Die Frustration lässt sich nachfühlen: Stromerpiloten mit zur Neige gehendem Akku fahren die Ladestation an, doch die Säule ist blockiert – ärgerlicherweise von einem bereits vollgeladenen Elektroauto, dessen Fahrer es eigentlich besser wissen müsste. Dieses Problem stieß zuerst der Tesla-Gemeinde übel auf. Der Hersteller zog Konsequenzen: Zwar verweist man beim Tech-Konzern mit Blick in die nahe Zukunft darauf, dass zumindest kalifornische Stromer bald per Autopilot von selbst Platz machen. In der Zwischenzeit gibt es aber saftige Gebühren für Blockierer, mindestens 40 Cent pro Minute in Deutschland (Bedingung: Die Ladestation ist zu 50 Prozent ausgelastet – das Doppelte, wenn kein Supercharger mehr frei ist). Dazu muss man wissen, dass die Tesla-App mit einer Erinnerungsfunktion aufwartet.
Auch EnBW ist der Ansicht, dass Ladestationen sind keine Parkplätze sind – auch nicht für Elektroautos. Einer aktuellen Mitteilung zufolge nehmen auch die Schwaben zur Kenntnis, dass die über die reine Ladezeit hinausgehende Standdauer von E-Autos an Ladestationen vielerorts zunimmt. Das Energieunternehmen will Anfang November 2020 eine Gebühr für das Blockieren von Ladestationen einführen. Diese falle nach einer Anschlusszeit von vier Stunden an und gelte für das Schnellladesäulen umfassende firmeneigene "Hypernetz". Wer verspätet abkoppelt zahlt demnach 9,75 Cent pro Minute – die anfallenden, zusätzlichen Kosten sind jedoch auf 11,70 Euro pro Ladevorgang begrenzt, hieß es. (mas)