Keine Katerstimmung. Zumindest im Januar kommen Industrie und Handel bei den Neuwagen-Zulassungen mit einem blauen Auge davon. Etliche Experten hatten nach der Jahresendrallye im Dezember des vergangenen Jahres einen deutlichen Einbruch befürchtet. Dazu ist es nicht gekommen, wie der Januar-Trend von Dataforce zeigt. Demnach gab der deutsche Pkw-Markt im ersten Monat des Jahres nur wenig nach. Das Minus beträgt trotz der Zulassungsspitze im Dezember aufgrund der signifikanten Änderungen bei der Innovationsprämie ab Jahreswechsel im Vergleich zum Vorjahresmonat lediglich moderate 2,6 Prozent.
Zulassungsminus beträgt lediglich moderate 2,6 Prozent
Gründe dafür seien laut Dataforce vor allem die stark gestiegenen Verbrenner-Zulassungen sowie ein zusätzlicher Arbeitstag. Zum ersten Mal seit Februar 2021 weist die Bilanz zudem den Flotten- vor dem Privatmarkt aus. So wurden im soeben zu Ende gegangenen Januar 60.985 neue Dienstwagen auf die Straße gebracht, während die Anzahl der neuen Privatfahrzeuge nur 56.700 Einheiten betrug. Die Neuzulassungen im Relevanten Flottenmarkt wuchsen dabei um 3,8 Prozent.
Flottenmarkt sorgt für Erholung bei Transportern
Erfreulicherweise scheint sich auch der Markt für leichte Nutzfahrzeuge etwas zu erholen. Nach dem schwierigem Jahr 2022, in dem die Nachfrage weitaus größer war als die verfügbaren Fahrzeuge, stehen hier gemäß aktueller Dataforce Auswertung die Zeichen auf spürbare Besserung. Transportern und Pkw-Utilities generieren 13,5 Prozent Wachstum. Auch das bereinigte Volumen nach Arbeitstagen kletterte um immer noch sehr ordentliche 10,3 Prozent. Deutlich mehr als die Hälfte der neu zugelassenen Transporter entfielen dabei auf den Relevanten Flottenmarkt, dessen Neuzulassungen um 19,4 Prozent zulegen konnten. Auch Fahrzeughandel (+28,9 Prozent) und Autovermieter (+34,2 Prozent) registrierten deutlich mehr Einheiten als vor Jahresfrist.
Pkw-Privatmarkt und vor allem PHEVs produzieren tiefrote Zahlen
Ganz anders sieht es dagegen im deutschen Pkw-Privatmarkt aus, der im Januar 2023 mit einem Minus von satten 12,1 Prozent tiefrote Zahlen schreibt. Ähnlich schaurig ist die Bilanz beim Fahrzeugbau mit -15,2 Prozent und dem Fahrzeughandel mit -9.3 Prozent. Wenig überraschend mussten im Januar auch Teilzeit- und Vollstromer ordentlich Federn lassen. So ging laut Dataforce der Marktanteil bei Steckerfahrzeugen (BEV + PHEV) nach den Änderungen beim Umweltbonus auf 15 Prozent zurück. Insbesondere die Nachfrage nach Plug-In Hybriden (PHEV) sei eingebrochen. Im Vergleich zum Vergleichsmonat des Vorjahres gingen die Neuzulassungen um empfindliche 53,2 Prozent zurück, der Marktanteil schrumpfte auf klägliche 4,9 Prozent. Verbrenner legen zu, Vollstromer erholen sich von Bonus-Delle bald
Verbrenner legen zu, Vollstromer erholen sich von Bonus-Delle bald
Im Vergleich dazu hätten sich die batterie-elektrischen Antriebe (BEVs) recht gut gehalten. Der Rückgang zum Januar 2023 sei zwar auch niedrig zweistellig betrage gegenüber den PHEVs indes vergleichsweise eher erträgliche 13,2 Prozent. Denn sobald der Einfluss der vorgezogenen Käufe abnehme, würden die BEV-Zulassungen somit trotz gekürzter Prämie wieder wachsen. Aktuell liegt ihr Marktanteil Dataforce zufolge mit 10,1 Prozent jedoch so niedrig wie seit Februar 2021 nicht mehr. Ebenfalls wenig verwunderlich stiegen im ersten Monat des Jahres dementsprechend stark die Zulassungen bei den Benzinern - inklusive Mild-Hybrids - um 8,4 Prozent und die Dieselzulassungen erhöhten sich ebenfalls um 1,8 Prozent.