In fünf Jahren will Fiat seine gesamte Produktpalette auf batterieelektrischen Antrieb umgestellt haben. Als reine Vollstromer sind schon heute der neue Fiat 500 und sein großer Bruder Ulysse unterwegs. Bis es bei den anderen Modellen so weit ist, sollen Mildhybride zur Fiat-Elektrifizierung beitragen. Unter der Haube vom Panda und vom 500er mit Verbrennungsmotor steckt schon seit einiger Zeit ein Dreizylinder-Benziner mit Mildhybrid-Antrieb. Jüngste Zugänge der italienischen Marke im Stellantis-Konzern sind der 500X Hybrid und der Tipo Hybrid. Das rundliche Mini-SUV und der kompakte Bravo-Nachfolger sind ab sofort ausschließlich mit Mildhybrid und 48-Volt-Technik erhältlich.
Fiat 500X und Tipo: 130-PS-Mildhybrid-Benziner mit Siebengang-Automatik
Mit der Hybridisierung von 500X und Tipo Hybrid flogen alle konventionellen Drei- und Vierzylinder-Benziner sowie der 130 PS-Diesel aus dem Programm. Stattdessen kombiniert Fiat in beiden Modellen einen 130 PS starken 1,5-Liter-Vierzylinder, einen im Getriebe integrierten Elektromotor mit 20 PS sowie eine kleine, nur 0,8 kWh fassende Batterie. Die Kraftübertragung auf die Vorderräder übernimmt generell ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Theoretisch können mit vollem Akku bei langsamem Tempo bis zu drei Kilometer elektrisch zurückgelegt werden.
Mildhybrid-Technologie soll für mehr Effizienz sorgen
Hauptsächlich soll der Mildhybrid-Antrieb die beiden Italo-Modelle aber beim Anfahren unterstützen und für bis zu elf Prozent geringere Verbräuche sorgen. Fiat gibt an, dass der Verbrenner bei Verbrauchsfahrten nach WLTP-Zyklus bis zu 47 Prozent der Zeit im Leerlauf vollständig entkoppelt sei, bei Stadtfahrten sogar bis zu 62 Prozent.
Die so ermittelten Normwerte von 5,1 Liter je 100 Kilometer im Tipo Hybrid und 6,6 Liter im 500X Hybrid lassen sich aber wohl nur mit sehr gemütlicher Fahrweise erreichen. Auf ersten Ausfahrten bei gemäßigtem Tempo durch italienische Stadtrandgebiete lagen wir um jeweils zwei Liter darüber. Die Mildhybrid-Technologie bietet aber noch mehr. So können die beiden Neulinge flüsterleise elektrisch ein- und ausparken, und die praktische Kriechfunktion sorgt im Stau oder Stop-and-Go-Verkehr in der Stadt für kurzes Vorwärtskommen ohne Druck aufs Gaspedal.
Bessere Ausstattung für die Mildhybride, aber deutlich teurer
Während Fiat mit den Maßnahmen die CO2-Emissionen seiner Pkw-Flotte reduzieren kann, müssen die Kunden für die neuen Mildhybride deutlich tiefer in die Tasche greifen als für die reinen Verbrenner. Das gilt vor allem für den kompakten Tipo, der vor sechs Jahren als einfaches, aber grundsolides Familienauto angetreten und zuletzt zu Preisen ab 16.798 Euro zu haben war (alle Preise netto zzgl. USt.) Jetzt werden mindestens 23.941 Euro fällig.
Allerdings sind die 4,37 Meter lange Schräghecklimousine und der um zwanzig Zentimeter längere und wie bisher ab 25.202 Euro teure Tipo Kombi als Mildhybride besser ausgestattet. LED-Scheinwerfer und Klimaautomatik sind serienmäßig, dazu kommen ein Infotainmentsystem mit berührungsempfindlichem 10,25-Zoll-Monitor und 16-Zoll-Felgen. Empfehlenswert ist das 840 Euro teure Businesspaket mit Navigation, Rückfahrkamera, adaptivem Tempomat und Lordosenstütze im Fahrersitz.
Rustikalere Cross-Variante für 500X und Tipo
Mit 24.361 Euro ist der 4,26 Meter lange 500X rund 4.200 Euro teurer geworden als sein nicht mehr lieferbarer Vorgänger mit 120 PS und Sechsgang-Handschaltung ohne Elektrounterstützung. Das auf dem Jeep Renegade basierende und immerhin 1.400 Kilogramm schwere Crossover, von nicht wenigen Cinquecento-Fans als „aufgeblasener 500er“ gescholten, ist wie bisher gegen 2.521 Euro Aufpreis auch mit faltbarem Stoffverdeck erhältlich. Eine etwas rustikaler gestaltete Cross-Variante ist für 500X wie für Tipo im Programm.
Technische Daten Fiat Tipo Kombi Hybrid:
- Segment: Kompaktklasse
- Karosserie: Fünftüriger Kombi
- Maße | Kofferraum: 4.571 x 1.792 x 1.514 mm | 580 - 1.650 l
- Benzinhybrid: 130 PS | 5,2 l | 119 g CO2 | ab 25.202 Euro
- Versicherung: KH: 18 | VK: 18 | TK: 19
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