Kleine, bezahlbare Elektroautos? Sind bislang rar gesät. Auch bei VW klafft da eine Lücke. Lässt man den alternden e-Up außen vor, beginnt die moderne E-Mobilität bei den Wolfsburgern erst beim ID.3 – und nicht unter knapp 34.000 Euro (alle Preise netto zzgl. USt.). Das soll nicht so bleiben, wollen sich die Wolfsburger doch künftig wieder als „Love Brand“ für alle positionieren. Genau diese Botschaft trägt der VW ID.2all – also ID to all – im Namen. Das seriennahe Konzept für den Elektro-Allrounder wurde jetzt in Hamburg enthüllt.
VW ID.2all bekommt Frontantrieb
Als eines von zehn neuen VW-Elektroautos bis 2026 soll die Serienversion des ID.2all 2025 an den Start gehen, und dann zu Preisen ab rund 21.000 Euro. Ein deutlicher Schritt zur Massentauglichkeit, und wenn man VWs Ankündigungen Glauben schenkt, ist der mit gar nicht so viel Minimalismus verbunden. Im Gegenteil, die ersten Daten des ID.2all versprechen absolute Alltagstauglichkeit. 4,05 Meter ist der ID.2all lang, soll die Raumvorteile der E-Mobilität aber komplett nutzen: VW verspricht ein Platzangebot wie im heutigen Golf. Für den Kofferraum gibt es bereits konkrete Daten: 490 bis 1.330 Liter Gepäck soll der ID.2all schlucken. Das liegt über dem Wert des deutlich längeren Golf – und übertrifft das Kofferraumvolumen des ähnlich langen Polos um rund 200 Liter.
Auch technisch geht es rund beim ID.2all. Anders als im ID.3, ID.4 oder ID.5 sitzen Motor und Antrieb vorn, VW wechselt für sein kleines Elektroauto also von Heck- auf Frontantrieb. MEB Entry nennt sich das, bedeutet aber keinesfalls zu wenig Leistung: 226 PS leistet der Elektromotor des ID.2all. Zu weiteren Details wie der Akkugröße sagt VW noch nichts, nennt aber Ladezeiten: Von 10 bis 80 Prozent sollt der ID.2all an der Schnellladesäule in 20 Minuten geladen sein. Auch zur Reichweite gibt es schon Konkreteres, nach WLTP sollen es rund 450 Kilometer sein.
Nutzerfreundliches Interieur im kleinen Elektro-VW
Auch in puncto Design will sich VW künftig wieder mehr auf seine Wurzeln besinnen, der ID.2all soll ein erstes Zeichen für diesen Wandel sein. Treten die bisherigen ID-Modelle ziemlich beliebig auf, soll sich das bei neuen Modellen ändern. So prägen den ID.2all klare und sachliche Linien, die 20-Zoll-Räder der Studie sorgen für einen stämmig-dynamischen Auftritt. Und auf ein für VW stilprägendes Element legt Chefdesigner Andreas Mindt ganz besonders viel Wert: Die breite C-Säule soll künftig als generelles Merkmal kompakter VW dienen und ziert dementsprechend auch den ID.2all. Die gibt es zwar auch beim ID.3, aber der ID.2all wirkt auf uns deutlich klarer, dynamischer und vor allem authentischer.
Auch im – bislang noch nicht zugänglichen – Interieur sollen künftig wieder klassische VW-Werte zählen: Designer Mindt betont die klaren horizontalen Linien im Innenraum des ID.2all. Zum 12,9-Zoll-Touchscreen mit neuer Menüstruktur gesellen sich in der Studie 10,9-Zoll-Digitalinstrumente – die damit im Vergleich zu den heutigen ID-Modellen deutlich an Format zunehmen. Auch ansonsten zieht VW seine Lehren aus der Vergangenheit: So gibt es ein separates Klimabedienteil mit beleuchteten Tasten. Letzteres eigentlich eine Selbstverständlichkeit, in heutigen VW-Modellen aber nicht immer vorhanden. Außerdem soll künftig nicht nur ein Passagier in den Genuss des induktiven Smartphone-Ladens kommen: Vorn gibt es zwei Ladeschalen, zusätzlich sind aber auch magnetische Halterungen mit induktiver Ladefunktion an den Rücklehnen der Vordersitze geplant.
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