Die Pkw-Neuzulassungen im Relevanten Flottenmarkt haben im September 2019 im Vergleich zum Vorjahresmonat um spektakuläre 53,6 Prozent zugelegt - bei einem Gesamtmarktwachstum von 22,2 Prozent. Das berichtet das Marktforschungsinstitut Dataforce. Das liegt vor allem am sehr niedrigen Niveau im letzten Jahr, als es durch die WLTP-Einführung zu erheblichen Lieferverzögerungen kam.
Zur besseren Einordnung bietet sich daher ein Vergleich zu den letzten Jahren an. Hier liegen die 67.405 in Flotten zugelassenen Neuwagen leicht unter dem Mittelwert von 69.027 Pkw für die Jahre 2015 bis 2017.
Nachfrage nach Firmenwagen steigt weiter
Angesichts der Herausforderungen durch die erneute Umstellung der Abgasnorm ist das eine gute Nachricht für den Flottenmarkt. Auch das kumulierte Wachstum von nun 12,7 Prozent gegenüber Januar bis September 2018 zeigt, dass die Nachfrage nach Firmenwagen weiter steigt.
Tesla, Hyundai, Mitsubishi und Kia gewinnen
Im Markenranking des Relevanten Flottenmarktes konnten fast alle in der Top Ten platzierten Marken ihr Volumen im Vergleich zum Vorjahr ausbauen - nur Renault rutschte mit 6,7 Prozent leicht ins Minus. Opel (Platz 7) steigerte sich um kräftige 39,6 Prozent, dahinter Seat sogar mit 40,4 Prozent. Auch Volvo ist mit einem Plus von 28,7 Prozent erneut in den Top Ten vertreten.
Auffällig sind erneut die Werte von Nissan, die nach einem kräftigen Sturz im Vormonat erneut ein Minus von 66,2 Prozent verzeichneten. Auch Porsche rutschte nach seinen Verlusten im Juli und August erneut um 15,2 Prozent ab. Tesla konnte dagegen wieder mit einem ungewöhnlich starken Plus von 400,2 Prozent punkten. Steigern konnten sich auch Hyundai mit stattlichen 92,5 Prozent, Mitsubishi mit 60,4 Prozent und Kia (plus 47,1 Prozent).
In der Top Ten der Modellwertung sind meist zweistellige Steigerungen zu verzeichnen, auffällig sind der Ford Focus mit plus 49,6 Prozent, der Audi A6 (S6) mit einer Steigerung von 35,1 Prozent und die Mercedes C-Klasse mit 35,0 Prozent. Nur der BMW 5er und Passat sind wie bereits im Juli und August rückläufig und rutschen um 16,1 bzw. 9,8 Prozent ins Minus.
Sonstige gewerbliche Zulassungen steigen moderat
Bei den sonstigen gewerblichen Zulassungen (Fahrzeugbau, Fahrzeughandel und Autovermieter) fiel der Anstieg im Verhältnis zu den anderen Marktsegmenten mit einem Plus von 9,2 Prozent zum Vorjahresmonat relativ moderat aus. Deutlich aufgestockt haben vor allem die Fahrzeughersteller, die 24,8 Prozent mehr Pkw im eigenen Namen angemeldet haben. Dennoch verringerte sich der Anteil der taktischen Zulassungen auf einen monatsüblichen Wert von 39,4 Prozent, nachdem im September 2018 noch 44,2 Prozent der Neuwagen über einen dieser Segmente zugelassen wurden.
Private Neuzulassungen schwächeln
Die privaten Neuzulassungen erreichten im September zwar ein Wachstum von 19,0 Prozent zum Vorjahresmonat. Dieser Zuwachs ergibt sich aber wiederum nur aus den Verwerfungen der WLTP-Einführung im letzten Jahr. Im historischen Vergleich stellen die 80.714 angemeldeten Neuwagen nach 2018 den zweitniedrigsten Septemberwert in den Dataforce-Aufzeichnungen dar, die bis 2001 zurückreichen.
Bei den leichten Nutzfahrzeugen stand erst in diesem September die Umstellung von NEFZ auf WLTP an. Die Umstellung ist gut gelungen: Die addierten Zulassungen von leichten Nutzfahrzeugen und Pkw-Utilities erreichten fast genau das Niveau des Vorjahresmonats (plus 0,2 Prozent). (cr)