Die Zahlen der Neuzulassungen leichter Nutzfahrzeuge (zuzüglich Pkw Utilities) gehen kontinuierlich aufwärts. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von Dataforce.
Seit 2001 hat sich der Zahl der Einheiten von knapp 300.000 auf zirka 500.000 in 2018 gesteigert. Nach Einbrüchen 2009 und leicht sinkenden Zahlen in den Jahren 2012 und 2013 zeigt der Trend nur noch bergauf.
Gute Ergebnisse am Relevanten Flottenmarkt
Diese Bewegung des Gesamtmarktes spiegelt sich auch auf dem Relevanten Flottenmarkt wieder. Dieser weist rund 240.000 Neuzulassungen in 2018 vor und nimmt damit einen Anteil von 47,9 Prozent ein. Die übrigen Marktanteile verteilen sich absteigend auf private Nutzer, Fahrzeugbau, Fahrzeughandel und Autovermieter.
In diesem Markt tummeln sich nicht nur große und mittelgroße Lastesel wie der Mercedes Sprinter oder VW-Transporter, sondern auch kleinere Nutzfahrzeuge wie der VW Caddy. Je größer der Fuhrpark, desto differenzierter die Mischung der Fahrzeuggrößen und desto höher der Anteil kleiner Varianten.
Neuzulassungen: rasanter Start in das Jahr
Aufhorchen lässt der fulminante Start im Januar 2019. "Alle Segmente legten gegenüber Januar 2018 prozentual im zweistelligen Bereich zu", betont Nils Wehner, Analyst bei Dataforce. Während die Neuzulassungen im Relevanten Flottenmarkt 2018 im Vergleich dem Vorjahr insgesamt ein Plus von 2,8 Prozent erreichten, schossen sie im Januar 2019 gegenüber dem Vorjahr um 19,2 Prozent in die Höhe.
Man darf auf die weitere Entwicklung gespannt sein, "da in diesem Jahr die Wirtschaft mit einer abflauenden Auftragslage rechnet und im Herbst 2019 für die leichten Nutzfahrzeuge die WLTP-Umstellung für alle neuen Autos ansteht, die im Pkw-Markt vor einem Jahr deutliche Verwerfungen mit sich brachte", gibt Nils Wehner zu bedenken.
Am Diesel führt kein Weg vorbei
Die Zahlen zeigen: Am Diesel führt im Relevanten Flottenmarkt derzeit kein Weg vorbei. Der Kraftstoff dominiert den Markt mit annähernd 90 Prozent. Er hat trotz Dieseldiskussion keine nennenswerten Anteile abgegeben, sich in den letzten Monaten wieder stabilisiert.
Das liegt vor allem daran, dass für die mittleren und großen Transporter keine ernsthaften Alternativen in Sicht sind. Natürlich gibt es den einen oder anderen Benziner in der Gruppe der mittelgroßen Nutzfahrzeuge, doch die Zahlen liegen auf sehr niedrigem Niveau.
Bei den Sprinter-Größen spielen erste elektrische Modelle mit, doch der Durchbruch wird ausbleiben, wenn sich diese Antriebsart für Flotten nicht besser rechnet. "Das könnte sich ändern, wenn Tesla ernst macht und einen Lkw auf E-Basis auf den Markt bringt", prognostiziert Nils Wehner. "Doch auch dann steht noch die Frage im Raum, ob in Deutschland die Infrastruktur den e-mobilen Alltag möglich macht."
Elektro-Anteil bei kleinen Transportern größer
Entsprechend der Dataforce-Analyse "Transporter/Leichte Nutzfahrzeuge" weisen die kleinen Lastesel die größte Vielfalt auf. Zwar dominieren auch hier die Dieselmodelle mit rund zwei Dritteln die Neuzulassungen.
Das restliche Drittel teilen sich Benziner, E-Antrieb sowie Erd- beziehungsweise Flüssiggas. "Vor allem die Streetscooter sind in Deutschland für den hohen Anteil der E-Mobile im Segment der kleinen Nutzfahrzeuge verantwortlich", erklärt Nils Wehner.
Diesel ist auch in anderen europäischen Ländern der Kraftstoff der Wahl. Ob Flotten alternativ zu Flüssiggas oder E-Antrieb greifen, ist sicherlich von der jeweiligen Infrastruktur mitbeeinflusst. So werden in Italien und Spanien – auf niedrigem Niveau – eher Flüssig- oder Erdgas-Autos zugelassen, während Franzosen und Briten E-Fahrzeuge favorisieren. (Red./cr)