Foto: Tankkarte Zuschnitt

Firmenwagenwissen

Das Smartphone als neue Tankkarte

Die Digitalisierung rast mit scheinbar stets zunehmendem Tempo voran. Schon im vergangenen Jahr hatten wir an dieser Stelle das Ende der klassischen Tankkarte prophezeit. Damals gab uns ein Bezahlsystem Anlass, bei dem ein in das Fahrzeug integriertes Gerät mit dem Kassensystem der Tankstelle kommunizierte und so die Bezahlung des gezapften Sprits vornahm, ohne dass der Fahrer dafür sein Auto verlassen musste. Nun soll ein mobiles Endgerät - vulgo Smartphone genannt - die Flottenkarte ersetzen. Erst vor wenigen Tagen haben der Tank- und Servicekartenanbieter DKV Euro Service und das Energieunternehmen Q1 Energie AG ihr digitales Tankkartensystem vorgestellt. Die Basis bildet die Zahlz-Box mit dazugehöriger App. Bei Zahlz handelt es sich um ein internes Start-up der Q1 Energie AG, welches die Entwicklung und Vermarktung des Unternehmens verantwortet. So können Anwender  dort künftig über ihr mobiles Endgerät sämtliche Vorteile genießen, die sie bisher nur mit der klassischen physischen Flottenkarte in Anspruch nehmen konnten.

"Darüber hinaus bietet die Kombination aus Zahlz-System und digitaler DKV-Karte eine Vielzahl neuer, praktischer Features", so Sebastian Herkenhoff, Leiter IT bei Q1. Dazu zählt beispielsweise die Zuweisung digitaler Tankkarten - auch temporär. Fahrer und Fuhrparkleiter können die zugewiesenen Produkte und getätigte Buchungsvorgänge in Echtzeit einsehen. Im nächsten Schritt sollen weitere Mineralölgesellschaften und Tankstellenbetreiber sowie Partner für fahrzeugbezogene Services - zum Beispiel Waschstraßen - angecshlossen werden. DKV ist eigenen Angaben zufolge der bislang erste Tank- und Servicekartenanbieter, der in das Projekt involviert ist.

Anbieter Shell hat ein ähnliches System bereits Mitte des letzten Jahres in einem Pilotprojekt an ausgewählten Stationen in Betrieb genommen. Möglich wird das Bezahlen dort per Smartphone durch die neue Option Smart Pay in der Shell-App, früher Shell Motorist App. Hat der Kunde die App heruntergeladen und diese mit seinem Pay-Pal-Konto verknüpft, fährt er an der Shell-Tankstelle vor die gewünschte Zapfsäule, öffnet die App und wählt die Option Smart Pay. Nach der Identifikation durch dei Sicherheits-PIN oder den Fingerabdruck wählt er "Jetzt tanken" aus. Die App lokalisiert mittels GPS, an welcher Shell Station sich der Kunde befindet. Nach Eingabe der Zapfsäulennummer und Bestätigung des maximalen Tankbetrags sowie der Säulennummer verbindet das System die Daten und der Kunde erhält die Freigabe zum Tanken. Er kann jezt aus dem Auto aussteigen und tanken oder den Tankwart tanken lassen. Nach Beendigung des Tankvorgangs erhält der Kunde automatisch seine Abrechnung in der App und eine E-Mail mit dem steuerich relevanten Beleg. Im Handumdrehen kann der Kunde seine Fahrt fortsetzen.

Außerdem widmet sich Shell unter andrem der E-Mobilität. Shell will 80 seiner größten europäischen Autobahn-Tankstellen mit Schnellladestationen ausrüsten. Zu diesem Zweck hat der Mineralölkonzern eine Vereinbarung mit Ionity geschlossen, einem Gemeinschaftsunternehmen der Autoindustrie, das bis 2020 circa 400 leistungsstarke Ladestationen entlang der Hauptverkehrsachsen des Kontinents bauen will. Die beteiligten Shell-Tankstellen liegen in zehn verschiedenen Ländern; weitere Standorte können folgen. Ionity plant sogenannte High-Performance-Ladestationen mit einer Leistung von bis zu 350 kW pro Ladepunkt. Die Anlagen sollen unter anderem entlang von Autobahnen in Norwegen, Deutschland und Österreich entstehen - im Abstand von rund 120 Kilometern.

Seit wenigen Wochen gibt es mit UTA einen neuen Player im Markt der Flottenkarten. Ab sofort bietet der Mobilitätsdienstleister seine Services in Deutschland auch für Flotten mit Transportern oder Pkw an. "Damit adressieren wir speziell Gewerbetreibende und Fuhrparkmanager für Dienstwagen", sagt Volker Huber, Geschäftsführer bei UTA. "Diese können nicht nur von unserer langjährigen Expertise aus dem Tank- und Servicekartengeschäft profitieren, sondern auch von besonders günstigen Konditionen an ihren Stammtankstellen."

Der Tank- und Servicekartenanbieter bietet Gewerbetreibenden und Flottenmanagern in Deutschland ab sofort die Möglichkeit, flächendeckend und markenunabhängig im UTA-Netzwerk zu tanken. "Mit Compact, Comfort und Premium haben wir drei attraktive Produktpakete geschnürt, die in Deutschland und Europa alle Bedürfnisse unserer neuen Zielgruppe erfüllen", erklärt Huber. "Damit sparen unsere Kunden Zeit und Geld und können zudem ihr Flottenmanagement optimieren." Die neuen Angebote sind weder an eine Aufnahmegebühr noch an einen Mindestumsatz oder eine Mindestfuhrparkgröße gekoppelt. Während das Compact-Angebot über 7.000 und die Comfort-Variante mehr als 12.000 Tankstellen in Deutschland umfasst, deckt die Premium-Karte über 44.000 Stationen in 37 Ländern zuzüglich Maut-Service ab und bietet damit ein Rundum-sorglos-Paket für ganz Europa. Sämtliche Kartentransaktionen werden alle 14 Tage transparent in einer Rechnung zusammengefasst und dem Kunden zugestellt. Mit der neuen Tankkarte für Pkw und Nkw bis 3,5 Tonnen geht gleichzeitig eine neue Webseite an den Start. Unter cars.uta.com finden Kunden ab sofort sämtliche Informationen rund um das neue Angebot. Dort gibt es auch einen Produktkonfigurator. Schaut man sich die beschriebenen Trends an, drängt sich die Frage auf wann das Auto die Sprit- oder Elektroaufnahme auf Kommando selbsttätig vornimmt: "Alexa - tanken!"

von Frank Jung

Foto: Claudia Becker

Über das Nio Phone lassen sich Mobile-Games auf dem großen Touchscreen eines Nio spielen.

Konnektivität

Nio stellt eigenes Smartphone vor

Während Apple und Co. an ihren Autobauplänen weiterhin kräftig rumdoktern, scheint es umgekehrt einfacher zu sein, wie der chinesische E-Autobauer Nio zeigt.

    • Dienstwagen, eHUB, Elektro-Antrieb, Firmenwagen, Konnektivität

Sicherheit

Smartphone warnt vor Geisterfahrer

Ist ein Geisterfahrer unterwegs, zählt jede Sekunde. Die App eines Radiosenders warnt Autofahrer bald per Handy-Nachricht.

    • Datenschutz, Telematik, Zubehör
easy-park-app.jpeg

Digitale Services

EasyPark: Bezahlen via Smartphone

Der Anbieter stellt eine Alternative zum Ticketkauf am Automaten in Aussicht. Noch bequemer zum Parkschein soll es für Nutzer mit dem Paydirekt-Verfahren gehen.

    • Konnektivität

Tipps & News rund um Fuhrparkmanagement und betriebliche Mobilität:der fuhrpark.de-Newsletter

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen fuhrpark.de-Newsletter!