Foto: Peugeot

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In zwei Längen erhältlich

Der neue Peugeot Rifter ist auf SUV getrimmt

Die Pkw-Variante des Peugeot Partner, die im Oktober unter dem Namen Rifter kommt, erinnert eher an ein SUV als an einen praxisorientierten Vielsitzer.

Von Sabine Neumann

Die Entwicklung der neuen Generation des kleinen Kastenwagens stand von Anfang unter dem Anspruch, die drei Geschwister Citroën Berlingo, Opel Combo und Peugeot Partner voneinander abzugrenzen. Jeder der Drei sollte seine ganz eigene Charakteristik zeigen und die DNA der jeweiligen Marke vertreten.

Peugeot Rifter kommt im Offroad-Kleid daher

Nach den Erfolgen, die Peugeot mit dem 3008 oder dem 5008 für sich verzeichnen konnte, ist das Design des Rifter fast schon naheliegend. Markante Stoßfänger an der senkrecht stehenden Front, kraftvolle Radhäuser mit einer Kunststoff-Beplankung sowie ein angedeuteter Unterfahrschutz und kurze Überhänge geben dem jüngsten Nutzfahrzeug-Spross des französischen Herstellers ein ebenso rustikales Offroad-Aussehen wie den Vorbildern.

Damit hebt sich der Wagen auch deutlich vom Marktführer, dem VW Caddy ab, bleibt aufgrund der quadratisch-praktischen Form aber dennoch ganz vertraut. "Damit wollen wir es potentiellen Kunden leichter machen, die Marke zu wechseln", vertraut Deutschland-Geschäftsführer Steffen Raschig darauf, die Nachfrage gegenüber dem Vorgänger deutlich zu steigern.

Auch als Shuttlefahrzeug geeignet

Dazu soll auch beitragen, dass der 1,85 Meter hohe und 1,80 Meter breite Rifter erstmals in zwei Längen geboten wird. Die kurze Version misst 4,40 Meter und ist 1,80 Meter hoch. 35 Zentimeter mehr Länge und acht Zentimeter mehr Höhe bietet die größere Variante.

Der Radstand misst 2,79 beziehungsweise 2,98 Meter. Je nach Einsatzzweck lassen sich beide Modelle sowohl als Fünf- als auch als Siebensitzer ordern. Damit eignet sich der eigentlich als Familien- und Freizeitkutsche konzipierte Wagen beispielsweise auch als Shuttlefahrzeug.

Schiebetüren sechs Zentimeter breiter

Ein um sechs Zentimeter breiter gewordener Zugang über die Schiebetüren (zweite Tür ab Active Serie) kommt derartigen Einsatzzwecken entgegen. Das Platzangebot für die Passagiere ist wirklich großzügig. Die Reisenden im Fond können auf Wunsch auf bequemen Einzelsitzen (200 Euro) Platz nehmen.

Die Sitze in der dritten Reihe (750 Euro) lassen sich verschieben oder herausnehmen. Es gibt also die Wahl zwischen mehr Kniefreiheit oder einem Plus an Gepäckraum. Je nach Konfiguration des Gestühls bewegt sich das Kofferraumvolumen zwischen 775 Litern in der Fünf-Sitzer-Variante und bis zu 4.000 Litern, wenn in der langen Version alle Sitze umgeklappt und der Wagen bis unters Dach beladen ist.

Optional kann der Beifahrersitz (250 Euro) mit wenigen Handgriffen umgeklappt werden. Dann lassen sich bis zu 3,05 Meter lange Gegenstände transportieren. Leider erst im zweiten Quartal 2019 verfügbar ist die Möglichkeit, die Rücksitzlehnen über einen Knopf im Heck umzulegen.

Gigantisch großes Handschuhfach

Schon jetzt mit an Bord ist indessen ein kühlbares Handschuhfach mit stolzen 186 Litern Fassungsvolumen. Möglich wurde das, weil der Beifahrer-Airbag im Dachhimmel eingebaut ist.

Der Blick nach oben lohnt sich vor allem aber dann, wenn bei der Bestellung auch das so genannte Zenith-Dach (1.000 Euro), ein Panoramafenster mit Reling darunter, mit auf der Bestell-Liste stand. Mit der 2002 auf den Markt gekommenen Version hat es nicht mehr viel gemein.

Besteht es jetzt doch aus einem einteiligen Glaselement, das anhand eines elektrischen Rollos abgedunkelt werden kann. Die integrierten Fächer bieten 14 Liter Stauraum.

Modern gestaltetes Cockpit im Peugeot Rifter

Mindestens so wichtig ist aber ein modern gestalteter Arbeitsplatz für den Fahrer. Dazu zählt das kompakte, oben und unten abgeflachte Lenkrad ebenso wie das so genannte "i-Cockpit". Die etwas höher platzierten Instrumente des Peugeot Rifter liegen bestens im Blickfeld. Die moderne Grafik bietet einen schnellen Überblick.

Das gilt auch für den mittig auf dem Armaturenträger untergebrachten und leicht zum Fahrer gedrehten Acht–Zoll-Touchscreen (ab Ausstattung Allure).

Drei unterschiedliche Triebwerke zu haben

Als Antrieb für den Peugeot Rifter stehen zur Markteinführung ein 110 PS starker Dreizylinder-Benziner mit 1,2 Litern Hubraum (ab 20.740 Euro) sowie ein 1,5-Liter-Diesel, der wahlweise 100 oder 130 PS (23.290 Euro/25.290 Euro) bietet, zur Wahl. 2019 folgt noch ein Otto-Triebwerk mit 130 PS. Ob es eine Elektroversion geben wird, lassen die Peugeot-Verantwortlichen derzeit noch offen.

Während das Einstiegstriebwerk ausschließlich mit einem manuellen Schaltgetriebe zu haben ist, gibt es den kleinen Selbstzünder sogar nur mit fünf Gängen. Einer mehr ist es in der leistungsstärkeren Variante. Oder man entscheidet sich für die Achtstufen-Wandlerautomatik (ab 27.290 Euro).

Letztgenannte Kombination steht dem Rifter ausgesprochen gut. Mit einem maximalen Drehmoment von 300 Newtonmetern bei 1.750 Umdrehungen ist für einen kraftvollen Antritt gesorgt. Da sollte auch bei voller Besetzung des Wagens nichts schief gehen.

Immerhin ist je nach Ausstattungsversion eine Zuladung von 324 bis 607 Kilogramm möglich. Ob derart bepackt der von der Löwenmarke avisierte Normverbrauch von 4,5 Litern (HDi130) Sprit noch zu halten ist, sei dahingestellt.

Das Fahrwerk ist auf Pkw-Niveau

Keinerlei Fragen wirft hingegen die eigens für den Peugeot Rifter gewählte Abstimmung des Fahrwerks auf. Ohne die erwarteten Seitenneigung der Karosserie meistert der Rifter auch schneller passierte Kurven.

Von Schlägen oder Stößen aufgrund von Fahrbahnunebenheiten werden die Insassen weitestgehend verschont. In Kombination mit der direkten Lenkung wähnt man sich eher in einem Pkw denn in einem Nutzfahrzeug-Spross.

Viele Assistenzsysteme an Bord

Dafür spricht auch die Vielzahl an Assistenzsystemen, mit denen der Kombi bestückt werden kann. Bereits serienmäßig mit an Bord des Peugeot Rifter sind das City-Notbremssystem, Tempomat, Spurhalte-Assistent und Verkehrsschilderkennung.

Um das Sicherheitsniveau weiter zu erhöhen, empfiehlt es sich jedoch, die Allure-Ausstattung zu wählen (plus 3.250 Euro), denn nur mit ihr steht die gesamte Palette an Optionen zur Verfügung.

Im so genannten Grip-Control-Paket (320 Euro) ist unter anderem eine Bergabfahrhilfe integriert, um dem SUV-Look auch technisch in gewisser Weise gerecht zu werden.

Wem das zu wenig ist, der ordert den Allradantrieb des Umrüsters Dangel. Dann steht auch kleineren Ausflügen ins Gelände nichts mehr im Weg.

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