Ein Fuhrpark-Thema mit Musik gefällig? Voilà, sprechen wir doch über Restwerte. Und als Sahnehäubchen obendrauf über Restwerte bei Elektro-SUVs und -Crossovern. Zu den Wertverlusten reiner Elektroautos gibt es bekanntlich verschiedenste Meinungen – oder sogar Befürchtungen? So groß muss die Angst vor horrenden Wertverlusten bei Elektroautos aber gar nicht sein. Das legt die aktuelle DAT-Restwert-Analyse für bfp FUHRPARK & MANAGEMENT nahe. Viele der untersuchten Elektro-SUVs schlagen sich da nämlich gar nicht schlecht.
Lexus UX 300e Restwertsieger unter den Elektro-SUVs
Nach 36 Monaten und insgesamt 60.000 Kilometern Laufzeit schaffen es zwei der elf untersuchten Elektro-SUVs über die 50-Prozent-Marke. Der Gesamtsieger Lexus UX 300e schafft es mit prognostizierten 50,8 Prozent an die Spitze. Dicht darauf folgt auf Platz zwei ein weiterer Japaner: Für den brandneuen Nissan Ariya mit 218 PS prognostiziert die DAT unter den genannten Bedingungen 50,1 Prozent Restwert. Und erst auf Rang drei folgt das erste elektrische Kompakt-SUV eines deutschen Premiumherstellers, die ja in der Regel als besonders wertstabil gelten: Der ebenfalls sehr neue BMW iX1 30 xDrive verfehlt die 50-Prozent-Marke mit 48,6 Prozent Prognose.
Auf ähnlichem Niveau wie der BMW bewegt sich einer seiner schärfsten Widersacher, nämlich der Mercedes EQA 300 4Matic. Mit 48,3 Prozent Restwert-Prognose verfehlt er den BMW um nur wenige Zehntelpunkte. Im weiteren Mittelfeld und mit prognostizierten Restwerten von über 47 Prozent folgen die kompakten Elektro-SUVs von VW, Kia und dem Newcomer MG. Der ID.4 Pro Performance auf Platz sechs unseres Rankings markiert den Einstieg in die Welt der Wolfsburger Elektro-SUVs und kommt auf 47,8 Prozent Restwert. Auf Platz sieben folgt Kias neuer Niro EV. Das Korea-SUV kommt als reines Elektroauto auf 47,4 Prozent. Und kaum weniger prozentualen Restwert prognostiziert die DAT für den MG Marvel R (47,2 Prozent).
Das Restwert-Schlusslicht kommt aus Frankreich
Was spannend ist: Obwohl den Modellen des Volkswagen-Konzerns der Leumund der Restwert-Stabilität vorauseilt, platzieren sie sich im Segment der kompakten Elektro-SUVs maximal im Mittelfeld. So muss sich der Audi Q4 40 e-Tron mit 46,4 Prozent auch dem chinesischen Newcomer MG geschlagen geben. Auch Skodas kompaktes Elektro-SUV gehört mit 46,2 Prozent DAT-Prognose nicht zu den Restwertriesen. Auf praktisch gleichem Niveau bewegt sich Volvos XC40 Recharge Pure Electric. Für die Elektro-Version des schwedischen Kompakt-SUVs – in diesem Fall allerdings noch mit Front- und nicht wie just umgestellt Heckantrieb – gehen die DAT-Experten nach drei Jahren von 46,1 Prozent Restwert aus.
Und am Ende unseres Rankings? Steht der Renault Megane E-Tech Electric, ein Crossover aus fünftürigem Schrägheck und SUV. Mit einer Restwert-Prognose von 42,6 Prozent kommt er in diesem Vergleich auf den prozentual höchsten Wertverlust. Stellt sich die Frage: Was macht Nissan besser, dass der Megane-Plattform-Bruder Ariya ans andere Ende des Ranking fährt?
Lexus auch mit geringstem absoluten Restwert
Zumal der Renault auch beim Vergleich der absoluten Wertverluste nur im Mittelfeld landet. Rund 26.500 Euro verlieren Megane-Eigner nach drei Jahren und 60.000 Kilometern (alle Werte netto zzgl. USt.). Mehr Geld ist es nur bei drei kompakten Elektro-SUVs in diesem Vergleich: Am größten ist der monetäre Verlust beim BMW iX1 (etwa 27.300 Euro), gefolgt vom Audi Q4 40 e-Tron (rund 26.900 Euro) und vom Mercedes EQA 300 4Matic (rund 26.800 Euro).
Besonders niedrig ist der monetäre Wertverlust dagegen bei den beiden Spitzenreitern unseres Vergleichs – und beim MG Marvel R. So kommt der Lexus UX 300e auf lediglich rund 21.100 Euro Verlust und der Nissan Ariya auf etwa 22.900 Euro. Genau dazwischen platziert sich der MG mit knapp 21.900 Euro.
Nicht nur Premium-SUVs an der Restwert-Spitze
Und das Fazit? Unser Restwert-Vergleich kompakter Elektro-SUVs lässt zwei wichtige Schlussfolgerungen zu. Erstens: Dass Eigner von Elektroautos heute noch ein extremes Restwert-Risiko eingehen, lässt sich zumindest aus den vorliegenden Daten der DAT-Prognoseexperten nicht mehr ablesen. Und zweitens: Die Anschaffung eines Premium-Fahrzeugs garantiert zumindest im Segment der kompakten Elektro-SUVs nicht, dass sich höhere Restwerte erzielen lassen. Was sich dementsprechend auch auf die Höhe der Leasingraten auswirken dürfte.
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