Von Martina Göres
Diesel und danach auch den Zweiliter-Benziner gibt es nicht mehr im Toyota-SUV RAV4, dafür seit geraumer Zeit zwei Hybridversionen. Mit dem brandneuen RAV4 Plug-in-Hybrid kommt jetzt noch eine Variante hinzu, die sich an der Steckdose aufladen lässt. Ihre Systemleistung von 306 PS katapultiert sie an die Spitze der Baureihe. Und auch in der gesamten Toyota-Produktpalette ist nur das Sport-Coupé GR Supra stärker als der RAV4 Plug-in-Hybrid.
Plug-in-Hybrid mit stattlicher Elektroreichweite
Für den Plug-in-Hybridantrieb hat Toyota die Leistung des 2,5-Liter-Benziners, der auch in den nicht aufladbaren Hybridversionen verbaut ist, von 178 auf 185 PS angehoben. Kombiniert ist der Vierzylinder mit zwei 134 und 40 kW starken Elektromotoren (182 und 54 PS) vorn und hinten. Damit sprintet das 4,60 Meter lange, allradgetriebene SUV binnen sechs Sekunden von 0 auf 100 km/h und wird bis 180 km/h schnell. Der – zugegebenermaßen realitätsfern errechnete – Normverbrauch liegt bei 1,0 Liter Super je 100 Kilometer, der Stromverbrauch wird mit 16,6 kWh angegeben.
Das neue Lithium-Ionen-Batteriepack unterhalb des Fahrzeugbodens fasst 18,1 kWh, das soll nach WLTP für eine elektrische Reichweite von 75 Kilometer reichen. Eine erste Ausfahrt mit dem auffallend komfortablen und gut gedämmten SUV absolvierten wir zunächst im reinen Elektromodus. Nach gut 60 Kilometern schaltete sich der Benziner hinzu. Mit drei weiteren Betriebsmodi entscheidet der Fahrer selbst, ob er im Hybridmodus unterwegs ist, also dem Fahrzeug die Wahl zwischen beiden Antrieben überlässt, ob er den Benziner nur für Leistungsspitzen nutzt oder – wenn auch wenig effizient – die Batterie über den Verbrenner wieder auflädt.
Sperrdifferenziale für leichten Offroad-Einsatz
An einer Wallbox mit 32 Ampere ist der RAV4 Plug-in-Hybrid binnen 4,5 Stunden aufgeladen. An der heimischen Steckdose dauert der Vorgang 7,5 Stunden. Für das mitgelieferte Typ-1-Ladekabel gibt es eine Extra-Abdeckung im Kofferraum. Der ist weiterhin gut zugänglich und ausreichend groß, der Ladeboden wird nach dem Umklappen der Rücksitzlehnen topfeben. Durch den um drei Zentimeter erhöhten Boden hat sich die Ladekapazität gegenüber den Hybridversionen um 60 Liter auf 580 bis 1604 Liter reduziert.
Für Ausflüge abseits befestigter Straßen ist das SUV mit sperrbaren Differenzialen ausgerüstet. Sie lassen sich über einen Schalter im Armaturenbrett aktivieren und leiten das Antriebsmoment zu den Rädern mit dem höheren Grip. Über Schaltwippen am Lenkrad lässt sich die Bremswirkung des Motors verstärken und so Energie zurückgewinnen.
Attraktive Leasingraten für Gewerbekunden
Toyota hat für das neue Topmodell der Baureihe, das sich von seinen Hybrid-Brüdern durch ein schwarzes Kühlergrill-Gitter, den dunklen Unterbodenschutz und eigenständige 18- und 19-Zoll-Alufelgen abhebt, vor allem gewerbliche Kunden im Blick. Das schon in der Basis gut ausgestattete Flaggschiff verfügt zum Preis von 39.908 Euro (alle Preise netto zzgl. USt.) serienmäßig über LED-Scheinwerfer, Parksensoren an Bug und Heck, Sitzheizung, Klimaautomatik und Rückfahrkamera.
Zwar beträgt der Aufschlag zum leistungsschwächeren, nicht aufladbaren RAV4-Hybrid mit Allradantrieb mehr als 6.500 Euro. Der in voller Höhe gewährte Elektrobonus von 6.750 Euro und die 0,5-Prozent-Dienstwagen-Besteuerung für Plug-in-Hybride machen den Stecker-SUV trotzdem auch preislich attraktiv.
Toyota bietet die Basisversion für Flottenkunden mit einer monatlichen Leasingrate von 399 Euro an, die jährliche Wartung ist inbegriffen. Inklusive Technikpaket mit Totwinkelwarner, kamerabasiertem Innenspiegel und elektrisch öffnender Heckklappe beträgt die Rate 449 Euro. Wer noch das Styling-Paket mit Zweifarblackierung, 19-Zoll-Alus und 360-Grad-Kamerasystem dazu bucht, kommt auf 505 Euro monatliche Leasingkosten oder einen Anschaffungspreis von 50.328 Euro.