Die gute Nachricht zuerst: Der Relevante Flottenmarkt präsentierte sich auch im April robust und ist weiter auf dem Wege der Erholung. Wie in den Monaten zuvor ließen Flottenmanager in 2023 mehr Fahrzeuge zu als Privatpersonen. Laut der aktuellen Dataforce-Erhebung ist das Wachstum mit 29 Prozent mehr als doppelt so hoch wie das Wachstum des Gesamtmarktes. Auch im Vergleich zu weiter zurückliegenden Jahren sortiere sich das Flottenmarktvolumen in den normalen Rahmen für einen April ein.
April-Ergebnis erschreckend niedrig
Ganz anders sieht es im deutschen Gesamtmarkt aus. Dort sei die Entwicklung besorgniserregend. Daran ändere auch ein Plus von 13 Prozent zum noch niedrigeren Vorjahresmonat wenig. Auf den ersten Blick können man zwar von einer weiteren Erholung sprechen, jedoch im Vergleich mit den Zulassungszahlen der Jahre vor Corona sei das April-Ergebnis erschreckend niedrig.
Dataforce zufolge wurden im April 2021, also mitten in der Corona-Pandemie, fast 27.000 Autos mehr zugelassen als im abgelaufenen Monat. Zum Vorkrisenniveau mit 311.000 Neuzulassungen im April 2019 und 314.000 Einheiten im April 2018 fehlen sogar mehr als 100.000 Einheiten. Als Gründe werden vor allem Produktionsausfälle durch Lieferengpässe bei Kabelbäumen wegen des Ukraine-Krieges genannt.
Privatmarkt kühlt weiter ab
Wenig überraschend kühlt auch der Privatmarkt weiter ab. Im April konnten sich die privaten Neuzulassungen mit einem Plus von 3,2 Prozent nur marginal von den schwachen Zahlen des Vorjahresmonats absetzen. Für die Kaufzurückhaltung nennt Dataforce Inflation, sinkende verfügbare Einkommen und steigende Zinsen als Gründe. Zudem würden auch Gebrauchtwagen wegen der fallenden Preise wieder interessanter werden.
Deutlich besser sieht es dagegen im Transportermarkt aus. Dort verzeichnete Dataforce im April 35.562 Neuzulassungen von leichten Nutzfahrzeugen und Pkw-Utilities. Ein Plus von acht Prozent zum ebenfalls schwachen April 2022. Der weitere Vergleich zeige jedoch, dass auch hier noch viel Luft nach oben sei. Im April 2021 wurden 45.000 Transporter zugelassen, 2019 sogar fast 54.000. Während der Relevante Flottenmarkt um zehn Prozent zulegen konnte, gaben dagegen die privaten Transporter-Zulassungen um zehn Prozent nach.
Vermieterzulassungen am erfreulichsten
Am erfreulichsten heben sich gemäß der aktuellen Dataforce-Erhebung indes die Vermieterzulassungen von der Gesamtmarktentwicklung ab. Im abgelaufenen Monat wurden 42 Prozent mehr neue Mietwagen angemeldet als im Vorjahresmonat. Doch auch hier kann der Vorjahresvergleich täuschen. 2022 waren kaum Fahrzeuge zur Auslieferung in diesen Kanal verfügbar. Tatsächlich erreichten die Autovermieter im letzten Monat laut Dataforce nur rund zwei Drittel des Vor-Corona Niveaus in diesem Kanal. (MN)