Der Name täuscht: Hinter dem Mustang Mach-E steckt kein von einem Achtzylinder befeuerter Sportwagen, sondern Fords neuestes elektrisches SUV-Coupé mit sportlicher Ausprägung. Gleichwohl nimmt der bullige Stromer mit langer Haube, Mustang-Logo am Grill und dreiteiligen Rückleuchten Designanleihen am legendären Pony-Car.
Der Mustang Mach-E ist Fords erstes batterieelektrisches Volumenmodell für Europa. Für 2023 ist ein weiterer Vollstromer auf Basis des Modularen Elektro-Baukastens von Volkswagen angekündigt. Ambitioniertes Ziel von Ford ist es, alle Pkw-Modelle ab 2030 nur noch mit vollelektrischem Antrieb anzubieten.
Viel Platz und zwei Gepäckabteile
Platz gibt es reichlich im 4,71 Meter langen und 1,62 Meter breiten Fünftürer. Dank des üppigen Radstands von 2,98 Meter kommen bis zu drei Passagiere im Fond gut unter. Dahinter passen 402 bis maximal 1.420 Liter Gepäck bei umgeklappten Rücksitzlehnen. Praktisch ist das 81 Liter fassende Kunststoff-Staufach mit Wasserablauf unter der Fronthaube, das nasse Badesachen oder schmutzige Sportschuhe aufnimmt. Konventionelle Türgriffe gibt es keine, der Mach-E öffnet auf Knopfdruck oder über das entsprechend programmierte Smartphone.
Im Interieur lässt Teslas Model X grüßen: der Mustang Mach-E wird im Innenraum von einem 15,5 Zoll großen, vertikalen Touchscreen-Monitor dominiert, über den sich die meisten Funktionen ohne komplizierte Menüs intuitiv steuern lassen. Ein schmales Display vor dem Lenkrad zeigt die wichtigsten Informationen während der Fahrt. Das reduzierte Ambiente wirkt modern, die Materialien sind solide verarbeitet. LED-Licht, Zweizonen-Klimaanlage, Navigation, Rückfahrkamera, adaptiver Tempomat mit Staufunktion und induktive Ladeschale für Smartphones sind immer an Bord.
Heck- oder Allradantrieb und zwei Batteriegrößen
Der Mustang Mach-E kann mit Heck- oder Allradantrieb, mit flach zwischen den Achsen platziertem 75- oder 99-kWh-Lithium-Ionen-Akku (netto 68 und 88 kWh) für 400 bis 610 Kilometer Reichweite und – in Abhängigkeit von der Batteriekapazität – in je zwei Leistungsstufen geordert werden. Ab 39.412 Euro (alle Preise netto zzgl. USt.) steht der Mustang Mach-E in der Preisliste. Dafür gibt es die RWD-Standardversion mit kleiner Batterie und 269 PS. Alle Varianten des Elektro-SUVs kommen in den Genuss der vollen Umweltprämie in Höhe von 9.000 Euro.
In Kombination mit dem großen Akku leistet der Elektromotor 294 PS. Mit Allrad und zweitem E-Motor an der Vorderachse kommt der Mustang Mach-E auf 269 und 351 PS und beachtliche 580 Nm Drehmoment. Wir waren mit der stärksten Allradversion mit großer Batterie für 540 Kilometer Reichweite unterwegs. Nach 150 meist moderat gefahrenen Kilometern war der Akku noch zu 58 Prozent gefüllt, der Stromverbrauch lag bei 22 kWh je 100 Kilometer (18,7 kWh nach WLTP-Norm).
Dynamik und Beschleunigung des elektrischen Wildpferds sind angesichts des Gewichts von 2,2 Tonnen beachtlich. Lenkung und Fahrwerk wurden speziell für sportlich ambitioniertes Fahren in Europa abgestimmt. Überholmanöver werden zur lässigen Fingerübung, aber auch der Komfort kommt nicht zu kurz. Das Tempo wird generell bei 180 km/h begrenzt.
Gleichstromladen bis 150 kW möglich
Drei per Drehregler anwählbare Fahrmodi von „zahm“ bis „temperamentvoll“ verändern Lenkung, Gaspedalstellung, Ambientebeleuchtung und die Geräuschkulisse. Unterschiedliche Rekuperationsstufen gibt es nicht, das Elektro-Pony lässt sich aber nur mit dem Gaspedal bewegen und ohne Nutzung der Bremse bis zum Stillstand verzögern. Zwei Ladekabel gehören zum Serienumfang. An einer Schnellladesäule mit 150 kW kann in zehn Minuten Strom für bis zu 119 Kilometer nachgeladen werden. An der Wallbox mit 11 kW dauert es rund sechs Stunden, bis der Akku gefüllt ist.
Technische Daten Ford Mustang Mach-E 202103