Insgesamt blickt der deutsche Leasing-Pionier auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück und konnte das Neugeschäft um rund 200 Millionen Euro auf 8,9 Mrd. Euro steigern, was aber in der Hauptsache auf den Erfolg des Auslandsgeschäfts (Plus 12 Prozent) und der Tochter Deutsche Anlagen-Leasing (Plus 14 Prozent) zurückzuführen ist.
Starker Preisdruck
Wie hoch war der Rückgang?
Die Deutsche Leasing ist ein Vollsortimenter. 22 Prozent des Neugeschäfts der Gruppe machten im Geschäftsjahr 2016/2017 Straßenfahrzeuge aus. Das Pkw-Neugeschäft ging um sechs Prozent auf 1.964 Millionen Euro zurück. „Im Wesentlichen waren hier der im Kontext der sogenannten Diesel-Problematik starke Wettbewerbs- und Preisdruck im Flottengeschäft ursächlich für die Unterschreitung“, heißt es im Geschäftsbericht. Die Risiken seien allerdings einschätzbar, unterstrich Kai Ostermann, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Leasing Gruppe. Im Geschäftssegment Straßenfahrzeuge würden unverändert konsequent vorsichtige und marktkonforme Restwerteinschätzungen zugrunde gelegt sowie Restwertrisiken teilweise auf solvente Drittgaranten verlagert.
Keine Euro-4-Diesel mehr
Darüber hinaus würde auf einen hohen Anteil von Premiummarken im Vertragsbestand geachtet. Die Diversifizierung in Fabrikate, Modelle und Vermarktungskanäle zeigen Erfolge. Diesel der Euro-4-Norm seien gar keine mehr im Portfolio, Euro 5 nur noch ein Anteil kleiner 10 Prozent. Das Gros der Dieselfahrzeuge seien bereits neuere Modelle mit Euro-6-Motoren. Einen großen Teil davon managt die auf herstellerunabhängige Lösungen rund um Einzelfahrzeuge und Fuhrparks spezialisierte Deutsche Leasing Fleet GmbH, die immer noch auf der Suche nach einem Co-Geschäftsführer für Harald J. Frings bzw. einem Nachfolger für den langjährigen Geschäftsführer Michael Velte ist.
Wie lief die Verwertung?
Der leitet im Konzern jetzt die Gebrauchtwagen-Vermarktungstochter AutoExpo Deutsche Automarkt GmbH in Fernwald. Die Tochter hat sich in den letzten Jahren unter Veltes Führung zum Erfolgsmodell entwickelt und vermarktet im Jahr rund 10.000 Leasing-Rückläufer. So konnten auf Basis der in früheren Jahren konservativen Restwertkalkulation auch im Geschäftsjahr 2016/2017 weiterhin gute Ergebnisse bei der Verwertung erreicht werden. „Wenngleich die anhaltende Dieseldiskussion zu einem leichten Rückgang der Erlöse im Vergleich zu Vorjahren geführt hat“, so das offizielle Statement. Im Geschäftsjahr 2016/2017 hat die Deutsche Leasing für das Neugeschäft die Restwerte unter Vorsichtsaspekten modellspezifisch leicht abgesenkt, um künftige Belastungen zu vermeiden. (fj)