Foto: Bertram Bölkow - Leipziger Verkehrsbetriebe

Vernetzte Mobilität

"Leipzig Mobil": Viel Mobilität aus einer Hand

Mit "Leipzig Mobil" bieten die Leipziger Verkehrsbetriebe intermodale Mobilität schon heute. Mit an Bord ist der ÖPNV, Car- und Bikesharing sowie Taxis.

Von Christian Frederik Merten

Einfach nur den Bus- und Bahnbetrieb sicherzustellen, das ist für die Leipziger Verkehrsbetriebe, kurz LVB, nicht genug. Die Sachsen haben einen anderen Anspruch an ihren Service, so Marie-Louise Heddrich, bei den LVB im Bereich Geschäftsentwicklung unter anderem für das Projekt "Leipzig Mobil" verantwortlich. Sie sagt: "Wir möchten umfassender Mobilitätsdienstleister für Leipzig sein."

Mit "Leipzig Mobil" haben die LVB schon 2015 ein Mobilitätsangebot ins Leben gerufen, das auch für Pendler und lokale Dienstreisen interessant ist. Konkret handelt es sich um eine App, die verschiedene Verkehrsangebote kombiniert. "Die Nutzer können also genau das Angebot auswählen, das sie situationsbedingt brauchen", erklärt Heddrich das Hauptziel des multimodalen Angebots.

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"Leipzig Mobil": Vier Mobilitätsangebote unter einem Dach

Gestartet ist "Leipzig Mobil" ursprünglich als EU-Förderprojekt, das alle Leistungen rund um die öffentliche Mobilität an einem zentralen Punkt zugänglich machen wollte. Das heißt auch, dass "Leipzig Mobil" das Angebot verschiedenere Partner bündelt:

  • den öffentlichen Nahverkehr mit Bussen und Bahnen der LVB
  • die Fahrzeugnutzung über den Carsharing-Anbieter Teilauto
  • die Fahrradnutzung von Nextbike und
  • der lokale Taxianbieter 4884.

"So bilden wir die öffentliche Mobilität in Leipzig sehr gut ab", unterstreicht Marie-Louise Heddrich. Das Kombinations-Angebot finden die Kunden an aktuell 29 Mobilitätsstationen, die quer über das Stadtgebiet verteilt in unmittelbarer Nähe von Bus- und Straßenbahn-Haltestellen positioniert sind. Dort können Kunden Auskünfte einholen und Rad- oder Autobuchungen vornehmen. Nicht jeder Stadtteil ist dabei gleich abgedeckt, je näher man sich am Leipziger Stadtzentrum befindet, desto höher ist die Chance, auf eine Mobilitätsstation zu stoßen. Natürlich wolle man die Außenbezirke keinesfalls außen vor lassen, so Heddrich: "Die Gestaltung des Netzes hängt auch vom lokalen Angebotsfokus unserer Partner ab." Da, wo es geht, stehen deshalb auch in zentrumsferneren Stadtbezirken Mobilitätsstationen, zum Beispiel in der Großwohnsiedlung Grünau.

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Buchung via App

Herzstück von "Leipzig Mobil" ist die "Leipzig Mobil"-App, über die zusätzlich auch Bus- und Bahntickets gebucht werden können. Vom intermodalen Angebot ist "Leipzig Mobil" aber trotz einheitlicher Buchungsplattform noch etwas entfernt. Heißt: Kunden buchen nicht ein Ticket für den Weg von A nach B, mit dem sie dann die verschiedenen Verkehrsangebote der einzelnen Partner nutzen können, sondern für jeden Partner einzeln. "Mit der Entwicklung zum intermodalen Angebot beschäftigen wir uns gedanklich natürlich schon eine ganze Weile", so Marie-Louise Heddrich. Aber: "Da gibt es noch viele organisatorische Schritte zu überlegen." Außerdem könne man nicht voraussetzen, dass jeder Kunde mit jedem Angebot vertraut sei: "Wenn auf einmal das Bikesharing integraler Bestandteil meines Wegs von A nach B ist, müssen wir sicherstellen, dass die Kunden dieses Angebot auch schnell und einfach bedienen können."

Immerhin: Bei der Abrechnung hat es der Kunde nur mit einem Ansprechpartner zu tun, nämlich der LVB. "Wir kaufen die einzelnen Mobilitätsleistungen bei unseren Partnern ein und berechnen sie unseren Kunden weiter", erklärt Heddrich. Ergo: Der Kunde bekommt nur eine Rechnung, und das auch nur einmal im Monat.

"Leipzig Mobil" auch als betriebliche Mobilitätslösung

Mit "Leipzig Mobil" haben die LVB so gute Erfahrungen gemacht, dass sie es nun auch für ihre eigene Unternehmensmobilität nutzen wollen – und für die der verbundenen Stadtwerke und Wasserwerke. Damit steht der Blumenstrauß an Mobilitätslösungen künftig auch den eigenen Mitarbeitern zur Verfügung. Nur ein Unterschied ist geplant: Anstelle des Partners Teilauto werden die Pkw der eigenen Flotten den Carsharing-Fuhrpark stellen. Zunächst werden die Autos allerdings ausschließlich dienstlich nutzbar sein. Die Privatnutzung, zum Beispiel für Wochenendfahrten, sei langfristig aber ebenfalls geplant, so Heddrich. Aber: "Da müssen wir noch einige rechtliche und organisatorische Themen angehen."

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