Erich Sixt übernahm 1969 in dritter Generation die Unternehmensleitung beim Autovermieter Sixt. Nach der Hauptversammlung im Juni übergibt der 76-Jährige das Steuer an seine Söhne Alexander und Konstantin. Er will in den Aufsichtsrat des Mobilitätsdienstleisters wechseln, der laut Mitteilung eine Mietflotte von über 250.000 Fahrzeugen in 110 Ländern unterhält und im Jahr 2019 rund 2,5 Milliarden Euro umsetzte. Die letzten Jahre waren von Wachstum geprägt, lediglich 2020 kam es aufgrund des massiven, pandemiebedingten Nachfragerückgangs zu einem Umsatzeinbruch auf 1,53 Milliarden Euro. Erich Sixt sieht das Unternehmen erwartungsgemäß in guten Händen: "Alexander und Konstantin haben in den vergangenen Jahren mit Fleiß, Energie und Leidenschaft sowie beeindruckenden Erfolgen gezeigt, dass sie – auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten – bereit sind, für dieses Unternehmen zu kämpfen und es erfolgreich in die Zukunft zu führen."
Die künftigen Vorstandsvorsitzenden und Co-CEOs Alexander und Konstantin Sixt traten in den Jahren 2009 bzw. 2005 in den Konzern ein und wurden 2015 in den Vorstand berufen. Dort zeichnet Alexander Sixt für Konzernstrategie, Einkauf und Personal verantwortlich. Der ältere der beiden Brüder legte laut Mitteilung im Jahr 2011 den Grundstein für die neuen Mobilitätsdienste und baute gemeinsam mit BMW das Joint Venture DriveNow auf. Außerdem strukturierte er die Sixt Leasing SE um, bereitete bis 2015 deren Spin-off vor und verantwortete letztlich den Verkauf im vergangenen Jahr.
Konstantin Sixt (unten im Bild) steht seit 2015 an der Spitze des Vertriebs und baute u.a. das weltweite Geschäftskundengeschäft aus. Nicht zuletzt durch Investitionen in digitale Kanäle stiegen die Umsatzerlöse des Geschäftsbereichs Mobility seit 2015 um 64 Prozent. Gemeinsam mit Alexander steht Konstantin Sixt dem Bereich Sixt Tech voran, der die Digitalisierungsinitiativen des Konzerns bündelt. Herzstück sei die globale Mobilitätsplattform One, die auch das Sixt-App-Angebot sowie das Auto Abo Sixt+ umfasst, hieß es.
"Freue und Tatendrang"
Während der Pandemie zeichnete sich Alexander Sixt den Angaben zufolge als Krisenmanager aus: Er übernahm Anfang 2020 die Leitung des Kostenmanagementprogramms "Phoenix" und realisierte Einsparungen von fast 600 Millionen Euro. Die beiden studierten Betriebswirtschaftler bedankten sich für das in sie gesetzte Vertrauen: "Wir begegnen dieser Aufgabe mit großer Freude und Tatendrang, aber vor allem auch mit tiefer Demut, Dankbarkeit und Respekt vor dem Lebenswerk unseres Vaters Erich und unserer Mutter Regine Sixt." (mas)