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Foto: Christian Frederik Merten
Modern gestylt und trotzdem alltagstauglich: der Ford Kuga.

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Ford Kuga: Außen modisch, innen praktisch

Die dritte Generation des Ford Kuga fällt mit runden Linien auf. Wir wissen: Das SUV kann noch viel mehr als modisches Design.

Von Christian Frederik Merten

SUVs liegen auch bei Ford im Trend. Der Kuga ist also ein typischer Vertreter seiner Marke, und ein erfolgreicher zugleich. Seit Anfang 2020 ist die dritte Generation des Kuga am Start, die bfp FUHRPARK & MANAGEMENT jetzt genauer unter die Lupe genommen hat.

Während sich der Kuga Nummer zwei stilistisch eher evolutionär präsentierte, zeigt die aktuelle Generation eine ganz eigene Linie. Ecken und Kanten muss der Betrachter beim Amerikaner aus Köln lange suchen, fließende Linien prägen seinen Auftritt. Charakteristisch sind der große sechseckige Grill, die ziemlich weit oben angeordneten Scheinwerfer und der lange Überhang vorn. Von der Seite fällt die ansteigende Fensterlinie auf, das Heck orientiert sich ebenfalls eindeutig an der aktuellen Ford-Linie und weist starke Parallelen zum Focus Turnier auf. Mit knapp 4,63 Metern Gesamtlänge positioniert sich das aktuelle Kuga am oberen Ende des C-SUV-Segments.

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Viel Platz in Fords mittelgroßem SUV

Auch innen präsentiert sich der Kuga als typischer Ford. Das Cockpit wirkt aufgeräumt und ist leicht zu bedienen. Auch die Innenraumqualität gibt wenig Grund zu meckern: Anders als in früheren Modellen achtet Ford mittlerweile auch auf eine gute Anmutung der Materialien, die wirklich billigen Kunststoffe sind aus dem Innenraum verschwunden. Unser Test-Kuga kam als ST-Line X, darüber rangiert nur noch die Topversion Vignale. Bedeutet für den Innenraum unter anderem 12,3-Zoll-Digitalinstrumente und Navi mit 8-Zoll-Touchscreen. Die Ford-typische blaue Hintergrundbeleuchtung der Instrumente ist nicht jedermanns Sache, und wie auch im Puma ist der Touchscreen über der Mittelkonsole nicht zu Fahrer geneigt. Das trübt die ansonsten makellose Bedienergonomie des Systems, das mit logischer Menüführung überzeugt.

Wie erwähnt zählt der Kuga zu den größeren Fahrzeugen seines Segments. Das spürt man auch im Innenraum. Denn nicht nur Fahrer und Beifahrer können sich über mehr als genug Platz freuen, sondern auch die Hinterbänkler. Und das gilt nicht nur für die Knie-, sondern auch für die Kopffreiheit. Zudem schluckt das SUV eine Menge Gepäck. Ist ein Reifenreparaturset an Bord, sind es  beim konventionellen Verbrenner 502 bis 1.534 Liter. Beim Plug-in-Hybrid passt mit 464 bis 1.481 Liter immer noch genug rein für einen Wochenend-Trip mit vier Personen. Die müssen allerdings damit leben, dass vor allem die Fondtüren des Kuga ziemlich blechern zufallen. Für ein Plus an Flexibilität sorgt die variabel verstellbare Rückbank des Ford-SUV.

Dreizylinder? Hat Ford drauf

Jetzt aber zum Antrieb: In unserem Kuga werkelte der Dreizylinder-Benziner namens 1.5 Ecoboost. Er leistet 120 oder 150 PS, wir fuhren die stärkere Version. Das bedeutet in jeden Fall Frontantrieb und Sechsgang-Handschalter, denn Allrad und Automatik gibt es für die beiden Einstiegsbenziner nicht. Aber: Auch diese Antriebskombination erweist sich im Alltag als absolut harmonisch. Zumal das Ford-Aggregat – anders als viele andere Dreizylinder –  akustisch auch als Vierzylinder durchgehen könnte. Das ansonsten typische Röhren und Vibrieren fällt nicht mal beim Beschleunigen auf. Auch das Getriebe zeigt sich von seiner besten Seite – es ist tadellos abgestimmt und die Gänge flutschen nur so rein. Insgesamt mit vielen Autobahn-Etappen genehmigte sich unser Kuga 8,0 Liter Super pro 100 Kilometer. Nimmt man eine gemixte Runde mit höherem Landstraßen-Anteil als Maßstab, standen nur 7,0 Liter auf dem Verbrauchszettel.

Besonderes Augenmerk legt man als Autotester bei Ford immer auch auf das Fahrwerk. War das doch jahrelang die Königsdisziplin der Kölner Ingenieure. Auch das Kuga-Fahrwerk ist nicht schlecht. Die zu erwartende Brillanz in der Abstimmung besitzt es aber nicht. Gerade auf kurzen Bodenwellen arbeitet es ziemlich holprig. Hier darf sich der Kuga eine Scheibe vom Focus abschneiden. Noch ein Wort zum Sitzkomfort: Auch nach langen Strecken steigt man entspannt aus dem Kuga. Gewünscht hätten wir uns allerdings etwas längere Sitzauflagen.

Die Mitte macht´s im Kuga – 150 PS für den Alltag

Insgesamt ein ausgewogenes Auto also, der Kuga. Ford bietet aber nicht nur ein breites Motorenprogramm, sondern auch zahlreiche Ausstattungslinien an. Schwierig also, den richtigen Kuga zu finden. Schauen wir zunächst auf die Benziner:

  • 120 PS sind aus unserer Sicht zu wenig für ein SUV vom Kaliber des Kuga, wir empfehlen mindestens die 150 PS des Testwagens (ab 25.840 Euro; alle Preise netto zzgl. USt.).
  • Alternativ stehen ein stärkerer Vollhybrid mit 190 PS Systemleistung und Allradantrieb (ab 31.723 Euro) sowie
  • der Plug-in-Hybrid mit 225 PS Systemleistung und Frontantrieb (ab 33.403 Euro) zur Wahl.

In beiden Hybrid-Modellen sorgt eine stufenlose Automatik für die Kraftübertragung. Mit 56 Kilometer rein elektrischer Reichweite ist der Plug-in-Hybrid förderfähig, aufladen lässt sich seine 14,4 kWh große Batterie aber nur einphasig mit maximal 3,6 kW Ladeleistung an der Wallbox.

Wer auf der Langstrecke sparen möchte, für den lohnt sich weiterhin der Blick auf den Diesel. Drei Selbstzünder-Leistungsstufen bietet Ford für den Kuga derzeit an – 120, 150 und 190 PS:

  • Die 120-PS-Variante gibt es immer mit Frontantrieb, serienmäßig mit Sechsgang-Handschalter (ab 26.345 Euro) oder optional mit Achtgang-Automatik (ab 28.025 Euro).
  • Für den 150-PS-Diesel bietet Ford folgende Alternative: Er ist als Mild-Hybrid mit Frontantrieb und Sechsgang-Handschalter (ab 27.941 Euro) oder als reiner Verbrenner mit Allradantrieb und Achtgang-Automatik (ab 30.966 Euro) bestellbar. Auch hier empfehlen wir die goldene Mitte des Leistungsangebots.
  • Der 190-PS-Selbstzünder steht immer als Allradler mit Automatikgetriebe ab 32.226 Euro in der Ford-Preisliste.

Kuga Titanium bietet, was man braucht

Kommen wir nun zur Ausstattungsempfehlung. Die Linie Trend fällt für uns sofort raus, die Basis gibt es nur mit dem schwächsten Benziner. Die handgeschalteten 150-PS-Varianten lassen sich als  Cool&Connect, Titanium, Titanium X, ST-Line, ST-Line X und Vignale konfigurieren, der Automatik-Diesel mit 150 PS ausschließlich als Cool&Connect, Titanium und ST-Line. Unsere erste Wahl heißt Titanium, und diese Linie ist für alle drei Antriebs-Favoriten bestellbar – und, wichtig für alle Stecker-Fans, übrigens auch für den Plug-in-Hybrid. Wichtige Gimmicks wie das Navi, die Online-Services „Ford Pass Connect“, induktives Smartphone-Laden, Parkwarner vorn und hinten oder Nebelscheinwerfer sind zwar schon im Cool&Connect an Bord. Dazu kommen im Titanium aber noch weitere empfehlenswerte Extras: die elektrisch anklappbaren Außenspiegel, die Zweizonen-Klimaautomatik, Digitalinstrumente, der automatisch abblendende Innenspiegel, der Regensensor, das schlüssellose Schließsystem oder auch die Rückfahrkamera.

Vor allem aber gibt es erst ab Niveau Titanium das aus unserer Sicht empfehlenswerte Fahrerassistenz-Paket (1.092 Euro). Auch das Technologie-Paket (1.345 Euro) mit adaptivem LED-Licht und Head-up-Display gibt es für den Kuga Cool&Connect nicht. Wer seinen Kuga draußen parkt, wählt noch das Winter-Paket I mit Frontscheiben- und Lenkradheizung (252 Euro). So ausgestattet, fahren unsere Kuga Titatnium für 28.529 Euro (1.5 Ecoboost Titanium) oder für 30.630 (2.0 Ecoblue MHEV mit Frontantrieb und Handschaltung) beziehungsweise33.655 Euro (2.0 Ecoblue mit Allrad und Automatik) vor.

Der Ford Kuga 1.5 Ecoboost ST-Line X in der Kurzkritik

Plus:

  • Gute Qualitätsanmutung im Interieur
  • Viel Platz
  • Gut abgestimmtes Getriebe

Minus:

  • Anordnung Touchscreen
  • Teils holpriges Fahrwerk
  • Kurze Sitzauflagen vorn

Technische Daten Ford Kuga 1.5 Ecoboost ST-Line X

  • Fünftüriges Kompakt-SUV mit fünf Sitzen
  • Länge/Breite/Höhe in mm: 4.628/1.883/1.650 mm
  • Reihendreizylinder-Benzinmotor
  • Leistung: 110 kW (150 PS)
  • Max. Drehmoment: 240 Nm bei 1.600 – 4.000 U/min
  • Höchstgeschwindigkeit: 195 km/h
  • Beschleunigung 9,7 s
  • Normverbrauch: 5,6 – 5,5 l
  • Testverbrauch: 7,0 l
  • CO2-Emission (Norm): 123 – 119 g/km
  • Kofferraumvolumen: 502 – 1.534 l
  • Tankinhalt: 54 l
  • Zuladung: 511 kg
  • Schadstoffklasse: Euro 6d-ISC-FCM
  • Effizienzklasse: A
  • KH/VK/TK: 17/21/24
  • Grundpreis Testwagen (netto zzgl. USt.): 31.303 Euro

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