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Foto: New Motion
New Motion hat in der großangelegten Studie EV Driver Survey 2021,  europaweit mehr als 10.000 E-Fahrzeugfahrer befragt.  

Inhaltsverzeichnis

Europaweite Umfrage

E-Mobilität: Fahrer von E-Autos mit Ladeinfrastruktur immer noch unzufrieden

38 Prozent der E-Autofahrer steht ein Ladepunkt am Arbeitsplatz zur Verfügung. Und nicht jede Möglichkeit, eine Wallbox zu Hause zu installieren, wird genutzt. Zu diesen Erkenntnissen kommt die New Motion EV Drivers Survey, für die europaweit E-Fahrzeugfahrer in einer großangelegten Studie befragt wurden.  

Die Zahl der Elektrofahrzeuge auf Europas Straßen und in Fuhrparks nimmt weiter zu – und offenbar können sich nur wenige der Befragten einen Schritt zurück zum Verbrenner vorstellen: Nur vier Prozent der Befragten wollen sich als nächstes einen Benziner oder Diesel anschaffen. Das stellt einen Rückgang um zehn Prozentpunkte gegenüber der Ergebnisse der Befragung der Zielgruppe im Vorjahr dar, als mehr Elektrofahrzeuge auf den Markt kamen. Aber auch bei Komfort und Betriebskosten beurteilt die Mehrheit der Befragten elektrisch angetriebene Fahrzeuge als besser im Vergleich zu Verbrennern.

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Foto: New Motion
EV Driver Survey Report 2021

„Kosten und Umweltschutz sind Treiber der E-Mobilität“

Eine der Haupterkenntnisse der Studie ist, dass die befragten Fahrer neue „Verhaltensweisen“ rund um das Fahren mit Elektrofahrzeugen entwickeln. 95 Prozent der Befragten stellen Veränderungen ihres Fahrverhaltens fest, seit sie elektrisch fahren. Interessant ist die Aussage, dass Geldersparnis beispielsweise für 34 Prozent der Fahrer ein wichtiger Grund ist ein E-Auto zu nutzen, obwohl die Anschaffungskosten meist höher liegen, als bei einem vergleichbaren Verbrenner. Wie diese Geldersparnis im Detail aussieht, wird nicht beantwortet. Interessant auch deshalb, da  die Inanspruchnahme von Subventionen und Steuervergünstigungen, wie eine geringere Versteuerung des geldwerten Vorteils bei E-Dienstwagen, nur für 28 Prozent ausschlaggebend ist. „Obwohl Regierungen oft darauf abzielen, die Einführung von Elektrofahrzeugen finanziell zu fördern, geht von technologischen Vorteilen offenbar nach wie vor die größte Anziehungskraft aus“, erklärt Klaus Schmidt-Dannert, Country Manager Germany von New Motion und ergänzt: „E-Autofahrer sind sich der Dringlichkeit eines umweltfreundlicheren Lebensstils bewusst“. 58 Prozent der Befragten geben an, sich aus Gründen der Nachhaltigkeit für ein Elektrofahrzeug entschieden zu haben. Das Fahrerlebnis selbst sei ihnen jedoch fast genauso wichtig und stelle für 54 Prozent der Fahrer einen der beiden wichtigsten Gründe dar.

Woher stammen die Daten?

Die Daten stammen aus der EV Drivers Survey 2021, einer Umfrage, die das Unternehmen New Motion, eine Tochter des Energieunternehmens Shell, durchgeführt hat. Es soll die größte Erhebung ihrer Art bisher in Europa sein. Dafür wurden über 10.000 E-Auto-Fahrer in Belgien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien befragt.

Wo steht Fahrern ein Ladepunkt zur Verfügung?

Hier dominieren private Ladepunkte, knapp dahinter kommen aber schon Lademöglichkeiten im öffentlichen Raum. Denn obwohl 84 Prozent der Fahrer über einen privaten Parkplatz verfügen und daher relativ wahrscheinlich einen Ladepunkt zu Hause installieren könnten, besitzen nur 68 Prozent einen eigenen Ladepunkt. 38 Prozent der Fahrer steht mittlerweile ein Ladepunkt am Arbeitsplatz zur Verfügung. 15 Prozent der Befragten haben keine der beiden Lademöglichkeiten, sodass sie als Alternative an Steckdosen oder unterwegs an öffentlichen Ladepunkten laden müssen.

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Foto: New Motion
EV Driver Survey Report 2021

Ladeinfrastruktur für Fuhrparks

Die Studie zeigt allerdings, dass Unternehmen mit Fuhrparks in ganz Europa in Sachen Ladeinfrastruktur für Firmenwagen noch Nachholbedarf haben. „Dafür sind größere Investitionen in die Ladeinfrastruktur nötiger als je zuvor“, sagt Klaus Schmidt-Dannert. Die Niederlande (50 Prozent) und das Vereinigte Königreich (44 Prozent) führen, was die Verfügbarkeit von Ladepunkten am Arbeitsplatz angeht. Kurz dahinter kommen Frankreich und Belgien (jeweils 38 Prozent), während Deutschland mit 32 Prozent Schlusslicht ist.

Nutzung mehrerer Ladekarten üblich

Während das Laden zu Hause den Kauf einer Wallbox voraussetzt, müssen sich Fahrer beim Laden unterwegs in der Regel bei einem Ladenetzwerk anmelden. Dadurch erhalten sie Zugang zur Ladeinfrastruktur auf Straßen und an anderen öffentlichen Orten. Doch trotz Roaming gibt es immer noch gravierende Unterschiede bei der Akzeptanz der Bezahlkarten oder Apps und den nicht einheitlichen Stromgebühren an derselben Ladesäule.  94 Prozent der Fahrer haben hierfür mindestens eine entsprechende Ladekarte, und 76 Prozent haben zwei oder mehr. Von den Besitzern mehrerer Karten geben 93 Prozent an, dass sie eine Lieblingskarte haben, die sie häufiger als andere verwenden. 37 Prozent der Fahrer bevorzugen eine bestimmte Karte, weil sie günstigere Preise bietet als die anderen. 22 Prozent der Fahrer sind hingegen eine größere Abdeckung und mehr Ladeorte wichtig. Die Ladenetzwerke unterscheiden sich in verschiedenen Regionen sehr: In Deutschland beispielsweise bevorzugen mehr als die Hälfte der Nutzer ein Netzwerk mit niedrigeren Preisen, in Frankreich sind es nur 18 Prozent.

Es gibt noch viel Verbesserungsbedarf

Danach gefragt, was sich an der Ladeinfrastruktur verbessern lässt, nannte einer von fünf Befragten in Europa eine höhere Reichweite als wichtigsten Faktor für eine breite Akzeptanz von Elektrofahrzeugen. Für mehr als die Hälfte der Befragten ist dieser Punkt einer der drei wichtigsten Faktoren. Eine bessere Verfügbarkeit von Ladepunkten ist insgesamt der zweitwichtigste Faktor und wurde von 45 Prozent der Fahrer in den Top drei genannt. Knapp dahinter kommen geringere Fahrzeugkosten (37 Prozent).

Bei der Frage nach den drei Veränderungen, die das eigene „Ladeerlebnis“ am meisten verbessern würden, steht die bessere Verfügbarkeit öffentlicher Ladepunkte wenig überraschend ebenfalls weit oben. Es zeigt sich also eine Parallele zwischen der eigenen Erfahrung der E-Autofahrer und ihren Annahmen, was für eine breite Akzeptanz nötig ist. Nur schnelles Laden ist den Befragten noch wichtiger – 52 Prozent sehen darin die wichtigste Verbesserungsmöglichkeit. Das zeigt das eindeutige Bedürfnis von E-Autofahrern nach kürzeren Ladezeiten an allen Standorten. In Deutschland sieht die Situation bei den am häufigsten genannten Verbesserungsmöglichkeiten etwas anders aus. Für 65 Prozent der Befragten ist eine bessere Verfügbarkeit von Ladepunkten am wichtigsten, 59 Prozent der Fahrer sehen in schnellerem Laden das größte Verbesserungspotenzial.

Insgesamt bleibt die Benutzerfreundlichkeit (47 Prozent) ausschlaggebend für die Wahl eines bestimmten Ladepunkts. Erst danach folgen mit 32 bzw. 30 Prozent die Kosten des Produkts sowie die Ladegeschwindigkeit. Im Jahresvergleich nahm die Bedeutung der Geschwindigkeit um 5 Prozentpunkte zu. (CNV)

 

Die ausführliche Studie finden Sie unter: svg.to/efahrer-studie

Ergebnisse der New Motion-Umfrage unter Fahrern von Elektrofahrzeugen 2021

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