Eigentlich ist es einfacher. Bei Elektroautos fallen viele vom Verbrenner bekannte Wartungsumfänge gar nicht an. Öl- und Ölfilterwechsel, Zündkerzen, Wasserpumpen oder Auspuffanlagen – dies und mehr fällt bei der Wartung von Elektroautos weg. Mit entsprechenden Auswirkungen auf die Wartungskosten?
Die Experten von Tec Alliance haben für bfp FUHRPARK & MANAGEMENT nachgerechnet und die Gesamtwartungskosten für ausgewählte reine Elektroautos ins Visier genommen. Der Fokus: elektrische Limousinen und SUVs für den Langstreckeneinsatz. Die Annahmen: drei Jahre Haltedauer und eine 60.000 Kilometer Gesamtlaufleistung. Das Ergebnis: Insgesamt klafft die Wartungskosten-Schere mit insgesamt 1.624 Euro deutlich auseinander.
Kein Langstrecken-Stromer unter 1.000 Euro
Gemein ist den ausgewählten Modellen ihre Langstreckentauglichkeit, angesiedelt sind sie in der Mittelklasse, in der oberen Mittelklasse und in der Luxusklasse. Das wirkt sich auch auf die Wartungskosten aus. So unterschreitet kein Modell die 1.000-Euro-Marke. Mit Gesamtwartungskosten von 1.211 Euro beansprucht der Hyundai Ioniq 5 den ersten Platz für sich. Auf den Plätzen zwei und drei rangieren der 340 PS starke BMW i4 eDrive 40 (1.230 Euro) sowie der iX3 aus gleichem Hause (1.262 Euro).
Dicht dahinter auf Platz vier reiht sich mit 1.264 Euro Wartungskosten der koreanische Kia EV6 in die Hitliste ein, praktisch auf gleichem Niveau folgt der Jaguar I-Pace EV 400, für den Fuhrparkverantwortliche unter den genannten Bedingungen 1.271 Euro Wartungskosten kalkulieren müssen.
Wartungskosten Langstrecken-E-Autos: Zweimal über 2.000 Euro
Dann begeben wir uns im Ranking in die obere Mittelklasse und in die Luxusklasse. Mit Gesamtwartungskosten von 1.550 Euro wird es beim BMW iX xDrive 40 schon deutlich teurer. Dabei entfallen beim Münchner rund 900 Euro alleine auf die Teile- und Verschleißkosten. Auf der nächsten Stufe der Kosten-Skala rangiert mit 1.606 Euro der Mercedes EQC 400 4Matic gefolgt vom Audi e-Tron 55 Quattro, der mit 1.778 Euro aber bereits an der 1.800-Euro-Marke kratzt. Die Arbeitskosten von mehr als 1.000 Euro sind bei Audi und Mercedes ein wesentlicher Wartungskosten-Treiber.
Am Ende des Rankings stehen drei Spitzen-Limousinen – beziehungsweise vier- oder fünftürige Coupés. Am günstigsten in diesem Trio ist mit 1.966 Euro Gesamtwartungskosten noch der Audi e-Tron GT Quattro. Bereits über der 2.000-Euro-Schwelle liegt der Mercedes EQS 580 4Matic (2.173 Euro). Allein die Arbeitskosten bei der 523 PS starken Stuttgarter Limousine betragen rund 1.380 Euro. Nochmals um rund 660 Euro teurer wird es beim Porsche Taycan, für den die Experten von Tec Alliance Gesamtwartungskosten in Höhe von 2.835 Euro berechnen. Unabhängig vom Taycan: Besonders auffällig sind generell die hohen Arbeitskosten von Audi, Mercedes und Porsche im Vergleich zu ihren Wettbewerbern.
Das könnte Sie auch interessieren:
Wartungskosten Langstrecken-Elektroautos September 2022