Eine von vielen Neuerungen für den Mercedes e-Sprinter: Den Elektro-Transporter gibt es in nächster Generation auch als Fahrgestell.
Foto: Christian Frederik Merten
Eine von vielen Neuerungen für den Mercedes e-Sprinter: Den Elektro-Transporter gibt es in nächster Generation auch als Fahrgestell.

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Elektro-Transporter

Deutlich flexibler: Mercedes renoviert den e-Sprinter

Heckantrieb, mehr Leistung, größere Akkus – und endlich auch ein Fahrgestell. Mercedes wertet den e-Sprinter zum Jahresende deutlich auf.

Elektro ist Trumpf, auch bei Transportern. Bei Mercedes-Benz gilt das Motto für die komplette Transporter-Flotte. Ob Vito, Sprinter oder bald der Citan: Ende des Jahres hat Mercedes in jeder Modellreihe einen Elektro-Transporter im Angebot. Dem elektrischen Flaggschiff der Marke, dem e-Sprinter, steht demnächst eine tiefgreifende Überarbeitung bevor. Vor allem technisch und in Sachen Individualisierung legt der e-Sprinter, 2019 erstmals präsentiert, ab Ende des Jahres deutlich zu.

Richtig gelesen, sofort ist der modernisierte e-Sprinter nicht zu haben. Er rollt im zweiten Halbjahr 2023 zunächst nach Nordamerika, ab Jahresende kommen die ersten Varianten nach Europa. Auch dann ist zum Teil Geduld gefragt: Einige Versionen des Elektro-Transporters, darunter das erstmals lieferbare Fahrgestell, bringt Mercedes erst 2024 an den Start.

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Mercedes e-Sprinter: Nur optisch bleibt´s beim Alten

Optisch hat Mercedes den e-Sprinter nicht verändert. Mehr Effizienz und Reichweite standen dafür ganz oben im Lastenheft, deshalb schauen wir direkt unter das Transporter-Blech. Und da hat sich einiges getan.

Gab es bislang einen Asynchronmotor mit 116 PS und zwei Akkugrößen (netto 35 oder 47 kWh), haben e-Sprinter-Kundinnen und -Kunden künftig deutlich mehr Auswahl. Denn die komplett neue Antriebseinheit mit einem Permanentmagnet-Synchronmotor (PSM) an der Hinterachse leistet maximal 136 oder 204 PS. Damit wechselt der e-Sprinter von Front- auf Heckantrieb. Seinen Strom zieht der Motor aus einer im Wagenboden verbauten Nickel-Eisenphosphat-Batterie, die netto 56, 81 oder 113 kWh Strom speichert. Damit steigt auch die Reichweite des e-Sprinters: Statt bisher 119 oder 157 WLTP-Kilometer gibt Mercedes für seinen größten Elektro-Transporter kombiniert nun bis maximal 400 und in der Stadt bis zu 500 Kilometer an. Vorausgesetzt, man entscheidet sich für den größten Akku.

Einiges getan hat sich auch in Sachen Ladeleistung. Im AC-Modus gibt es jetzt 11,0 statt 7,3 kW, auch beim Schnellladen spendiert Mercedes dem neuen e-Sprinter mehr Power. Serienmäßig gibt es 50 statt 20 kW, und auch die optionale maximale DC-Ladeleistung steigt deutlich an: von 80 auf 115 kW. Je nach Größe ist der Akku dann in 28 bis 42 Minuten von 10 auf 80 Prozent gefüllt. Damit es aber gar nicht so schnell zum Laden kommt, ist der e-Sprinter mit drei Rekuperationsstufen oder alternativ mit einer dynamischen Rekuperation ausgestattet. Sie arbeitet mit maximal 130 kW Leistung. Und eine serienmäßige Wärmepumpe soll ebenfalls für mehr Effizienz sorgen.

e-Sprinter auch als Fahrgestell

Jetzt aber zur Aufbauflexibilität, ein dringendes Optimierungsfeld für Mercedes. Denn bislang gab es den e-Sprinter in nur einer Karosserievariante: Etwas anderes als der 5,93 Meter lange Standard-Kasten mit normalem Hochdach war weder für Geld noch gute Worte zu bekommen. Das ändert sich mit der neuen e-Sprinter-Generation. So wird der Kasten auch als 6,97-Meter-Langversion bestellbar sein, außerdem ergänzt für die Standard-Länge das flache Normaldach das Programm.

Und ganz neu: Erstmals wird der e-Sprinter auch als Fahrgestell vom Band laufen. Die neue Antriebstechnik macht´s möglich, sagt Mercedes. Damit wollen die Stuttgarter ihren Elektro-Transporter künftig für weitere Zielgruppen wie das Baugewerbe oder Garten- und Landschaftsbauer attraktiv machen. Gut für Diesel-Umsteiger: Weil die gesamte Elektro-Antriebseinheit im Wagenboden untergebracht ist und sich Verbrenner und Stromer oberhalb der Rahmenkonstruktion gleichen wie ein Ei dem anderen, ist die Mitnahme von Aufbauten problemlos möglich. Einen Allradantrieb, interessant für alle, deren Einsatzgebiet auch mal abseits befestigter Straßen liegt, plant Mercedes für den e-Sprinter auf absehbare Zeit allerdings nicht.

Dafür eignet sich der e-Sprinter künftig endlich als Zugpferd: Bis zu zwei Tonnen Anhängelast kann der überarbeitete Elektro-Transporter an den Haken nehmen. Beim Kasten beträgt das maximale Ladevolumen 14 Kubikmeter, das zulässige Gesamtgewicht beträgt aufbauunabhängig 4,25 Tonnen. Übrigens: der große, 850 Kilogramm schwere 113-kWh-Akku wird ausschließlich für die Langversion lieferbar sein und auch nur mit 4,25 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht.

Neue Digitalfunktionen für den Elektro-Transporter

Und noch ein Wort zum Thema Digitalisierung. Auch hier rüstet Mercedes beim e-Sprinter auf. So hält die neueste MBUX-Generation Einzug in den Elektro-Transporter, erkennbar unter anderem am 10,25-Zoll-Touchscreen auf der Mittelkonsole. Damit erhalten Fahrerinnen und Fahrer Unterstützung unter anderem durch die „Electric Intelligence“-Funktion des Navis. Unter Berücksichtigung individueller Vorgaben errechnet sie eine optimale Ladestrategie oder die routenabhängige Reichweite. Die automatische Authentifizierung an der Ladesäule soll MBUX ebenso ermöglichen, die Abrechnung des geladenen Stroms erfolgt auf Wunsch über „Mercedes Me“.

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