Die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) hat im aktuellen DAT Diesel-Barometer vor allem die alternativen Antriebe betrachtet. Basis für die Analysen ist neben Auswertungen von KBA und DAT-Datenbanken auch eine repräsentative Stichprobe von 1.005 privaten Autokaufplanern, die über die GfK abgefragt wurden.
Pkw-Markt entwickelt sich langsamer
Insgesamt hat der Pkw-Markt im August 2019 etwas an Fahrt verloren: Benzin- und Diesel-Gebrauchtwagen waren weniger gefragt als im Vormonat, Benzin-Neuwagen erfreuten sich einer konstanten Nachfrage, Diesel-Neuzulassungen waren leicht rückläufig.
Betrachtet man allerdings die kumulierten Zahlen, also die Summen seit Jahresbeginn, und vergleicht diese mit dem Vorjahreszeitraum, so lag der Rückgang bei den Benzin-Gebrauchtwagen nur bei 0,3 Prozent, bei den Diesel-Gebrauchtwagen bei 1,3 Prozent. Diesel-Neuzulassungen stiegen im gleichen Zeitraum um 2,1 Prozent, Benzin-Neuzulassungen sanken um 4,5 Prozent.
Restwerte von gebrauchten Diesel leicht fallend
Die Gebrauchtfahrzeugwerte von drei Jahre alten Diesel-Pkw verlaufen weiter leicht fallend. Für einen drei Jahre alten Diesel-Pkw werden aktuell 52,1 Prozent des ehemaligen Listenneupreises erzielt. Vergleichbare Benziner erzielen mit 56,8 Prozent weiterhin deutlich mehr.
Die Standtage der Diesel-Gebrauchtwagen sind dagegen deutlich zurückgegangen. Derzeit befinden sich Diesel-Pkw 88 Tage im Bestand des Händlers, bevor sie verkauft werden. Unter 90 Tage Standzeit wurde zuletzt im August 2016 erreicht. Benziner kommen auf 79 Tage.
Hybrid-Pkw haben größten Anteil
Unterdessen wächst der Anteil an Pkw mit alternativen Antrieben: Von allen seit Jahresbeginn neu zugelassenen Pkw fallen 7,9 Prozent in den Bereich der alternativen Antriebsarten. Vor einem Jahr waren es im gleichen Zeitraum noch fünf Prozent. Als alternative Antriebsarten werden beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) alle Antriebe subsummiert, die nicht als reine Diesel- oder Benzin-Pkw gelten.
Den größten Anteil machen aktuell 73,0 Prozent Hybrid-Pkw aus, gefolgt von 21,2 Prozent reine Elektrofahrzeuge. Bei der Betrachtung der Hybridfahrzeuge muss man allerdings beachten, dass durch die Systematik des KBA zu diesen Pkw auch so genannte Mild-Hybrid-Modelle und Fahrzeuge mit 48-Volt-Bordnetz zählen, obwohl sie keinen einzigen Meter rein elektrisch fahren können, sondern durch einen Benzin- oder Dieselmotor angetrieben werden.
Ladegeschwindigkeit wichtiger als Verfügbarkeit von Ladestationen
Bei der Entscheidung zum Kauf eines Elektroautos ist den Endverbrauchern vor allem der Kaufpreis wichtig, gefolgt von Reichweite und die Ladegeschwindigkeit. Die Verfügbarkeit von Ladestationen rangierte erst auf Platz 4, wie die DAT-Analyse ergab. Auf die Frage nach der Reichweite, ab der ein reines E-Auto für die Befragten interessant werde, wurde eine durchschnittliche Reichweite von 415 km ermittelt.
Zudem würden 45 Prozent der Befragten ein E-Auto nur als Zweitwagen, 39 Prozent als Erstwagen nutzen. 16 Prozent der Endverbraucher waren sich bei dieser Frage unschlüssig. (cr)