem Versorgungsnetz von über 55.000 Tankstellen in 42 Ländern gehen seit geraumer Zeit auch alternativen Kraftstoffkonzepten nach. Jährlich binden wir weitere 3.500 Tankstellen mit einem starken Fokus auf alternative Kraftstoffe wie etwa CNG und Wasserstoff an."

Außer gasbasierten Lösungen bietet das Unternehmen auch Elektromobilitätslösungen an. Schon seit einigen Jahren können Nutzer der Hybridkarte "DKV Card +Charge" an 30.000 öffentlichen Ladepunkten in Deutschland Strom für ihre Fahrzeuge beziehen. Für eine bessere Versorgung mit Ladepunkten sollen laut dem Managing Director Fuel & Energy Sven Mehringer künftig zum Beispiel so genannte "Destination Charging Konzepte" sorgen: "Unser Portfolio umfasst das Laden Zuhause und am Arbeitsplatz. Die @home- und @work-Konzepte unterscheiden sich deutlich von herkömmlichen Versorgungskonzepten." Die Leistungen werden wie bei herkömmlichen Tankvorgängen auch erfasst und verrechnet. Die eigene Expertise sowie die Kooperation mit Partnern wie innogy sollen dazu beitragen, umfassende Versorgungslösungen für E-Flotten anbieten und transparent abrechnen zu können.

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Jet betrachtet alternative Kraftstoffe als Träger der zukünftigen Mobilität und unterstützt Forschungsprojekte und Studien in diesem Bereich. "Größere ökologische und ökonomische Vorteile sehen wir bei den synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels) und flüssigen organischen Wasserstoffträgern (LOHC)", führt Retail Manager Oliver Reichert an. "Aus unserer Sicht werden diese flüssigen Energieträger weiter an Bedeutung gewinnen und können so einen wichtigen Bestandteil der künftigen Mobilitätsinfrastruktur bilden."

Markenunabhängiges Netzwerk

Mehr als 100.000 Ladestationen sowie ein europaweites, markenunabhängiges Netzwerk von Akzeptanzstellen werden von der Union Eckstein (UTA) schon heute als Vorteil für Fuhrparks herausgestellt, deren Touren bundesweit oder über die Landesgrenzen hinausgehen. "Die Nachfrage nach CNG steigt langsam. Deshalb bauen wir unser Akzeptanznetz hinsichtlich alternativer Kraftstoffe weiter aus", so Area Manager Sales/Marketing-Germany and Austria, Anette Bülte.

Für das Thema Elektromobilität hat UTA indessen in Partnerschaft mit Newmotion eine eigene Karte namens "eCharge" entwickelt. Während mit der allerdings nur Strom abgerechnet wird, verbucht das Plastikkärtchen von Shell mit dem gleichen Partner auch alle anderen Leistungen. Kunden dieser Marke können ihre Plug-in-Hybride und E-Autos europaweit an 70.000, deutschlandweit an 19.000 Ladesäulen aufladen.

Beratung in Sachen E-Mobilität

Immer noch eng mit der Landwirtschaft verbunden, aber ebenfalls mit der Versorgung von E-Autos beschäftigt ist die Geschäftseinheit Tankstellen der Baywa. Mit einer Anzahl von 2.500 Akzeptanzstellen für konventionelle Kraftstoffe und 10.000 Ladepunkten gehört sie zwar eher zu den kleineren Tankkartenunternehmen. Doch auch hier laufen die Drähte beim Thema alternative Kraftstoffe heiß. "Wir bieten unseren Kunden mit der Baywa Tankkarte Hybrid und Ökostrom das bargeldlose Zahlen an 95 Prozent der öffentlichen Ladestruktur in Deutschland an," so Leiter für Profitcenter Tankkarten Marcel Heinze.

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Lohnt sich der Einstieg in die Elektromobilität? Und wenn ja, wie gehe ich es an? Bei derartigen Fragen ist die individuelle und persönliche Beratung das A und O. Die ist unter anderem aufgrund der dezentralen Struktur des Vertriebs und der damit verbunden großen Kundennähe gegeben. Gleichzeitig bedarf es aber auch entsprechenden Knowhows, um gewerbliche Nutzer fachgerecht beraten zu können. Dazu ist die Baywa mit einer Reihe von Angeboten in die Elektromobilität eingestiegen. Zum Beispiel gibt es die Flottenanalyse für Fuhrparkbetreiber oder die Installation und Betriebsführung von Ladesäulen für Firmenkunden. Somit erhalten die Kunden umfassende Services aus einer Hand, von der Flottenanalyse über die Ladeinfrastruktur bis hin zur Abrechnung per Tankkarte, die bei gemischten Flotten und Hybridfahrzeugen sowohl Lade- als auch Tankvorgänge auf einer Rechnung abbildet.

Digitale Tankkarte ein Muss

Apropos kontaktlos - eine digitale Tankkarte, also das Bezahlen per Smartphone, ist laut Baywa inzwischen ein Muss. Demzufolge wird Kunden eine App zur Verfügung gestellt, um Sprit, Mautgebühren oder die Waschanlage zu begleichen. Damit ist das bayrische Unternehmen fortschrittlich unterwegs. Das gilt auch für Total, deren Nutzer können ihre Karte in der Total e-wallet hinterlegen und mobil direkt an der Zapfsäule bezahlen.

Auch bei Shell heißt es, dass digitale Angebote wie mobiles Bezahlen oder der Ausbau des Tankkartenmanagementsystems für die Kunden zukunftsweisende Themen sind. Für Privatkunden wurde im vergangenen Jahr bereits mit SmartPay eine mobile Bezahlmöglichkeit geschaffen. Dieses Angebot soll nun auch den Geschäftskunden zeitnah angeboten werden.

DKV Euro Service und das Mineralölunternehmen Q1 Energie haben gemeinsam eine digitale Tankkarte entwickelt, die laut eigener Aussage kurz vor der Marktreife steht. Die neue Abrechnungsmöglichkeit funktioniert mittels Smartphone (Bluetooth). Nach einer bereits erfolgreich abgeschlossenen Testphase sollen weitere Mineralölgesellschaften und Tankstellenbetreiber angeschlossen werden. DKV ist der bislang erste Tank- und Servicekartenanbieter, der in das Projekt involviert ist.

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Apps auf dem Smartphone als Basis

Die Basis für das System bildet die zahlz.Box mit dazugehöriger App. Bei zahlz handelt es sich um ein internes Start-up der Q1 Energie, welches die Entwicklung und Vermarktung der Digitalprodukte des Unternehmens verantwortet. So können Anwender dort künftig über ihr mobiles Endgerät sämtliche Vorteile genießen, die sie bisher nur mit der klassischen, physischen Flottenkarte in Anspruch nehmen konnten.

Den kompletten Abschied von der Plastikkarte will man bei Avia jedoch nicht. Zwar werden auch hier die Kunden vermehrt das Angebot erhalten, die Funktion ihrer Tankkarte über eine Applikation auf ihrem Smartphone abzuwickeln. Dies wird nach Einschätzung des Unternehmens das Mitführen einer physischen Tankkarte aber sicherlich noch nicht überflüssig machen.

Die Dichte an Akzeptanzstellen, an denen neben der herkömmlichen Kartenzahlung zusätzlich kontaktloses und mobiles Bezahlen möglich ist, wird aber dennoch zum Jahresende 2019 deutlich zunehmen.

Bei Jet gibt es zusätzlich zum Jet Card Portal für die Kartenverwaltung jetzt die Jet KLICKe App für Fahrer. Neben einem Preisalarm – einfach Wunschpreis eingeben und auf den Alarm warten – bietet die App einen Tankstellenfinder inklusive Suchkriterien (Autowäsche, Autogas, Backshop), einen Routenplaner und ein Tankstellenradar, das per Push-Benachrichtigung über die nächstgelegenen Akzeptanzstelle informiert.

Digitales Portal für Flottenkunden

Gleichzeitig will der Anbieter mit einem digitalen Portal bei Flottenkunden punkten. Es bietet jederzeit Einblick in das Kundenkonto und die aktuellen Umsätze sowie den Zugriff auf individualisierte Online-Reports. Außerdem können für einzelne Flottenkarten Limits eingerichtet, Nutzungszeiträume definiert oder Karten bestellt sowie gesperrt werden.

Trotz der deutlich besseren Funktionen, der damit verbundenen Kostenkontrolle und dem geringeren Aufwand bei der Verwaltung bleibt die Karte als einzige bundesweit gültige Flottenkarte komplett gebührenfrei.

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