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Über 30 Fahrzeuge im Einsatz

Im Elektroauto unterwegs: Pflegekräfte unter Strom

Ein DRK-Pflegedienst ist seit einigen Jahren fast ausschließlich mit Elektroautos unterwegs. Völlig reibungslos funktioniert der Alltag aber nicht.

Von Wolfgang Schäffer

Ein 2013 gestartetes Forschungsprojekt mit der Fachhochschule (FH) in Bielefeld mit Stromern lief so gut, dass sich Geschäftsführung und Fuhrparkmanagement des Pflege- und Betreuungsdienstes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Ostwestfalen-Lippe (OWL) entschlossen, mehr und mehr auf Elektroautos umzustellen. Inzwischen sind die Pflegekräfte tagtäglich mit sieben DRK-eigenen und 26 geleasten Stromern auf Tour.

Electrify hat ausschließlich Elektroautos im Leasing

Leasingpartner ist seit der konsequenten Umstellung vor zwei Jahren die Electrify GmbH. Die hatte Großschlachter Robert Tönnies aus Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh, Neffe des Schalke-Vorstands Clemens Tönnies, Anfang 2016 in Bielefeld als reines Elektroauto-Leasingunternehmen gegründet. Aktuell umfasst die Electrify-Fahrzeugflotte etwa 360 Elektroautos. Ende dieses Jahres sollen es 500 bis 600 Stromer sein.

Die Autos sind je zur Hälfte von gewerblichen und privaten Nutzern geleast. Die prominentesten Vertragspartner sind das Deutsche Rote Kreuz und Bethel pro Werk, die sich um die Beschäftigung, Qualifizierung und Ausbildung von Menschen mit Behinderung kümmern.

Elektroauto Renault Zoe ist „besonders gefragt“

Als Leasingfahrzeuge stehen als Einstieg der Peugeot Ion oder der Citroën C-Zero (interne Bezeichnung E1), Renault Zoe (E2), BMW i3 (E1 pro) und der E-Berlingo als Kastenwagen (E3) zur Verfügung. E1- und E1pro-Autos kauft Electrify europaweit als Gebrauchtwagen, bereitet sie auf, um sie dann zu verleasen. E2- und E3-Modelle gehen generell als Neufahrzeuge ins Leasinggeschäft. „Besonders gefragt ist bei den Kunden derzeit der Zoe“, sagt Marc Jünger, Prokurist bei Electrify. Mit einem 41-kWh-Akku komme der Stromer auf eine echte Reichweite von um die 250 Kilometer. An der Wallbox, die auf Wunsch bei den Kunden installiert werde, sei die Batterie in gut zwei Stunden wieder geladen.

Mitarbeiter sind mit den Elektroautos zufrieden

Genau aus dem Grund hat sich auch das DRK in OWL entschieden, überwiegend den Zoe an den unterschiedlichen Standorten des Gebiets mit den Städten Bielefeld, Gütersloh, Herford oder Minden einzusetzen. „Unsere knapp 400 Mitarbeiter im Pflege- und Betreuungsdienst sind mit den Autos zufrieden“, sagt Geschäftsführer Ralf Großegödinghaus.

„Ein Problem bereitet manchmal das Aufladen“

Auch Fuhrparkleiter Ullrich Baumgartner weiß, dass es so gut wie keine Schwierigkeiten gibt. „Ein Problem bereitet manchmal das Aufladen. Wenn der Ladevorgang läuft und ein Mitarbeiter dann noch einmal den Wagen öffnet, um etwas aus dem Innenraum zu holen, wird das Laden unterbrochen und muss neu gestartet werden. Das wird immer wieder mal übersehen. Sehr zum Leidwesen des Mitarbeiters, der später losfahren will, aber ein Fahrzeug mit einem Akku ohne Energie vorfindet.“

Auch sonst ist das Laden nach den Worten Baumgartners nicht ganz unproblematisch. „Wir haben in unserer Tiefgarage in Bielefeld beispielsweise zwar vier Wallboxen installiert. Doch nur zwei davon können gleichzeitig betrieben werden. Also haben wir eine Zeitschaltuhr eingebaut, die entsprechend der Ladezeit die Boxen ein- beziehungsweise ausschaltet.“

Lademöglichkeiten sind für die Stromer das Wichtigste

Großegödinghaus weist darauf hin, dass bei Wohnkomplexen, die für betreutes Wohnen neu in Betracht kämen, immer darauf geachtet werde, dass es Lademöglichkeiten gebe. „Gerade im ländlichen Raum mit langen Fahrstrecken ist das wichtig, um die Mobilität unserer Mitarbeitet sicherzustellen.“

Rundum-sorglos-Paket für die Elektroauto-Flotte

Fuhrparkleiter Baumgartner ist es zudem wichtig, dass Electrify mit E-Flat ein Rundum-sorglos-Paket anbietet. Ob Wartung, Versicherung oder auch Akku-Risiko – alles ist damit abgedeckt. Die Nettokosten dafür liegen laut Jünger bei 83 Euro pro Monat (Laufleistung 10.000 Kilometer pro Jahr).

Ansonsten liegen die Leasinggebühren (netto) für E1-Modelle bei 117 Euro im Monat. Für den E1pro werden ab dem vierten Monat 251 Euro fällig, im ersten Vierteljahr sind es 167 Euro. Die sind es in dem Zeitraum auch für den E2, der danach 235 Euro kostet. Ein E3-Fahrzeug schließlich kostet nach 99 Euro im ersten Vierteljahr 149 Euro pro Monat.

Alle Preise sind auf eine Gesamtlaufzeit von 10.000 Kilometern pro Jahr ausgelegt, enthalten ist die Batteriemiete. Zusätzlich fällt generell eine einmalige Bereitstellungsgebühr von 335 Euro an.

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