Im Kia-Modellprogramm hat der Sportage schon seit 1993 einen festen Platz. Die fünfte Generation des kompakten SUV will VW Tiguan und Co. jetzt mit auffälligerem Design, mehr Platz und modernen Assistenzsystemen Paroli bieten. Optisch bricht der um drei Zentimeter auf eine Länge von 4,52 Meter gestreckte Fünftürer radikal mit seinem Vorgänger und nimmt Anleihen an Kias erstem Elektromodell EV6. Scharfe Linien im schnittigen Blechkleid ersetzen die rundlichen Formen der letzten Generation des Kia Sportage. Keine Frage, die neueste Generation des Kompakt-SUVs fällt auf.
Umschaltbare Touchscreen-Leiste für einfachere Bedienung
Innen präsentiert sich der Neuling modern und wertig. Viele Elemente wurden aus dem EV6 übernommen, auf ein Head-up-Display müssen Sportage-Piloten allerdings verzichten. Futurisch wirkt das gewölbte Panoramadisplay, das das digitale Kombiinstrument und den berührungsempfindlichen 12,3-Zoll-Bildschirm vereint. Darunter liegt eine mit Sensortasten versehene Touchscreen-Leiste, die sich per Fingertipp umschalten lässt. Wahlweise können so das Infotainmentsystem oder die Klimaanlage bedient werden, ohne tief ins Menü eintauchen zu müssen.
Ein echter Sicherheitsgewinn sind die Totwinkel-Monitore, die den Bereich rechts oder links neben dem Fahrzeug im Instrumentendisplay anzeigen, wenn der Blinker gesetzt wird. Nicht nur Dienstwagenfahrer werden die in die Lehnen der Vordersitze integrierten Taschenhaken und Halterungen für Kleiderbügel zu schätzen wissen. Die Platzverhältnisse im Kia Sportage sind gut, auch im Fond. Hinter der auf Wunsch elektrischen Heckklappe des Kompakt-SUVs steht je nach Motorisierung ein Standard-Ladevolumen von 526 bis 561 Liter zur Verfügung – statt der 503 Liter im Vorgänger. Mit umgeklappten Rücksitzlehnen sind es maximal 1751 Liter auf nicht ganz ebenem Boden.
265 PS starker Plug-in-Hybrid ab April
Erstmals wird es den Sportage als Plug-in-Hybrid mit 265 PS Systemleistung und 13,8-kWh-Batterie geben. Der 37.303 Euro teuren Topmotorisierung (alle Preise netto, zzgl. USt) räumt Kia im nächsten Jahr gute Chancen ein, auch weil die sogenannte Umweltprämie für Teilzeitstromer bis Ende 2022 noch ohne Regeländerungen gezahlt wird. Der Sportage PHEV ist immer an eine Sechsstufenautomatik gekoppelt und kommt im April auf den Markt. Die übrigen Motorisierungen, allesamt aufgeladene 1,6-Liter-Vierzylinder, die mit Ausnahme des Basisbenziners über ein Mildhybridsystem mit 48-Volt-Bordnetz und Startergenerator verfügen, sind schon im Januar zu haben.
136 PS-Diesel sorgt für flottes Vorwärtskommen
Gute Nachricht für Flottenfahrer: Kia setzt im Sportage weiter auf den Diesel. 136 PS klingen zwar nicht gerade nach überbordendem Temperament, der mindestens 25.580 Euro teure Selbstzünder agiert aber durchzugsstark und setzt Gasbefehle zügig um. Als Allradler mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe zum Preis von 32.723 Euro gab er sich nach einer ersten längeren Ausfahrt mit 6,2 Liter auch recht sparsam. Aus dem Programm des Kompakt-SUVs flog der Zweiliter-Diesel mit 185 PS. Der 150 PS starke Basisbenziner für 23.353 Euro ist auch mit Mildhybrid zu haben. Immer mit Doppelkupplungsgetriebe ist die 180 PS-Version kombiniert, die auch mit Allrad geordert werden.
LED-Scheinwerfer, manuelle Klimaanlage, Tempomat und Rückfahrkamera sind im Kompakt-SUV bereits in der Basisversion Edition 7 an Bord. Wer dazu das 832 Euro teure Emotion-Paket mit Dreizonen-Klimaautomatik, Sitzheizung vorn, Lenkradheizung und Parksensoren vorn und hinten ordert, hat schon das Wichtigste an Bord. Darüber liegen die Ausstattungen Vision, Spirit und die auch optisch sportlichere GT-Line, die auch adaptive Dämpfer umfasst und dem stärkeren Benziner und dem Diesel vorbehalten ist. Unebenheiten im Straßenbelag bügelt der neue Sportage gut weg, ohne Kompromisse bei Handlichkeit oder Agilität einzugehen. Da hat Kia die Kritik, die vierte Generation des Kompakt-SUV sei nicht komfortabel genug gewesen, konsequent beherzigt.
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Technische Daten Kia Sportage Dezember 2021