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bfp-Fahrtest

Günstig und viel Platz: der Škoda Scala 1.6 TDI

Der Skoda Scala bietet viel Auto fürs Geld. Wir haben uns den Fünftürer mit dem für Flottenkunden interessanten 115-PS-Diesel genauer angeschaut.

Von Martina Göres

Eigentlich ist der Skoda Scala ein Bruder des VW Polo. Wie dieser nutzt er die MQB-A0-Plattform des Konzerns, auf der außerdem auch der Audi A1 und der Seat Ibiza basieren. Tatsächlich haben die Tschechen die Abmessungen des Scala aber derart gestreckt, dass der 4,36 Meter lange Nachfolger des Rapid Spaceback aus dem Kleinwagensegment in die Kompaktklasse herausfährt. Den brandneuen VW Golf VIII beispielsweise überragt er um acht Zentimeter, und auch beim Radstand hat er mit 2,65 Meter die Nase vorn.

Optisch macht der kombiähnliche Scala, dessen lateinischer Name zu Deutsch Treppe bedeutet, einiges her. Als erster Serien-ŠSkoda in Europa trägt er den Marken-Schriftzug in großen Einzelbuchstaben auf dem Heckdeckel. Besonders ansprechend wirkt das in Kombination mit der auf Wunsch bis weit in die Kofferraumklappe reichenden, verlängerten Heckscheibe.

Die Ergonomie passt im Skoda Scala

Im Innenraum wechseln sich weiche Oberflächen im aufgeräumten Armaturenbrett mit hartem Kunststoff in den Türverkleidungen ab. Die Verarbeitung des Scala ist top, das Lenkrad liegt griffig-solide in der Hand, die gut gepolsterten Sitze sind ausreichend groß und bequem. Auch die Bedienung gibt keinerlei Rätsel auf, Schalter und Bedienelemente sind im Kompakten da, wo man sie vermutet.

Erstmals ist auf Wunsch ein digitales Cockpit mit fünf verschiedenen Ansichten erhältlich, unser Test-Scala hatte aber analoge Rundinstrumente. Die Sicht nach hinten könnte vom Fahrerplatz aus besser sein, Parksensoren am Heck helfen beim Rangieren. Trotzdem empfehlen wir die 243 Euro teure Rückfahrkamera (alle Preise netto, zzgl. 19 Prozent Umsatzsteuer).

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Viel Platz für Passagiere und Gepäck

Das Raumangebot ist üppig, Knie-, Schulter- und Kopffreiheit sind im Scala so großzügig bemessen wie im größeren Octavia. Selbst ein 1,97 Meter großer Mitfahrer kam im Fond bequem unter und konnte die Beine ausstrecken. Größer als bei vielen Wettbewerbern ist auch der Kofferraum. Hinter der auf Wunsch elektrisch aufschwingenden Heckklappe ist Platz für 467 Liter Gepäck, nach dem Umklappen der im Verhältnis 60:40 geteilten Rückbank können bis zu 1.410 Liter verstaut werden. Leider wird der Laderaum nicht ganz eben, auch der doppelte Boden kann dies nicht ausgleichen.

Vier Verzurrösen und zwei Taschenhaken sind in jedem Kofferraum vorhanden. Die Ladekante ist mit 66 Zentimeter Boden angenehm niedrig. Clevere Details: die auf einer Seite gummierte Kofferraumwendematte lässt sich gut reinigen, und das an der Innenseite der Heckklappe befestigte Gepäcknetz finden wir einfach praktisch.

Der Skoda Scala harmoniert gut mit Diesel und DSG

Ein Einliter-Dreizylinder-Benziner in zwei Leistungsstufen mit 95 und 115 PS, ein 1,5-Liter-Vierzylinder-TSI mit 150 PS und Zylinderabschaltung sowie der von uns bewegte 1,6-Liter-TDI mit 115 PS bilden die Motorenpalette im Skoda Scala. Der für Vielfahrer empfehlenswerte Diesel zeigte sich im Test agil und durchzugsstark, wenn auch bei niedrigen Drehzahlen etwas brummig. Mühelos und ohne nennenswerte Windgeräusche wird die Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h erreicht, die Bremsen packen kräftig zu. Dank des langen Radstands bügelt der Wagen die meisten Unebenheiten in der Fahrbahn gut weg.

Wer sich auf der Autobahn etwas zügelt, kann den Verbrauch auf deutlich unter sechs Liter drücken. Im Schnitt genehmigte sich der Scala 6,5 Liter je 100 Kilometer. Das unauffällig-sanft schaltende Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe für 1.512 Euro, mit dem der Testwagen kombiniert war, können wir auf jeden Fall empfehlen.

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Drei Ausstattungslinien für den Skoda Scala

Der 115 PS-Diesel steht in der Scala-Basisversion Active für 18.067 Euro in der Preisliste. LED-Tagfahr- und Abblendlicht sind ebenso serienmäßig wie ein Frontradar mit automatischer Notbremse sowie ein Spurhalteassistent, der das Fahrzeug beim Überfahren der Mittellinie ohne Blinker recht rüde zurück in die Spur lenkt. Wer das nicht will, muss den Assistenten bei jedem Motorstart aufs Neue lahmlegen, was immer mehrere Arbeitsschritte erfordert. Die Klimaanlage ist erst ab der mittleren Ausstattung Ambition (20.462 Euro) an Bord.

Unser Skoda Scala fuhr in der höchsten Ausstattung Style vor. Sie kostet 1.680 Euro mehr als Ambition und kommt mit Zweizonen-Klimaautomatik, beheizbaren Vordersitzen, höhenverstellbarem Beifahrersitz, DAB+-Radio und 17-Zoll-Leichtmetallfelgen. Drei Infotainmentsysteme stehen zur Wahl – die mittlere Variante mit dem Namen Bolero ist inklusive Acht-Zoll-Touchscreen ebenfalls an Bord. Wer die 1.000 Euro für ein Navigationssystem (im Paket mit digitalem Instrumententräger) sparen will, spiegelt seine Smartphone-Navigation auf den Bildschirm in der Mittelkonsole.

Wir raten mindestens zur mittleren Ausstattung Ambition und empfehlen zusätzlich das nur für diese Linie verfügbare Komfortpaket mit

  • Zwei-Zonen-Klimaautomatik
  • beheizbaren Vordersitzen
  • höhenverstellbarem Beifahrersitz
  • schlüssellosem Zugangs- und Start-Stopp-System
  • und elektrischer Heckklappenbedienung

zum Preis von 882 Euro. Einzeln summieren sich diese Ausstattungen auf 1.058 Euro. Ein Gepäcktrennnetz erfordert immer zusätzliche 160 Euro. Für längere Autobahntouren ohne Stress bietet sich der adaptive Tempomat an, der in Verbindung mit DSG im Stau automatisch wieder anfährt. Er ist auch in der höchsten Ausstattung aufpreispflichtig und kostet 327 Euro extra.

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Businesspaket für Gewerbekunden

Skoda hat für den Scala darüber hinaus auch ein Businesspaket geschnürt. Es kostet für Style 1.160 und für Ambition 1.571 Euro und umfasst folgende Ausstattung:

  • Navigationssystem Amundsen mit 9,2-Zoll-Bildschirm
  • 10,2 Zoll großes digitales Kombiinstrument
  • Sprachsteuerung
  • digitaler Radioempfang DAB+
  • Apple Car Play
  • Phonebox inklusive induktiver Aufladefunktion
  • Gepäcktrennnetz
  • Remote Access (Laufzeit 3 Jahre)
  • Infotainment Online (Laufzeit 3 Jahre)

Der Skoda Scala 1.6 TDI Style in der Kurzkritik:

Plus:

  • Gute Raumausnutzung
  • Großer Kofferraum
  • Sparsamer Dieselmotor

Minus:

  • Motor im unteren Drehzahlbereich brummig
  • Nerviger Spurhalter
  • Wichtige Optionen kosten auch für die höchste Ausstattung Aufpreis

Technische Daten Skoda Scala 1.6 TDI:

  • Fünfsitzige, fünftürige Schräghecklimousine der Kompaktklasse
  • Länge/Breite/Höhe: 4.362/1.793/1.471 mm
  • Frontantrieb mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe
  • Motor: Diesel, Reihenvierzylinder, Turbo
  • Leistung: 85 kW/115 PS
  • Drehmoment: 250 Nm bei 1.500 - 3.250 U/min
  • Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
  • Beschleunigung 0-100 km/h: 10,1 s
  • Verbrauch: 4,1 l
  • Testverbrauch: 6,5 l
  • CO2-Emission: 108 g/km
  • CO2-Effizienzklasse: A
  • Emissionsklasse: Euro 6d-Temp
  • Kofferraumvolumen: 467 – 1.410 l
  • Tankinhalt: 50 l + 12 l SCR
  • Zuladung: 505 kg
  • Preis Testwagen netto: 29.751 Euro

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