Der deutsche Ladetechnologiehersteller Libreo stellt auf der E-World (21.-23. Juni) in Essen eine neue Funktion für seine Ladestationen vor, die individuelles Nutzerverhalten mit einem vorgegebenen Netzlastprofil korreliert, und damit eine Erhöhung von Netzlastspitzen vermeidet. Eine intelligente Laderegelung, die beim Ladevorgang ein vom Netzbetreiber vorgegebenes Netzlastprofil berücksichtigt, wird erstmals integriert.
Dadurch soll die Erhöhung von Netzlastspitzen vermieden werden. Im Gegensatz zu komplexen Direktansteuerungen von Ladestationen, bedarf es bei der Libreo-Ladestation für die Netzbetreiber keiner zusätzlichen Mess- und Kommunikationstechnik.
Lastspitzen sollen vermieden werden
Voraussichtlich 70 Prozent der Ladevorgänge finden im privaten Bereich statt. So führt zum Beispiel der Coming-Home-Effekt, also der Zeitraum, in dem Pendler von der Arbeit kommen und ihre E-Autos gleichzeitig laden, in den Verteilnetzen zu einer deutlichen Erhöhung, künftig wahrscheinlich Verdoppelung, der Lastspitze am Abend. Die vorhandene Netzinfrastruktur ist dafür noch nicht ausgelegt.
Durch die Intelligenz der Ladestation ist eine vollständige Offline-Funktionalität gewährleistet. Anpassungen der Ladekurve, wie auch zukünftig optimierte Software, werden über das Smartphone des Nutzers per Over-the-Air-Update bereitgestellt. Um netzfreundlich zu laden und trotzdem die volle Ladefreiheit zu erhalten, kann der Nutzer eine Schnellladefunktion per Libreo-App aktivieren.
In Abstimmung mit kooperierenden Netzbetreibern werden in deren Verteilnetzgebieten für alle Libreo Kunden spezifische Netzlastprofile bereitgestellt, die eine noch genauere Netzentlastung ermöglichen. Der Netzlast-Optimierer wird im dritten Quartal 2022 eingeführt. Interessierte Netzbetreiber sind dazu eingeladen frühzeitig mit Libreo oder Redtree, einem führenden Digitalisierungsdienstleiter für Stadtwerke, Kontakt aufzunehmen. (deg)