Zum 49. Mal präsentierte die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) am 19. Januar in Berlin die neueste Ausgabe des DAT-Reports. Knapp 700 geladene Gäste begrüßten DAT-Chef Jens Nietzschmann und sein Team im Vorfeld des Jahres-Kick-offs des Zentralverbandes Deutsches Kraftsfahrzeuggewerbe (ZDK), um die neuesten Daten und Fakten rund um den Neu- und Gebrauchtwagenkauf sowie das Serviceverhalten der deutschen Autofahrer zu präsentieren.
In seiner Begrüßungsrede wies Nietzschmann auch auf die Bedürfnisse der Autofahrerinnen und Autofahrer vor dem Hintergrund der immer größeren Bedeutung der E-Mobilität hin. Die Kundinnen und Kunden wünschten sich kleinere und bezahlbare Elektroautos mit praxistauglichen Reichweiten, unterstrich Nietzschmann vor dem versammelten Publikum aus der gesamten Automobilbranche. Was derzeit in den Schauräumen der Händler stehe, seien aber vor allem große und teure Elektrofahrzeuge.
Die Mehrheit hat noch Spaß am Auto
Details zum Kauf- und Fahrverhalten sowie zu den Wünschen der Autofahrerinnen und Autofahrer in Deutschland aus dem neuesten DAT Report hielten im Anschluss Martin Endlein und Uta Heller parat. Für das DAT-Datenwerk befragte das Marktforschungsunternehmen GfK 4.600 Menschen, die ein Auto fahren oder vor Kurzem gekauft hatten. Zwar basiert die Faktensammlung ausschließlich auf den Aussagen und Erfahrungen von Privatkunden. Manche Ergebnisse geben aber auch interessante Hinweise auf allgemeine Mobilitätstrends.
So zum Beispiel die emotionale Einstellung zum Thema Auto: Laut DAT-Report garantiert das Auto 91 Prozent der Befragten Freiheit und Unabhängigkeit, 86 Prozent macht das Autofahren weiterhin Spaß und 75 Prozent freuen sich jedes Mal, ihr Auto zu sehen. Allerdings sehen 53 Prozent gleichzeitig die Notwendigkeit für neue Alternativen der individuellen Mobilität. Was den Ausbau des ÖPNV angeht, sehen sich die Großstadtbewohner erwartungsgemäß im Vorteil: Insgesamt 86 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner von Großstädten berichten von einem gut oder sehr gut ausgebauten ÖPNV-Angebot, in den Kleinstädten liegt dieser Anteil laut DAT-Report bei lediglich 34 Prozent.
Elektroauto-Kauf: Umweltgedanke an erster Stelle
Interessant und – unabhängig von Unternehmensvorgaben und der jeweiligen Car Policy – sicher auch ein Näherungswert für die Einstellung der User Chooser sind die Gründe für die Wahl bestimmter Antriebsarten. So nannten Verbrenner-Käuferinnen und -Käufer ihre Gründe, weshalb sie sich nicht für ein Elektroauto entschieden haben: Ganz oben im Ranking steht die begrenzte Reichweite, gefolgt von hohen Anschaffungskosten, langen Lieferzeiten und der unausgereiften Infrastruktur. Umgekehrt wählten Elektroauto-Kunden keinen Verbrenner aus dem Umweltgedanken heraus, weil sie die Förderprämie nutzen wollten, Lust auf neue Technologien haben beziehungsweise an vierter Stelle aufgrund der hohen Kraftstoffpreise. (cfm)