Frank Jung
Kennen Sie den von der Blondine, die völlig verzweifelt am Steuer eines Autos sitzt: "Oh mein Gott - drei Pedale, und ich habe nur zwei Beine!" Im neuen Nissan Leaf wird ihr die Sache vereinfacht, denn der hat nur zwei Pedale und lässt sich die meiste Zeit über sogar nur mit einem fahren, nämlich dem "Gas"-Pedal. Gaspedal ist gleich in zweifacher Hinsicht der falsche Begriff, denn der Leaf ist schließlich ein reinrassiges Elektroauto, mit "Gas " ist da also nix. Und während ein übliches Gaspedal lediglich für die Beschleunigung sorgt, gibt es hier eine Funktion namens „E-Pedal“. Nimmt man dabei den Fuß vom Pedal, so wird der Wagen allmählich abgebremst, und das sogar bis zum kompletten Stillstand des Autos. Der Vorteil dabei: die Bremsenergie wird komplett zur Rekuperation , also dem Laden der Akkus verwendet.
Seit Vorverkaufsstart vor etwa einem halben Jahr sind allein in Europa bereits mehr als 35.000 Bestellungen für die Neuauflage des meistverkauften Elektroautos der Welt eingegangen davon knapp 3.000 Einheiten in Deutschland. Der Flottenanteil des bisherigen Leaf lag bei rund 30 Prozent. Dass auch die neue Generation diese Erfolge wird fortschreiben können, dafür wird das jetzt vorgestellte Auto selbst sorgen, denn es ist in vielen Belangen richtig gut gelungen.
Mehr Leistung
Der elektrische Antriebsstrang des neuen Nissan Leaf garantiert dank verbesserter Energieeffizienz und gesteigerter Dreh- und Antriebskraft eine dynamischere Performance. Die maximale Leistung wurde dabei im Vergleich zur ersten Generation um 38 Prozent auf 110 kW(150 PS) gesteigert. Fahrer des Nissan Leaf schätzen vor allem im Stadtverkehr den rasanten Antritt des Stromers. Dank des erhöhten Drehmoments von 320 Nm (+ 26 Prozent) beschleunigt das E-Modell nun merklich besser innerhalb von 7,9 Sekunden von null auf 100 km/h. Damit macht der Leaf wirklich richtig Spaß.
Bis über 400 Kilometer Reichweite
Neben dem Elektromotor ist eine leistungsfähige Traktionsbatterie das Geheimnis eines aufregenden Elektroautos. Das weiterentwickelte Batterielayout von Nissan ermöglicht für den Einsatz im neuen Leaf eine höhere Energiespeicherkapazität, ohne dabei das Volumen zu vergrößern: Die Einheit ist genauso groß wie die Batterie der ersten Generation. Im Stadtbetrieb sind demnach bis zu 415 Kilometer mit nur einer Akkuladung möglich. Im kombinierten Zyklus, der das überwiegende Einsatzgebiet des E-Autos allerdings nur bedingt berücksichtigt, beträgt die Reichweite bis zu 285 Kilometer. Fahrer können jetzt also längere Strecken am Stück absolvieren.
Laden in 40 Minuten
An Ladesäulen mit einer Ladeleistung von bis zu 50 kW lässt sich der Hochvolt-Akku binnen 40 bis 60 Minuten auf bis zu 80 Prozent aufladen. An einer 22-kW-Wallbox wird der volle Ladestand nach 8,5 Stunden erreicht.
Im Innenraum ist das Fahrerinformationsdisplay, eine Kombination aus einem analogen Geschwindigkeitsmesser und einem Multiinformationsdisplay, besonders auffällig. Während der Fahrer auf der rechten Seite die Geschwindigkeit im Blick hat, zeigt der farbige 7-Zoll-TFT-Bildschirm links daneben die Information an, die der Fahrer auswählt. So liefert es Daten wie Batteriekapazität, Rekuperationsleistung, Reichweite, Fahrmodi, aktivierten Fahrerassistenz-Systemen, Audio, Navigation oder Temperatur. Über den zentralen Touchscreen auf der Mittelkonsole kann der Fahrer das Audio- und Navigationssystem intuitiv mit den Fingern bedienen oder sein Smartphone einbinden.
Technische Finessen
Mit Nissan Connect EV, dem Infotainment- und Navigationssystem, kann der Leaf Fahrer nach Informationen suchen, zum Beispiel nach Standort und Öffnungszeiten von Ladestationen. Über das Smartphone kann der Fahrer ebenfalls den Batteriestatus überprüfen. Apple CarPlay und Android Auto gehört beim Nissan Leaf ebenfalls dazu.
Während die Energiekapazität der Lithium-Ionen Batterie wesentlich erhöht werden konnte, sind die Maße so gut wie unverändert geblieben. So finden fünf Insassen Platz im neuen Leaf. Der Kofferraum bietet jetzt Stauraum für 435 Liter. Durch die im Verhältnis 60:40 umklappbare Rückbank steigt das Kofferraumvolumen auf bis zu 1.176 Liter.
Eine willkommene technische Finesse ist das System Pro Pilot, das automatisch den Abstand zum vorausfahrenden Verkehrsteilnehmer reguliert. Außerdem sorgt das System dafür, dass der Nissan Leaf mittig in der Fahrspur bleibt. Wenn der Vordermann stoppt, dann bremst es automatisch und bringt bei Bedarf das Fahrzeug sogar zum Stillstand.
Auch das Einparken muss man nicht mehr selbst übernehmen, wenn man den Pro Pilot Park an Bord hat. Sobald der Fahrer eine passende Lücke entdeckt und diese durch das System erfasst wurde, übernimmt die Technik das komplette Parkmanöver aus Lenken, Bremsen und Gas geben. Eine Animation zur Funktionsweise von Pro Pilot und Pro Pilot Park können Sie sich hier sich online anschauen
Die Preise für den neuen Nissan Leaf starten bei 31.950 Euro.