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Foto: BMW Group
Der BMW iX3 zeigt sich wertstabiler als das vergleichbare Verbrenner-Modell X3.

Restwertverhalten

Elektroautos: Nicht immer wertstabiler

Modellabhängig zeigen Verbrenner einen besseren Restwertverlauf als vergleichbare Elektroautos. Wir haben für sechs Fahrzeugpaare nachgerechnet.

Wer viel Wert auf geringe TCO legt, fährt elektrisch. So oder so ähnlich lautet die Losung vieler E-Mobilitäts-Befürworter. In der Tat, in vielen Punkten sind die Unterhaltskosten von Elektroautos deutlich niedriger als die vergleichbarer Verbrenner. Kein Öl, weniger Bremsenverschleiß – diese und andere Faktoren machen sich direkt auf dem Konto bemerkbar. Aber: Ganz wesentlich beeinflusst das Restwertverhalten die TCO. Wie sieht es hier aus? Spielen Elektroautos ihre monetären Vorteile gegenüber ähnlich starken Verbrennern auch beim Wertverlust aus? Es kommt darauf an. So zumindest bei den Modellen, die die Prognose-Experten der DAT für uns begutachtet haben.

BMW iX3 wertstabiler als vergleichbarer X3

Sechs Modell-Paare haben wir für unseren Vergleich untersucht. Berechnungsgrundlage sind antriebsunabhängig 36 Monate Haltedauer, 15.000 Kilometer Jahresfahrleistung und der Listenpreis. Und dann liegt die vergleichbare Elektroversion nur in einem Fall über dem Verbrenner, in einem Fall ist das Restwertverhalten ähnlich, in vier Fällen zeigen sich die Verbrenner wertstabiler.

Mit zwei Prozentpunkten Differenz berechnet die DAT für den BMW iX3 unter den genannten Bedingungen einen höheren Restwert als für den X3 30i xDrive. Bei 50,5 zu 48,5 Prozent liegt das Verhältnis in diesem Fall. Kaum Unterschiede zeigen sich dagegen zwischen dem vollelektrischen Mercedes EQA 300 4Matic (47,9 Prozent) und dem Mercedes GLA 250 4Matic (47,5 Prozent).

Einflussfaktor E-Auto-Kaufprämie

Bei allen anderen vier untersuchten Fahrzeug-Paaren berechnet die DAT für die Verbrenner einen besseren Restwert-Verlauf. Am geringsten ist noch der Unterschied beim Kompakt-SUV Lexus UX und dem Citroen C4. Hier liegen die Benziner-Restwerte lediglich 2,6 beziehungsweise 2,8 Prozent über denen der E-Versionen – wobei der Lexus hier als einziger die Sonderrolle eines Vollhybrids übernimmt. Mit 4,6 Prozentpunkten Differenz schon deutlich mehr sind es beim Hyundai Kona. Und so richtig im Vorteil gegenüber der E-Version ist der Benziner beim Opel Corsa: 6,6 Prozentpunkte Unterschied liegen zwischen beiden Prognosen.

Aber, wie bei allen Elektroautos gilt auch hier. Wesentlichen Einfluss auf die Restwertentwicklung haben die großzügigen staatlichen Kaufprämien. Einerseits mindern sie den Kaufpreis der Elektroautos wesentlich, im gleichen Zug führen sie aber zu einem deutlich schlechteren Restwertverhalten. Wer kauft schließlich noch einen Gebrauchten, wenn er für wenig mehr Geld auch ein neues E-Auto bekommen kann?

BMW iX3 Inspiring: 50,5 Prozent Händlereinkaufswert nach drei Jahren und 45.000 Kilometern.
BMW X3 30i xDrive Advantage: 48,5 Prozent Händlereinkaufswert nach drei Jahren und 45.000 Kilometern.
Citroen e-C4 e-Feel Pack: 41,0 Prozent Händlereinkaufswert nach drei Jahren und 45.000 Kilometern.
Citroen C4 Puretech 130 e-Feel Pack: 43,8 Prozent Händlereinkaufswert nach drei Jahren und 45.000 Kilometern.
Hyundai Kona Elektro Select: 43,1 Prozent Händlereinkaufswert nach drei Jahren und 45.000 Kilometern.
Hyundai Kona 1.0 T-GDI Pure: 47,7 Prozent Händlereinkaufswert nach drei Jahren und 45.000 Kilometern.
Lexus UX 300e: 47,4 Prozent Händlereinkaufswert nach drei Jahren und 45.000 Kilometern.
Lexus UX 250h: 50,0 Prozent Händlereinkaufswert nach drei Jahren und 45.000 Kilometern.
Mercedes-Benz EQA 300 4Matic: 47,9 Prozent Händlereinkaufswert nach drei Jahren und 45.000 Kilometern.
Mercedes-Benz GLA 250 4Matic: 47,5 Prozent Händlereinkaufswert nach drei Jahren und 45.000 Kilometern.
Opel Corsa-e Edition: 37,4 Prozent Händlereinkaufswert nach drei Jahren und 45.000 Kilometern.
Opel Corsa 1.2 DI-Turbo GS Line: 44,0 Prozent Händlereinkaufswert nach drei Jahren und 45.000 Kilometern.

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