Foto: Foto: Volvo
Foto: Volvo

Firmenwagenwissen

Fünf Mythen über Autofahrer

Um das Auto und sein Fahren ranken sich viele seltsame Mythen und wilde Theorien. Wir haben fünf auf ihren Wahrheitsgehalt abgeklopft.

Kann eine Zapfsäule explodieren, wenn man ein Handy nutzt?

Während das Rauchverbot jedem einleuchtet, sorgt der Smartphone-Bann häufig für Unverständnis. Doch der Hintergrund ist der gleiche: die Minderung des Brandrisikos. Dabei geht die Gefahr nicht vom Telefonieren aus, sondern vom Akku. Fällt dieser zu Boden, können Funken entstehen, die eventuell herum wabernde Benzindämpfe entzünden würden. Neuere Handys haben in der Regel fest eingebaute Akkus, Funkenflug beim Herunterfallen ist also unwahrscheinlich. Verboten ist das Telefonieren beim Tanken aber trotzdem.

Hilft ein Cent-Stück bei der Alkoholkontrolle?

Kaugummi, Knoblauch, Mundwasser – Hausmittel zum Austricksen der polizeilichen Atemalkoholkontrolle gibt es viele. Am populärsten ist wohl das Lutschen einer Kupfermünze; die dadurch sich im Speichel lösenden Ionen sollen die Elektronik des Messgeräts nachhaltig durcheinanderbringen und den Messwert in Richtung gering verfälschen. Andere Quellen behaupten, das Gerät würde gleich komplett aussteigen und gar keine Ergebnisse mehr liefern. Doch auch durch einen ganzen Mund voller Cent-Stücke lassen sich moderne Messgeräte nicht mehr in die Irre führen. Denn im Gegensatz zu den in den 50er-Jahren aufgekommenen „Blasröhrchen“ nutzen moderne Scanner keine chemische Reaktion mehr, die sich vielleicht vom Kupfer irritieren lassen würde, sondern messen die Leitfähigkeit des Atems oder „durchleuchten“ ihn mit Infrarotlicht. Kupfer, Kaugummi, Knoblauch – all das ist der Technik egal. Was aber offenbar wirklich hilft, ist, den Atem stark herunter zu kühlen. Bleibt nur die Frage, wie man den Beamten erklären will, dass man den Mund voller Eiswürfel hat.

Lohnt es sich, bei Kälte zu tanken?

Sparfüchse empfehlen, die Tankstelle bei möglichst kaltem Wetter anzufahren. Unter anderem solle man vor allem im Hochsommer möglichst frühmorgens Kraftstoff zapfen, wenn die Temperaturen niedrig und die physikalische Dichte der Energie speichernden Flüssigkeit entsprechend hoch ist. Ein Liter Benzin wiegt dann mehr und bringt einen auch entsprechend weiter. Oder umgekehrt: In der Mittagshitze dehnt sich Kraftstoff aus, sein Volumen wächst, ohne dass der Energiegehalt mitwachsen würde. Je zehn Grad Temperaturunterschied legt das Volumen grob gerechnet um ein Prozent zu. Bei einer kompletten Tankfüllung entspräche das einem Unterschied von einigen Cent. Allerdings lagern Tankstellen ihr Benzin in der Regel unter der Erde bei relativ konstanter Temperatur. Der Sommerhitze ist daher meist nur der Kraftstoffrest im Schlauch ausgesetzt – und nur diese kleine Menge verliert an Dichte und Energiegehalt pro Liter. Solch einen extrem geringen finanziellen Verlust dürfte wohl auch der größte Geizhals akzeptieren. Wer beim Tanken sparen möchte, sollte sich statt an der Temperatur, lieber direkt an der Tageszeit orientieren. Relativ günstig ist Sprit aktuell in der Regel zwischen 15 und 17 Uhr sowie 19 und 22 Uhr.

Ist ein Nylonstrumpf ein Keilriemen-Ersatz?

Der Strumpf-Trick klappt wirklich, allerdings nur bei älteren Autos. Und nur mit Nylonstrümpfen guter Qualität. Der Strumpf wird dann straff um die Riemenscheibe der Kurbelwelle und der Lichtmaschine gespannt, gegebenenfalls muss auch die Wasserpumpe eingespannt werden. Knoten rein, Enden abschneiden und fertig. Das funktioniert jedoch nur bei einteiligen Riemenscheiben, bei zweiteiligen Exemplaren verschwindet der Strumpf in der Lücke. Dort kann Paketklebeband eine Alternative sein: Es ist auf Zug extrem reißfest, darf aber nicht mit Öl oder Schmutz in Berührung kommen, sonst klebt es nicht mehr. Bei neueren Autos funktioniert der Strumpf-Trick aber nicht mehr. Dort kommen in der Regel nicht mehr einfache Keilriemen, sondern stärkere Rippenriemen zum Einsatz. Dieser treibt auch nicht mehr – wie etwa beim VW Käfer – nur die Lichtmaschine an, sondern zahlreiche weitere Nebenaggregate wie etwa die Servopumpe für die Lenkung oder den Klimakompressor. Dadurch wächst die Länge des Riemens, so dass man schon einer ziemlich großen Dame die Strümpfe abschwatzen müsste.

Setzt Zucker im Tank das Auto schachmatt?

Dass der Motor nach Zuckerzusatz sofort kaputt ginge, ist ein Mythos. Anders als man vermuten könnte, löst sich Zucker nicht in Benzin oder Diesel auf. Die aus Comic und Co. bekannte Klebemasse entsteht also gar nicht erst. Trotzdem ist davon abzuraten, Zucker oder andere Fremdstoffe in den Tank zu kippen. Denn selbst kleinste Teilchen können schwere Schäden anrichten. Etwa am Kraftstofffilter, an den Einspritzdüsen oder an der Kraftstoffpumpe. Die resultierenden Schäden sind unter Umständen gar nicht sofort zu bemerken, können aber teure Folgen haben.

Quelle: spotpress.de/Holger Holzer/SP-X

Foto: Volvo

Tipps & News rund um Fuhrparkmanagement und betriebliche Mobilität:der fuhrpark.de-Newsletter

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen fuhrpark.de-Newsletter!