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Keine dramatischen Einbrüche

DAT Dieselbarometer: leichte Entspannung zur Jahresmitte

Eine gute Nachricht für wohl viele Fuhrparkmanager und Dieselfahrer: Der Abwärtstrend bei den Diesel-Restwerten ist vorerst gestoppt.

Im Juni erzielte ein drei Jahre alter Gebrauchter mit Dieselmotor im Schnitt 52,9 Prozent seines Neupreises. Das geht aus dem DAT Dieselbarometer, einer Erhebung des Datendienstleisters DAT, hervor. Damit liegen die Restwerte seit März relativ konstant auf einem Niveau von rund 53 Prozent.

DAT Dieselbarometer: Extremer Abwärtstrend ist gestoppt

Der extreme Abwärtstrend des Vorjahres, als die Restwerte von 56 auf 52,6 Prozent fielen, setzt sich demnach nicht fort. Auch der damit korrespondierende Restwert-Boom bei Benzin-Pkw ist gestoppt, im Juni sank der Wert für dreijährige Pkw von 57,8 auf 57,6 Prozent.

Die leichte Entspannung auf dem Dieselmarkt zeigt sich auch bei den Verkäufen. Im Juni wurden 107.000 gebrauchte Diesel-Pkw umgeschrieben, knapp 12.000 mehr als im Vormonat. Insgesamt bleibt der Diesel-Markt im laufenden Jahr jedoch um fünf Prozent unter dem Wert von 2017.

Alle Erkenntnisse des DAT Dieselbarometers

Diesel-Gebrauchtwagen und Diesel-Neuwagen sind im Juni stärker gefragt als im Mai: Eine Analyse der Zahlen des KBA zeigt, dass im Juni deutlich mehr gebrauchte und neue DieselPkw verkauft wurden. Nach 197 Tausend Besitzumschreibungen im Mai stiegen die Gebrauchtwagenverkäufe im Juni auf 202 Tausend Einheiten.

Die Diesel-Neuzulassungen stiegen von 95 Tausend auf 107 Tausend. Dennoch liegt der Diesel-Gebrauchtwagenmarkt kumuliert weiterhin etwa 5 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Gebrauchtfahrzeugwerte von Diesel und Benzin-Pkw zeigen keine dramatischen Einbrüche: Die dreijährigen Benzin-Gebrauchtwagen erzielen aktuell noch 57,6 Prozent des ehemaligen Listenneupreises, Diesel-Gebrauchtwagen erreichen noch 52,9 Prozent. Damit scheint im bundesweiten Durchschnitt der starke Abwärtstrend der Diesel-Gebrauchtfahrzeugwerte gestoppt zu sein.

Wahrnehmung der Diesel-Diskussion in den Medien deutlich gestiegen: Innerhalb eines Jahres stiegt die Wahrnehmung der Autokaufplaner in den Medien deutlich von 75 auf 88 Prozent. Der Anteil derer, die lediglich davon gehört haben, sank im gleichen Zeitraum von 21 auf 10 Prozent. Unwissend zeigten sich aktuell nur 2 Prozent der Befragten.

Dieselfahrer sind deutlich sensibler für Berichterstattungen: In den vergangenen drei Monaten haben 12 Prozent der Dieselfahrer eine positivere Berichterstattung in Bezug auf den Diesel wahrgenommen. Der Durchschnittswert liegt bei 9 Prozent. Als "gleich geblieben" haben 48 Prozent aller Befragten und 46 Prozent der Dieselfahrer die Berichterstattung eingeordnet.

40 Prozent aller Befragten gaben an, die Berichterstattung sei negativer geworden, Dieselfahrer sahen dies zu 39 Prozent so.

Fahrverbote bleibt das beherrschende Thema: Gefragt nach unterschiedlichen Themen wurde von den Verbrauchern vor allem das Inkrafttreten von Fahrverboten genannt. Dass diese aktuell nur sehr wenige Streckenabschnitte betreffen, wurde von 65 Prozent aller Befragten und von 72 Prozent der Dieselfahrer registriert.

Berichte zu ungenauen beziehungsweise fehlerhaften Feinstaubmessungen wurden von 66 Prozent der Dieselfahrer wahrgenommen, und auch bei den weiteren Themen wie die deutlich gesunkenen Emissionen moderner Diesel lagen die Dieselfahrer in der Wahrnehmung stets über dem Durchschnitt. Gleichauf informiert lagen beide Gruppen bei der Headline, dass Bosch die Diesel-Diskussion für beendet erklärt hat.

Aussicht auf Diesel-Zukunft nicht verschlechtert: Vor einem Jahr gaben 64 Prozent aller befragten Verbraucher an, dass die Bedeutung des Dieselmotors im Vergleich zum Benzin abnehmen würde. Ein Jahr später liegt dieser Wert bei 65 Prozent und damit nur einen Punkt über dem Vorjahr. Der Anteil derer, die sich unschlüssig sind, stieg leicht von 12 auf 14 Prozent.

Auswirkung von Fahrverboten auf Luftqualität wird kritisch gesehen: Knapp die Hälfte aller Befragten (45 Prozent) vermutet, dass Fahrverbote kaum Einfluss auf die Luftqualität in Innenstädten haben werden, da andere Faktoren eine Rolle spielen würden. Vor einem Jahr lag dieser Wert noch bei 35 Prozent. Deutlich gesunken von 19 auf 15 Prozent ist der Anteil derer, die eine wesentliche Verbesserung der Luftqualität durch Fahrverbote annehmen.

Diesel-Anteil in Bundesländern variiert regional stark: Während bundesweit 32 Prozent aller Neuzulassungen und 32 Prozent aller Besitzumschreibungen einen Dieselmotor aufweisen, liegt der Anteil von Diesel-Pkw bei den Gebrauchtwagenverkäufen in neun Bundesländern über dem Durchschnitt, in zwei Bundesländern exakt auf dem Durchschnittswert.

Die größte Abweichung ist Berlin mit 26 Prozent Dieselanteil bei den Besitzumschreibungen. Betrachtet man die Neuzulassungen, so liegen fünf Bundesländer über dem bundeweiten Diesel-Durchschnitt, die restlichen 11 Bundesländer darunter.

Die größte Abweichung gibt es in Brandenburg, wo nur 25 Prozent aller Neuzulassungen einen Dieselmotor haben. Bei all diesen Zahlen muss beachtet werden, dass das KBA Diesel-Pkw mit 48-Volt-Bordnetz und Mildhybride zu den Hybridfahrzeugen und nicht zu Diesel- Pkw zählt. Dieses führt zu Verschiebungen der Marktanteile. (red)

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