Foto: Uli Sonntag / Hyundai

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Erste Ausfahrt im Stromer

Der Hyundai Kona fährt jetzt auch elektrisch

Nach dem Brennstoffzellen-Auto Nexo rollt nun mit dem Hyundai Kona Elektro auch ein SUV im B-Segment mit batterieelektrischem Antrieb an.

Von Wolfgang Schäffer

Beim Elektroantrieb des Hyundai Kona haben die Kunden die Wahl zwischen den beiden Leistungsstufen mit 136 und 204 PS. Die Lithium-Polymer-Batterie hat dazu passend eine Kapazität von entweder 39,2 Kilowattstunden (kWh) und eine Leistung von 113 kW oder 64 kWh mit 170 kW.

Hyundai Kona Elektro: mindestens 250 Kilometer reale Reichweite

Die von Hyundai angegebenen maximalen Reichweiten liegen für den schwächeren Antrieb bei 312, für den starken Motor bei 482 Kilometern. Damit sollten in der Praxis bei guten äußeren Bedingungen und nicht allzu aktivem Gasfuß um die 250 beziehungsweise 400 Kilometer zu erreichen sein.

In beiden Modellen arbeitet ein Permanentmagnet-Synchronelektromotor, dessen Leistung über ein einstufiges Reduktionsgetriebe auf die Vorderräder übertragen wird.

Das Speichern der Energie übernehmen platzsparend im Unterboden positionierte Lithium-Polymer-Akkus. Die sollen sich laut Hyundai auch recht zügig wieder laden lassen. 54 Minuten soll es dauern, bis der Speicher wieder voll ist.

Beste Fahrleistungen für den Hyundai Kona Elektro

Eine Zeit, die allerdings eine 100-kW-Ladestatiton voraussetzt. Und von denen gibt es in Deutschland bisher eine sehr bescheidene Zahl. Der vollständige Ladezyklus an einer für die heimische Garage geeigneten Wallbox beläuft sich auf etwa achteinhalb Stunden in der 100-kW- und knapp 14 Stunden in der 150-kW-Variante. Die Ladeleistung des Onboard-Chargers beträgt in beiden Modellen 7,2 Kilowattstunden.

Die Fahrleistungen des Kona Elektro indessen sind über jede Kritik erhaben. Der um die 1,6 Tonnen schwere Wagen beschleunigt auf den ersten Metern aus dem Stand derart flott, dass selbst Motorradfahrer ins Staunen kommen. Und auch bei Beschleunigungsmanövern zum Überholen zieht das SUV kraftvoll durch.

Das gilt vor allem für das Modell mit 204 PS, das den Spurt von Tempo 80 auf 120 in gerade einmal 4,8 Sekunden absolviert. Das Einstufen-Reduktionsgetriebe wird per Shift-by-Wire nur über Tasten bedient, die Parkbremse elektrisch per Knopfdruck betätigt.

Das Fahrwerk ist für solche Manöver ebenso gerüstet wie für flotte Kurvenfahrten. Der elektrisch angetriebene Kona liegt gut in der Hand. Dazu trägt auch die durchaus straff ausgelegte Lenkung bei.

Digitales Cockpit mit sich ändernder Farbe

Im Innenraum ist der Sprung in die E-Mobilität an der Digitalisierung des Cockpits abzulesen. Die Information des Fahrers übernehmen volldigitale Instrumente für Tempo, Energieflussanzeige, Fahrmodus und Batterieladung, die je nach gewähltem Fahrprogramm Farbe und Informationen ändern.

Viele der dem Kona Elektro eigenen Bedienungselementen sind auf der frei schwebend erscheinenden Mittelkonsole zwischen den Vordersitzen untergebracht. Auf Wunsch gibt es ein Head-Up-Display – in dieser Klasse eher ungewöhnlich.

Der Hyundai Kona Elektro bietet vielen in Serie

Serienmäßig in allen Varianten des E-Kona sind Navigationssystem inklusive DAB+-Radio, Bluetooth-Freisprecheinrichtung und Rückfahrkamera verbaut. Auch Android Auto und Apple CarPlay gehören zur Ausstattung.

Schon in der Basis zum Preis von 34.600 Euro für den kleineren Motor (39.000 Euro kostet das leistungsstärkere Modell) verbaut Hyundai zudem Klimaautomatik, beheizbare Vordersitze, beheizbares Lenkrad und Einparkhilfe hinten.

Obwohl die Batterien im Fahrzeugboden platziert sind, verliert der Kona im Vergleich zu den traditionell angetriebenen Varianten kaum an Raum. Statt 361 sind es beim Elektro 332 Liter, statt maximal 1.143 nur noch 1.114 Liter.

Die Zuladung beträgt beim Kona Elektro je nach Ausstattung zwischen 352 und 410 Kilogramm, beim Kona mit Verbrennungsmotor sind es zwischen 336 und 477 Kilogramm. Für die Flotte durchaus wichtige Werte.

Beim Blick auf die Karosserie fällt vor allem die geschlossene und in Wagenfarbe lackierte Kühlermaske ins Auge. Hinzu kommt ein modifizierter Stoßfänger mit speziellen Luftführungen.

Das Modelljahr 2018 ist bereits ausverkauft

Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, der muss sich gedulden.Seit Anfang Juni sind bereits 1.000 Bestellungen eingegangen. Damit ist das Modelljahr 2018 ausverkauft. Die Wartezeit beträgt damit inzwischen wie bereits beim Hyundai E-Ioniq zwischen zehn und zwölf Monaten.

Einen Hyundai Ioniq gibt es auf Wunsch

Bei dem Modell hat sich Hyundai entschlossen, die Wartezeit mit einem speziellen Angebot zu versüßen. "Jeder der einen elektrisch angetriebenen Ioniq bestellt, bekommt auf Wunsch gegen eine geringe Monatsmiete und ohne eine Anzahlung bis zur Auslieferung einen Ioniq Hybrid. Eine Kilometerbegrenzung gibt es nicht", sagte der ehemalige Geschäftsführer von Hyundai in Deutschland, Marcus Schrick bei der Vorstellung des Fahrzeuges.

Ob die Aktion auch auf den Kona ausgeweitet werde, sei noch nicht entschieden, so Schrick. Gleichwohl lässt er allerdings bereits durchblicken, dass ein solcher Schritt wahrscheinlich sei.

Ehrgeizige Ziele bei Hyundai

Fest im Blick hat Schrick das Ziel, dass bis zum Jahr 2021 der Anteil der Eco-Modelle aller verkauften Hyundais bei 60 Prozent liegen soll. Dabei hofft er, Privatkunden ebenso überzeugen zu können wie Flottenbetreiber. Auf Wartungsintervalle nach 15.000 Kilometern oder einmal im Jahr müssen sich allerdings alle Käufer einstellen.

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