Die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) hat angekündigt, ab Januar 2020 ihre Restwerteprognosen für E-Autos und Plug-in-Hybride um bis zu drei Prozent zu senken. Dies erfolge vor dem Hintergrund der höheren Förderprämien für elektrifizierte Fahrzeuge, die teils bereits vorhanden und teils von der Politik sowie den Herstellern angekündigt wurden. Diese Nachlässe haben nach DAT-Angaben direkten Einfluss auf das Wertverhalten dieser Pkw.
Höherer Anteil von E-Fahrzeugen
"Die Hersteller können die von der EU vorgegebenen neuen Grenzwerte für CO2 nur dann erreichen, wenn sie einen höheren Anteil von elektrifizierten Fahrzeugen in den Markt bringen. Insbesondere dann, wenn sie auch weiterhin größere Fahrzeuge mit Verbrennermotor im Angebot haben möchten", sagt Martin Weiss, Leiter der DAT-Fahrzeugbewertung.
Für den Kauf eines neuen Elektroautos sind Prämien von bis zu 6.000 Euro angekündigt worden. Derzeit befindet sich die angepasste Förderrichtlinie noch in Prüfung durch die EU-Kommission. Wegen dieser noch unklaren Ausgangslage beobachtet die DAT aktuell eine starke Kaufzurückhaltung bei E-Autos.
Nachlässe beeinflussen Gesamt-Wertniveau
Bereits umgesetzt ist eine Förderung von rein elektrischen Dienstwagen und Plug-in-Hybriden mit aktuell mindestens 40 km elektrischer Reichweite. Für sie müssen die dienstwagenberechtigten Fahrer nur 0,5 Prozent des Listenneupreises versteuern. Keinerlei Anreize seien dagegen bislang für elektrifizierte Gebrauchtwagen zu beobachten.
Die 0,5-Prozent-Regelung und die Prämien hätten allerdings "direkten Einfluss auf das Restwertverhalten, da sie das Gesamt-Wertniveau beeinflussen. Daher werden wir eine Anpassung von aktuell bis zu drei Prozent vom Listenneupreis vornehmen. Sollte sich der Markt anders entwickeln, wird die DAT die Prognosewerte entsprechend anpassen", sagt Weiss. (cr)