Der siebensitzige Hyundai Staria sieht futuristisch aus. Im Innern ist er allerdings ein konventionelles Auto
Foto: Clemens Noll-Velten
Der siebensitzige Hyundai Staria sieht futuristisch aus. Im Innern ist er allerdings ein konventionelles Auto

Inhaltsverzeichnis

bfp-Fahrtest

Hyundai Staria: Ein echter Hingucker

Ein neuer Stern am Großraum-Limousinen Himmel. Mit dem Staria bietet Hyundai einen geräumigen und gleichermaßen futuristisch designten Luxusbus. Wir haben ihn uns genauer angeschaut.

Als Nachfolger des H1-Travel hat Hyundai mit dem Staria wieder einen Personentransporter hierzulande im Rennen. Er tritt gegen die etablierten Vans Mercedes V-Klasse und VW Multivan an. Das Design des Staria erinnert an ein Shuttle des Raumschiff Enterprise The Next Generation. Markant sind die klaren Formen, der riesige Kühlergrill, der dünne LED-Streifen über den tiefen Scheinwerfern an der Front und die langen LED-Rückleuchten in Pixel-Optik. Beeindruckend sind auch die Maße des Siebensitzers: Mit einer Gesamtlänge von 5,25 m, einer Breite von 1,99 m und einer Höhe von 1,99 m passt er auch in viele Parkhäuser.

Technisch konventionelles Auto

Bei einem so futuristischen Design vermutet man auch einen entsprechenden Antrieb. Zwar stellen die Koreaner einen Brennstoffzellenantrieb in Aussicht, doch wann das sein wird, steht noch in den Sternen, was auch für die E-Version des Staria gilt. Und so treibt bislang ausschließlich der aus dem Hyundai Santa Fe und dem Kia Sorento bekannte 2,2 -Liter-Dieselmotor den Van an. Dieser leistet hier 177 PS und stellt sein maximales Drehmoment von 430 Newtonmetern bereits ab 1.500 U/min zur Verfügung. Die serienmäßige Achtgang-Automatik hat also leichtes Spiel damit, den immerhin 2,4 Tonnen schweren Staria bis auf die Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h voranzubringen. Bei unseren Testfahrten gönnte sich der Staria im Schnitt 10,8 Liter Diesel auf 100 Kilometer (WLTP: 8,9 Liter) und das bei ausgewogener Streckenwahl (Stadt, Land, Autobahn). Auf den typischen Personentransporter-Kurzstrecken verbrauchte der Van stolze 15 Liter im Schnitt aus dem 75 Liter umfassenden Tank. Wie stark eine Start-Stopp-Automatik den Verbrauch senken würde, bleibt offen, da sie für den Staria nicht angeboten wird.

Optional gibt es für den Staria auch einen intelligenten Allradantrieb (HTRAC), mit dem unser Testwagen ausgestattet war. Dieser schickt im Regelfall 100 Prozent der Antriebskraft auf die vorderen Räder. Je nach Bedarf kann er die Verteilung an Vorder- und Hinterachse variabel bis zum 50/50-Split vornehmen. Per Tastendruck lässt sich die gleichmäßige Verteilung auch fixieren. Die 4WD-Option ist vor allem für diejenigen interessant, die den kleinen Gepäckraum (117 – 431 Liter) mit einem Anhänger erweitern wollen, denn viel Gepäck oder ein Kinderwagen passen nicht in das kleine Ladeabteil. Als Zugpferd geht er mit seinen 1.500 Kilogramm Anhängelast allerdings auch nicht durch. Hier können V-Klasse und T6.1 Multivan mit 2.500 Kilogramm deutlich mehr an den Haken nehmen.

Insgesamt ist vom Motor und den Außengeräuschen im feudalen Innenraum kaum etwas zu hören. Die Dämmung ist sehr gut und Passagiere und Fahrer gleiten sanft von A nach B. Und das gelingt, trotz eines Radstands von 3,27 m und straffen Fahrwerks, sehr gut. Ein Luftfahrwerk oder adaptive Dämpfer, wie es Mercedes beziehungsweise VW gegen Aufpreis für ihre Vans anbieten, gibt es für den Staria nicht.

Loungeatmosphäre

. Zur Entspannung lassen sich die beiden Sessel auch in Liegeposition bewegen inklusive anpassbares Bein- und Fußpolster.
Foto: Clemens Noll-Velten
. Zur Entspannung lassen sich die beiden Sessel auch in Liegeposition bewegen inklusive anpassbares Bein- und Fußpolster.

Fahrer und Mitreisende der zweiten Reihe sitzen auf luxuriösen Sesseln, die elektrisch mehrfach einstellbar sind. Fahrer und Beifahrer trennt ein Kühlbox ähnlicher Kasten, der viel Stauvolumen bietet, allerdings keine Kühlung. Die Sessel der zweiten Reihe lassen sich zudem auf einem Schienensystem nach vorne und hinten sowie zur Seite verschieben. Sie sind allerdings nicht drehbar und nur in Fahrtrichtung positionierbar. Zur Entspannung lassen sich die beiden Sessel auch in Liegeposition bewegen inklusive anpassbares Bein- und Fußpolster. Alle Sessel sind mit Heizung und Belüftung ausgestattet. Für die Mitreisenden ist für Komfort gesorgt. Getränke finden im ausklappbaren Becherhalter am hinteren Ende der Mittelkonsole einen sicheren Platz. Jacken oder Taschen können an den Lehnen der Vordersitze aufgehängt werden. Während USB-Anschlüsse reichlich vorhanden sind, sucht man Klapptische vergeblich. Die Seitenfenster der zweiten und dritten Sitzreihe lassen sich allerdings nur mechanisch öffnen. Die dritte Reihe ist eine Sitzbank, auf der drei große Passagiere bequem Platz haben. Sie ist klapp- und schiebbar hat allerdings, nicht wie die Einzelsitze eine Reihe vorher, keine Isofix-Verankerungen für Kindersitze. Um auf die hinteren Plätze zu kommen, muss man den schmalen Gang zwischen den Einzelsitzen der zweiten Reihe nehmen.

Das Navigationssystem, dessen Anzeige den 10,25 Zoll großen Touchscreen-Monitor in der Mittelkonsole nutzt, weist den Weg dank Online-Zugang auch mit Echtzeit-Verkehrsdaten.
Foto: Clemens Noll-Velten
Das Navigationssystem, dessen Anzeige den 10,25 Zoll großen Touchscreen-Monitor in der Mittelkonsole nutzt, weist den Weg dank Online-Zugang auch mit Echtzeit-Verkehrsdaten.

Der Arbeitsplatz des Fahrers ist sehr bequem. Die Instrumente sind ergonomisch angeordnet und gut ablesbar. Vom Straßengeschehen bekommt man über die große Frontscheibe und die weit nach unten gehenden Seitenfenster viel mit. Der Blick nach hinten wird kamerabasiert unterstützt, sowie der Tote-Winkel über ein Kamerabild im digitalen Instrumententräger eliminiert. Wer die Passagiere während der Fahrt im Blick behalten möchte, bekommt mit der im Dachhimmel eingebauten Weitwinkel-Kamera ein gutes Bild – auch im Dunkeln – im Bildschirm des Infotainment-Displays angezeigt. Positiv fiel uns die Gegensprechanlage auf, die dem Fahrer entspannt ermöglicht, die Gäste auf den hinteren Sitzen zu informieren, z.B. bei einer Stadtrundfahrt.

Das kostet der Staria

Hyundai positioniert den Staria in Deutschland als luxuriöse Großraumlimousine ab 47.185 Euro an (alle Preise netto zzgl. USt. / 4WD: 1.680 Euro Aufpreis). Den Siebensitzer gibt es nur in der Ausstattungsvariante Signature und nur mit dem 170 PS starken Dieselmotor. Dafür wird in das Fahrzeug fast alles reingepackt, was Hyundai im Zubehörregal anzubieten hat. So gehören sämtliche aktuelle Sicherheitsassistenten genauso zum Ausstattungsumfang, wie ein umfangreiches Infotainmentsystem mit Bose-Soundanlage und Nappa-Lederbezüge für die Sitze. Lediglich für ein Panoramaglasdach (1.000 Euro) und verschiedene Lackfarben (ab 278 Euro) muss extra gezahlt werden. Fuhrparkmanager können mit moderaten 62,54 Cent Betriebskosten pro Kilometer rechnen und einer Garantie von drei Jahren.

Fazit

Der Hyundai Staria hebt sich durch sein futuristisches Design von seinen Mitbewerbern ab. Überzeugen kann er als Personentransporter, um sieben Personen bequem und komfortabel ohne viel Gepäck von A nach B zu befördern. Was fehlt ist allerdings eine flexible Nutzung der Sitze. Dennoch punktet er in Sachen Preis, Ausstattung und Kosten – hier sind die klassischen Mitbewerber bei gleicher Ausstattung um die Hälfte teuer. Im nächsten Jahr will Hyundai weitere, weniger luxuriöse Varianten und einen Kastenwagen anbieten, der Kurierfahrer und Handwerker locken soll.

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