Gebrauchte Diesel sind weiterhin gefragt – mit 205.438 Besitzumschreibungen im Juli wurde der bislang höchste, mit knapp 69.000 Euro-6-Diesel-Gebrauchtwagen der zweithöchste Wert in diesem Jahr erreicht.
Neue Diesel-Pkw sind mit knapp 103.000 Einheiten im Vergleich zum Vormonat etwas und zum Vorjahresmonat deutlich rückläufig, aber insgesamt stabil.
"Deutlich schwächere Neuzulassungszahlen" erwartet
Jens Nietzschmann, DAT-Geschäftsführer: "Über 300.000 Personen haben sich im Juli für einen Diesel-Pkw entschieden – im Verhältnis 2/3 gebraucht, 1/3 neu. In den kommenden Monaten werden wir allerdings deutlich schwächere Neuzulassungszahlen erleben, weil die neuen WLTP-Messungen zeitintensiv und aufwändig sind. Dies wird voraussichtlich die Standzeiten der Gebrauchtfahrzeuge weiter reduzieren, die Fahrzeugwerte weiter stabilisieren und den Händlern vielleicht die lang ersehnte Entlastung bringen."
Mit dem Turbodiesel begann der Erfolg
Eine Analyse der Zahlen des KBA macht deutlich, wie stark die Nachfrage nach neuen Diesel-Pkw über die letzten Jahre gewachsen ist. Mit dem Siegeszug der direkteinspritzenden Turbodiesel wurde der Dieselmotor für Effizienz und Fahrspaß bekannt. Die Steigerung seit 1998 zeigt das deutlich.
Damals lag der Diesel-Anteil bei Neuwagen noch bei niedrigen 18 Prozent. Der Höchstwert von 48 Prozent wurde 2007 und nach der Finanzkrise in vier aufeinander folgenden Jahren (2012-2015) erreicht. 2017 wurden 39 Prozent aller Neuwagen mit einem Dieselmotor zugelassen.
Seit der in der Geschichte des Automobils einzigartigen Kritik am Dieselmotor sank dessen Anteil bei den Neuzulassungen. Er erreicht aktuell 32 Prozent und liegt damit in etwa auf dem Wert des Jahres 2000.
Preise für Diesel-Kraftstoff verhältnismäßig hoch
Insbesondere vor den Urlaubsmonaten sind die Kosten für Diesel stark angestiegen. Diesel liegt dennoch aktuell im Mittel 16,4 Cent unter Normalbenzin. Im März 2018 war mit 118,3 Cent der niedrigste, im Juni mit 128,7 Cent der höchste Durchschnittspreis zu verzeichnen. (red)