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Fahrbericht Ford Transit Custom 320L2 Maxi

Ein Custom-Wagen zum Verlieben

Während der Große seinen soliden 3,5-Tonnen-Job erledigt, lässt Ford den kleineren Ableger seit letztem Frühling zu neuen Höhen auflaufen. bfp hat ihn gefahren.

Von Dennis Gauert

Ein Klassiker unter den rollenden Laderäumen: Der Transit. Das Hochdach in Orange getaucht - so scheint das Nutzfahrzeug spritzig, frisch, ja etwas für Fans zu sein. Schön, dass der Metallic-Lack auch gleichzeitig verdeutlicht, was Ford von einem Transporter erwartet. Und das ist Nutzwert und Fahrspaß in einem.

Trotz 105 PS geht's gut voran

Angefangen bei der Kombination von Motor und Getriebe sind in Köln kluge Entscheidungen getroffen worden: Der eigentlich schmächtige Turbodiesel mit 105 PS läuft durch ein eng abgestimmtes Sechs-Gang-Getriebe auf leichten Sohlen. Dazu verhelfen ihm auch die erstaunlichen 360 Newtonmeter, die der 2.0-Liter-Selbstzünder über ein Drehzahlband von 1475 bis 2000 Umdrehungen pro Minute von sich gibt.

Der Transit custom fährt knackig aber sparsam

Die Gänge lassen sich spielend einlegen und mit knackiger Kupplung, starkem Bremsdruckpunkt und leichtem Gaspedal kommt im Transit sogar Fahrspaß auf. Bei einem Realverbrauch von 7-8 Liter Dieselkraftstoff.

Um die Vorzüge des Custom in vollen Zügen zu genießen, empfehlen sich die stärkeren Dieselmotoren mit 130 und 170 PS. Hier bekommt der Fahrer den Ladedruck deutlicher zu spüren. Immerhin schafft sein schwächster Vertreter auf der Autobahn abgelesene 160 km/h. Das sollte für ein Hochdach auch genug sein.

Voller Nutzwert mit wilder Optik

Die nackten Fakten offenbaren auch den guten Nutzwert des Transit Custom: Mit 8,3 Kubikmetern Ladevolumen kann der Transit Custom als L2H2 manch größeren Transporter ersetzen. 3200 Kilogramm Gesamtgewicht sind erlaubt und an den Haken gehen 2250 Kilogramm schwere Anhänger.

Damit angelt sich Ford gleichzeitig die Freizeit-Kundschaft am See: Mit dem Transit Nugget Camper und dem Boot auf Tour fahren; hier ruft der Effektlack neue Ideen auf den Plan. Auch auf den Wiederverkaufswert kann sich die Sonderlackierung positiv auswirken.

Der Grund dafür ist die klare Anbindung des Designs an die Pkw-Modelle der Kölner. Jeck in orangen Effektlack der Sportabteilung getaucht fällt das umso mehr auf. Die ausgeprägte Schnauze tut ihr Übriges, um sich Geltung zu verschaffen.

Dazu kommt ein grimmig-kühler Blick aus den Xenon-Brennern und LED-Leisten, dem in Verbindung mit dem wuchtigen Kühlergrill und offenem Frontabschluss markante Stabilität verliehen wird.


Pkw-Fahrer vermissen allenfalls die tiefe Sitzposition

Im Innenraum geht die Rechnung ebenso auf. Mit abwechslungsreichen Details und einem einfachen Bedienkonzept geht der Transit Custom den Weg, den seine Brüder aus der Pkw-Klasse vormachen. Großen Mehrwert bieten die vielen Ablagefächer und Halter für ganze Flaschen unten im Armaturenbrett.

Das Lenkrad und Sitze sind in unserem Testwagen voll einstellbar, sodass man stets fest im Sattel sitzt. Einmal geschehen setzt ungeahnter Fahrspaß ein. Die Verarbeitung ist in der Klasse einwandfrei.

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Schnittiges Fahrverhalten mit hohen Versprechungen

Die elektronisch unterstützte Lenkung fühlt sich etwas synthetisch an, ist aber klar dosierbar. Durch das kurze Lenkgetriebe gelingen U-Turns und enge Abbiegungen spielend. In Einheit mit dem knackigen Schaltgetriebe vermittelt der Kölner Transporter dabei das Gefühl mehr zu können, als er eigentlich kann.

Um Schlimmeres zu verhindern hat der Transit Custom serienmäßig einen Seitenwindassistenten, einen Überrollschutz, Berganfahrassistent und adaptive Lastkontrolle mit an Bord und ESP ist serienmäßig. In unserem Testwagen sorgt darüber hinaus ein Abstandstempomat mit Notbremsassistent für entspanntes Gleiten über die Bundesautobahn und ein Plus an aktiver Sicherheit.


Ford Sync bietet echten Mehrwert

Hinter dem Leder-Volant wird der Blick auf Fords analoges Tachodesign im 80er-Jahre-Sportwagenstil freigegeben. Gut ablesbar und in klarem Licht kann hier zum Beispiel auch das Sync 3 aufgerufen werden. Das System selbst prangt zwischen den wuchtigen Lüftungsdüsen im Armaturenbrett.

Wie in allen Ford-Modellen lässt es sich spielend leicht per Touchscreen bedienen und liefert anständigen Sound. Die Navigation gelingt ebenfalls zielsicher und einfach. Einzig die Sprachsteuerung des Navigationssystem kann für Uneingeweihte jedoch zur Geduldsprobe werden.

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Ford lockt mit günstigen Paketpreisen

Bei all der modernen Technik soll ein Transporter auch Geld verdienen. Der Grundpreis unseres Testwagens steht bei 35.414 Euro brutto. Da wirft Ford, neben weiteren Details, bereits elektrisch verstellbare und beheizbare Außenspiegel, eine Klimaanlage, Tempomat, Park-Pilot vorne und hinten, Lederlenkrad, Audiosystem und Halogen-Projektorscheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht in den Beutel. Das ist für einen Selbstzünder mit Sechs-Gang-Getriebe ein vergleichsweise günstiger Preis.

Für das Hochdach werden nochmal 714 Euro brutto fällig. Unser Testwagen kommt mit dem Sicht Paket 3 inklusive Sync 3 (4284 Euro), Metallic-Lackierung (821 Euro), Xenon-Scheinwerfern (1071 Euro) und Sitz-Paket 17 mit Fenster und Durchlade (952 Euro) sowie weiteren Optionen auf stolze 45.729 Euro Endpreis. Beim Transit sind das zum Glück Luxusprobleme, da die Grundausstattung bereits völlig ausreicht. Zu empfehlen ist als Aufwertung allerdings das Ford Sync 3. Auch mit Blick auf den Wiederverkaufswert.

Fazit

Seine Testkilometer hat der Transit dank seines intuitiven Bedienkonzeptes und dem direkten Fahrgefühl mit Bravour absolviert. Der schwächste Diesel reichte für das Hochdach aus, viel mehr Drehmoment gibt es bei den stärkeren Motoren schließlich auch nicht.

In Sachen Nutzwert bringt der Transit Custom alle nötigen Tugenden mit und überzeugt auch bei der Verarbeitung. Dass auf unseren Testkilometern nur schlanke 7,5 Liter Diesel durch den unbeladenen Transporter gingen, spricht ebenfalls für eine gute Investition. Die Artungsintervalle von bis zu 60.000 Kilometer oder 24 Monaten sprechen ebenfalls für geringe Betriebskosten.

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